Tim Cook kritisiert übertriebene Reaktionen auf Apple-Ergebnis
Tim Cook zeigte sich betont optimistisch, als ihn CNBC-Moderator Jim Cramer in dem heutigen Exklusivinterview auf die zahlreichen, zum Teil ziemlich harschen Abgesänge auf die Apple-Marke konfrontierte. Apple hatte vergangene Woche erstmals seit 13 Jahren einen
Rückgang bei Gewinn und bei den iPhone-Verkäufen, heutzutage Rückgrat der Umsätze, gemeldet.
Nachwirkungen der Apple-QuartalszahlenCook wiederholte die Begründungen, die er schon bei der Verkündung der Quartalszahlen nannte: langsamere Upgrade-Zyklen der Kunden, große Konkurrenz und - vor allem - makroökonomischen Gegenwind. Dieser herrsche vor allem in China, Apples zuvor größten Wachstumsmarkt. Nichtsdestotrotz seien die öffentlichen Reaktionen auf die Zahlen stark übertrieben, feiere Apple doch weiterhin bei Android-Wechslern große Erfolge und - Wechselkurse herausgerechnet - sei Apple in China um 70 Prozent in nur zwei Jahren gewachsen. (Siehe auch unseren
Kommentar: »Nein, Apple ist nicht untergangen«)
Apples neue Stoßrichtung IndienTrotzdem versuchte Cook auffällig häufig, den Fokus von China hin zu Indien zu versetzen. Mit der Ausbreitung von LTE auf dem Subkontinent sei dort ein Wechsel weg von Billig-Smartphones hin zum Premiumbereich zu rechnen. Das aufstrebende Land ist seit einiger Zeit zum neuen Zielland Apples geworden: Zuletzt errang der Konzern die
Ausnahmeerlaubnis für Importe in dieses Land, was erstmals zur Errichtung eigener Apple Stores vor Ort führen kann. Dem zuvor gingen
Gespräche zwischen Cook und Indiens Premierminister Narendra Modi sowie die Zusage zum Bau eines
Apple-Technologiezentrums in Hyderabad.
Apples Zukunft in USA und EuropaAngesprochen auf die gesättigten, aber nach wie vor wichtigsten Märkte USA und Europa, zeigte sich Cook zuversichtlich, dass das Interesse an kommenden Produktgenerationen und auch Produktkategorien groß bleiben werde. Details nannte er dabei allerdings nicht. „Wir geben euch Dinge, ohne die ihr nicht leben könnt, aber von denen ihr heute noch gar nicht wisst, dass ihr sie braucht“, versprach Cook und bezog sich dabei auf Apple-Gründer Steve Jobs, der sich häufig ähnlich äußerte. Neben Produkten wie iPhone, iPad und Mac umfasse das Apple-Ökosystem auch Dienste wie iCloud und die App Stores, betonte Cook.
Dienste haben im jüngsten Quartalsbericht bereits mehr Geld in Apples Kassen gespült als die Produktkategorien iPad und Mac.
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