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Tim Cook spricht sich deutlich gegen Hintertüren aus

In einem Radio-Interview mit dem öffentlich-rechtlichen US-Sender NPR sprach CEO Tim Cook über Apples Verhältnis zum Datenschutz. Der Schutz beginne Cook zufolge schon damit, möglichst wenig personenbezogene Daten zu erfassen und zu übertragen. Darüber hinaus würden die bei Apple und auf dem iPhone gespeicherten Daten verschlüsselt, um einen unberechtigten Zugriff zu verhindern. Dennoch müsse auch Apple bei behördlichen Anfragen, sofern diese vom Gericht bestätigt wurden, einige der erfassten Daten herausgeben, räumte Cook ein.

Keine Hintertür auf dem Gerät
Der Großteil der Daten, die sich nur auf dem Gerät befinden, wie beispielsweise Zahlungsinformationen für Apple Pay oder Gesundheitsdaten in Health sind laut Cook durch das iPhone-System selbst geschützt. Nicht praktikabel ist es seiner Ansicht nach, für die nationale Sicherheit eine Hintertür in das iPhone zu integrieren, da über diesen Weg dann auch Kriminelle in das Gerät gelangen könnten. Welchen Umfang dies annehmen kann, zeige seiner Ansicht nach der Diebstahl von Personaldaten über Millionen US-Beamte vor einigen Monaten.


Verschlüsselung ist Pflicht
Verschlüsselung sieht Cook daher auch als Pflicht in der heutigen Zeit. Deswegen rechnet er nicht mit einer gesetzlichen Regelung zur Integration von Hintertüren. Er selbst stellt sich klar gegen derartige Hintertüren - egal für welche Regierung. Apple-Kunden wollen ihr Leben privat halten, was seiner Ansicht nach ein grundlegendes Menschenrecht ist. Apple sei deswegen bemüht, dieses Vertrauen der Kunden nicht zu enttäuschen.

Verantwortungsvoller Umgang mit erfassten Daten
Dabei handele es sich nicht um kommerzielles Interesse, so Cook. Vielmehr handele es sich um Apples Wertverständnis bezüglich des Rechtes auf Privatsphäre, weswegen Kunden auch nicht das Produkt seien. Natürlich wisse Apple beispielsweise über die App-Käufe der Kunden bescheid, da Kunden hierauf aufbauend weitere Empfehlungen erwarten würden. Es würden aber beispielsweise keine E-Mails für Marketingzwecke nach Stichwörtern durchsucht. Zudem verzichte Apple auf umfangreiche Datenverknüpfung, sodass die News-App beispielsweise keine Informationen der Musik-App erhält.

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Kommentare

chill
chill02.10.15 09:28
ist es nicht so, das es ohne hintertür keine zulassung der FCC gibt? ich dachte ich hätte das einmal gelesen irgendwo.
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
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valcoholic
valcoholic02.10.15 09:30
Kenn mich da nur bedingt aus, aber es sollte da ein (soweit es möglich ist) unabhängiges Gütesiegel geben, welches solche Maßnahmen prüft. Als Konzernchef würde kann man sowas schonmal verlautbaren, ganz irrelevant wie der Konzern es dann praktiziert. Und auch wenn das Bewußtsein hier in den USA ohnehin kein so großes Thema ist wie hierzulande, bedarf es hier mehr Überzeugungsarbeit. Apple hat numal selbst Clouddienste und Apple wertet natürlich auch Daten aus. Wenn sie das weniger Personenbezogen wie andere machen, so wäre es um so wichtiger, dass eine unabhängige Kommission sowas bewertet. Vor allem für sie.
Solange immer wieder Meldungen aufkommen, dass Mails via iCloud nicht zugestellt wurden, weil Apple die Wörter in den Mails nicht gepasst haben, u.ä. bringt mir Tim Cooks Marketinggeschwafel leider wenig. Ich glaube schon, dass Apple sich das vielleicht mehr zum Ziel macht als z.B. Google, deren gesamtes Geschäftsmodell auf der Kommerzialisierung solcher Daten aufbaut, aber dann sollten sie das auch klarer forcieren. Aber wie gesagt, alles in allem wärs nicht nur für Apple, sondern generell für die ganze Nutzerlandschaft am besten, man hätte zumindest irgendeine Orientierungshilfe. Sicherheitszertifikate, Umwelt-badges usw. findet man ja auch überall.
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Legoman
Legoman02.10.15 09:31
Wenn ich mir so diverse amerikanische Krimiserien angucke, dann krieg ich das kalte Grausen, was die unter Datenschutz verstehen. Ich frag mich dann immer, ob diese Serien irgendwie von den Strafverfolgungsbehörden finanziert werden, um dem Bürger vorzugaukeln, wie toll es doch ist, wenn man den Mörder mittels seiner Datenspuren schnell fassen kann.
Innerhalb von Sekunden wird ermittelt
- er wurde da und dort von zig Kameras erfasst
- gestern haben Sie eine SMS an Ihre Schwester geschrieben, dass Sie...
- sein Handy war dann und dann an jenen Orten
- 10 Personen haben am fraglichen Tag eine Schaufel gekauft, davon waren 3 in der Nähe des Tatorts etc.

