Tim Cook: Warum Apple wie ein großes Startup funktioniert und wie wichtig Warren Buffett ist
Am Rande des Shareholder-Meetings von Apple-Großaktionär Warren Buffett hat sich Tim Cook zu vielen Themen rund um sein Unternehmen geäußert. Der Apple-CEO betonte erneut, wie wichtig ihm die Privatsphäre der Nutzer ist und gab einen Einblick darüber, für welche Art von Unternehmen er Apple hält. Zudem sprach Cook über Apples jüngste Übernahmen anderer Firmen. Mehr als zwei Dutzend könnte Apple demzufolge allein in den letzten sechs Monaten aufgekauft haben.
„Mehr als ein Technologie-Unternehmen“Auf das Aktien-Engagement von Buffett
angesprochen, zeigt sich Cook beeindruckt. Als Buffett erstmals Unternehmensanteile von Apple kaufte, habe Cook gedacht: „Wow, das ist wirklich cool.“ Eine Investition des „ultimativen Langzeit-Investors“ sei eine Ehre und ein Privileg. Apple habe davon nicht nur finanziell, sondern auch in der Außendarstellung profitiert. Da Buffett sein Geld eigentlich nicht in Tech-Betriebe steckt, bedeute im Fall des Apple-Investment, dass er in Apple weniger als eine reine Technologie-Firma und mehr als Unternehmen für diverse Verbraucherbedürfnisse sehe. Das stimmt mit Cooks Sichtweise auf Apple überein: „Technologie sollte im Hintergrund stehen, nicht im Vordergrund.“
Am wichtigsten seien die Nutzerbedürfnisse. Daher gilt dem CEO zufolge immer noch ein von Steve Jobs in Cupertino geprägtes Mantra: „Unsere Mission ist es, die weltweit besten Produkte für die Bereiche zu produzieren, in denen wir aktiv sind.“ Es gehe vorrangig darum, das Leben von Menschen zu bereichern. Ein Produkt könne noch so gut sein – wenn es niemanden helfe und keine Bereicherung darstelle, beschäftige sich Apple nicht damit.
„Im Schnitt kaufen wir alle zwei bis drei Wochen ein Unternehmen“Innerhalb des letzten halben Jahres kaufte Apple „20 bis 25 Unternehmen“, so Cook. Dazu gebe es in der Regel keine offizielle Verkündigung, da die jeweiligen Firmen oft relativ klein sind und Apple ohnehin in erster Linie an den jeweiligen talentierten Mitarbeitern und dem dazugehörigen geistigen Eigentum interessiert ist. „Wir übernahmen alles, was wir brauchen – sofern es strategisch passt. Im Schnitt kaufen wir alle zwei bis drei Wochen ein Unternehmen.“
„Apple funktioniert wie ein großes Startup“Apple funktioniert laut Cook in diversen Bereichen wie ein großes Startup. Einzelne Teams arbeiten gemeinsam an Projekten und können „neue Dinge“ vorschlagen. Im Unternehmen herrsche eine Debattierkultur, aus der schlussendlich die besten Ideen in Produktform hervorgehen. In besagten Diskussionen gehe es um so verschiedene Themen wie Trends, Technologie, Funktionen und in welchen Marktsegmente Apple aktiv sein soll.
Eine sehr „gesunde Debatte“ sei etwa Apples Einstieg ins Smartwatch-Geschäft vorausgegangen. So kam es zu den Fitness- und Gesundheits-Features der Apple Watch. Cook selbst zählt das Wohlbefinden zu den wichtigsten zwei oder drei Dingen, wenn es darum geht, das Leben von Menschen zu bereichern.
Schutz der Privatsphäre weiterhin sehr wichtigTim Cook sprach erneut über den Schutz der Privatsphäre von Nutzern und wie wichtig dem Unternehmen das Thema Datenschutz ist. Apple empfinde eine große Verantwortung dafür, Nutzerdaten zu schützen. Anders als Facebook werte Apple besagte Daten nicht für kommerzielle Zwecke aus, da das Geschäftsmodell ein völlig anderes sei. Deswegen störe es Cook, wenn Apple in der öffentlichen Wahrnehmung mit Firmen wie Facebook oder Google in einen Topf geworfen werde.