Tim Cook brandmarkt neue diskriminierende Gesetze
„Etwas sehr Gefährliches geschieht in Bundesstaaten im ganzen Land.“ Mit diesen Worten leitet Tim Cook am Sonntag seinen
Leitartikel in der Washington Post ein, mit dem er gegen jüngste Gesetze in verschiedenen US-Bundesstaaten Stellung bezieht. Diese würden Diskriminierung von Minderheiten unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit den Boden bereiten.
Auslöser war der „Religious Freedom Restoration Act“ in Indiana. Künftig können sich Geschäfte in der Republikaner-Hochburg auf die Religionsfreiheit berufen, wenn sie wegen Diskriminierung angeklagt werden. Im Umkehrschluss bedeutet das: Eigentlich strafbare Ungleichbehandlung von Menschen - zum Beispiel keine Bedienung von Homosexuellen - wird nicht mehr geahndet. Bereits am Freitag twitterte Cook die Aufforderung an den Gouverneur von Arkansas, ein sinngleiches Gesetz in seinem Bundesstaat mit einem Veto zu verhindern. Dies ist nicht geschehen; also sah sich Cook zu einem ausführlicheren Artikel in der großen und einflussreichen US-Zeitung genötigt.
Hier klagt Cook nicht nur über die beiden jüngsten Gesetze in Indiana und Arkansas. Auch ein Gesetz aus Texas, nach dem Geistliche Abschläge in Gehalt und Altersversorgung befürchten müssen, wenn sie ein homosexuelles Paar trauen, erhält stellvertretend für „fast 100 Gesetze zur Verankerung von Diskriminierung“ deutliche Kritik.
Cook sieht in der stärker werdenden Gegenbewegung in den USA gegen Liberalisierung, Toleranz und Weltoffenheit nicht nur einen Widerspruch gegen die Grundsätze der Vereinigten Staaten, sondern auch eine Gefahr für die amerikanische Wirtschaft. Dagegen setzt Cook klare Worte: „
Apple ist offen. Offen für jeden, unabhängig woher man kommt, wie man aussieht, woran man glaubt oder wen man liebt. Egal, was Gesetze in Indiana oder Arkansas erlauben mögen, wir werden Diskriminierung niemals tolerieren.“
Weiterführende Links: