Tim Cook kritisiert Microsoft und prognostiziert Erfolg der Apple Watch
Anlässlich der nächste Woche erscheinenden Steve-Jobs-Biographie „Becoming Steve Jobs“ gab Apple-CEO Tim Cook Fast Company ein exklusives Interview. In dem Gespräch geht Cook aber nicht nur auf den Apple-Mitbegründer ein, sondern
äußert sich ebenso zur durchwachsenen Reaktion auf die Apple-Watch-Präsentation Anfang März; auch Apples früherer Erzrivale Microsoft kommt zur Sprache, wobei Cook recht offen auf Missstände beim Redmonder Konzern hinweist.
Cook bezeichnet Jobs als „besten Lehrer, den ich jemals hatte“. Jobs habe zwar nichts von einem traditionellen Lehrer gehabt und daher in der Hinsicht auch leider keine Anerkennung erhalten – er sei aber schlicht „der Beste gewesen“. Das größte Geschenk von Jobs sei das Unternehmen Apple und dessen Kultur gewesen. Bis zu seinem Tod habe der Apple-Mitbegründer noch viel Zeit für den Entwurf des neuen Apple-Hauptquartiers aufgewendet: „Das war sein Geschenk an die nächste Generation."
Die von Jobs geschaffene Unternehmens-Kultur ermöglichte es erst, dass es heute diesen speziellen Apple-eigenen Sinn für Gemeinschaft und Zusammenarbeit innerhalb der diversen Unternehmensabteilungen gebe – dieses grundlegende Erfolgselement habe Apple der Konkurrenz voraus: „Die Apple-Magie entsteht bei der Schnittmenge von Hardware, Software und Internet-Diensten. Ohne dieses nahtlose Zusammenspiel unterschiedlicher Elemente bekommt man ein Windows-Produkt – ein Unternehmen haut ein Betriebsystem raus, jemand anderes kümmert sich um die Hardware, und eine andere Firma macht noch was anderes. Genau das passiert auch im Android-Land."
Dass es auch bei Apple immer mal wieder zu Fehlern komme, sei nur menschlich. Aber das Streben nach Perfektion treibe Apple immer wieder zu neuen Höchstleistungen. Dazu sei es nötig, von Zeit zu Zeit unbequeme Entscheidungen zu treffen – etwas, wovor Konkurrenten laut Cook öfters zurückschrecken:
„Microsoft hat momentan auch deshalb Probleme, weil sie sich nur ungern von veraltetem Kram trennen. Apple dagegen hatte (und hat) die Disziplin, immer wieder neue Wege einzuschlagen – zum Beispiel die Abschaffung des Diskettenlaufwerks, als es bei Nutzern noch sehr beliebt war."
Auf die kritischen Stimmen und die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Apple Watch angesprochen, entgegnet Cook mit Beispielen aus der Vergangenheit: „Ehrlich gesagt
glaube ich nicht, dass irgendeinem unserer revolutionären Produkte beim Marktstart ein Verkaufserfolg zugetraut wurde – erst im Rückblick erkannten die Leute den Wert.“ Sowohl iPod als auch iPhone seien am jeweiligen Tag der Erstveröffentlichung alles andere als „Must Have“-Produkte gewesen. Irgendwann habe aber jeder die Geräte besitzen wollen.
Deswegen gibt Tim Cook nicht viel auf Stimmen, die den Erfolg der Apple Watch infrage stellen: „Wir waren weder die ersten bei MP3-Player, noch bei Tablets oder bei Smartphones. Aber wir haben das erste moderne Smartphone hergestellt, und wir produzieren die erste moderne Smartwatch – die erste, die von Bedeutung ist."
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