Klingt ja auch total toll - aber die Schattenseiten darf man eben nicht vergessen.

Insbesondere werden vor der Filterung der Daten auch Milliarden Daten von Unschuldigen gefiltert. Generalverdacht, der nach und nach auszuschließen ist. Ohne Gerichtsbeschlüsse.

Ich finde es gut, dass die Firmen es den Datenkraken nicht zu leicht machen wollen!

Und wenn eine Behörde so leicht wie dargestellt in fremde Telefone und Computer einbrechen kann - dann können Hacker das noch viel schneller!
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promac02.10.15 09:42
Solange die Daten "nur" auf dem Phone bleiben sind sie einigermaßen sicher, ABER sobald irgendwelche Daten mit der iCloud synchronisiert werden (Backup und ähnliches) ist es vorbei mit dem Datenschutz und Apple muss die Daten sofern sie in der Cloud vorliegen (da unverschlüsselt) an Behörden ect. rausgeben. Genau den Fall hatten wir erst kürzlich hier und da stammten die Daten aus der Cloud !!! Hier nachzulesen >>
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dreyfus02.10.15 09:47
valcoholic
Sicherheitszertifikate, Umwelt-badges usw. findet man ja auch überall.

Ja, die funktionieren auch ganz toll . Die gesamte Wirtschaft hat doch in den letzten Jahren fast alles auf Selbstzertifizierung umgestellt, selbst der TÜV ist zum Selbstbedienungsladen geworden und die Politiker, die Kontrolle ausüben sollten, werden von Lobbyisten beraten oder werden plötzlich selber welche. Mit den ganzen Bapperln werden nur Geräte verschandelt.
chill
ist es nicht so, das es ohne hintertür keine zulassung der FCC gibt?

Jein. Telefone, Funkzellen usw. müssen über solche Möglichkeiten (Abhören bspw.) verfügen – das sind allerdings keine Hintertüren, sondern völlig legitime Schnittstellen. Entscheidend ist nur, wer mit welcher Berechtigung (richterliche Anordnung etc.) darauf zugreifen darf. Ansonsten hängen die FCC Zulassungen nur von technischen Details ab (Sendeleistung, Störung anderer Geräte usw.). Die FCC regelt nicht den Zugriff auf Telefone selbst, deren Software oder Cloud-Dienste.
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aquacosxx
aquacosxx02.10.15 11:19
Dennoch müsse auch Apple bei behördlichen Anfragen, sofern diese vom Gericht bestätigt wurden, einige der erfassten Daten herausgeben, räumte Cook ein.

ja nun, dann ist auch eine hintertür egal bzw. die hintertür ist apple selbst und die cloud steht dann sperrangelweit offen. ich bin ja durchaus geneigt, apple zu glauben, dass sie sich "stets bemühen", aber wie in anderen kontexten auch, reicht das einfach nicht.
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EmptySleve
EmptySleve02.10.15 11:40
Legoman
Wenn ich mir so diverse amerikanische Krimiserien angucke, dann krieg ich das kalte Grausen, was die unter Datenschutz verstehen.
Stimmt schon. Allerdings solltest du diese Informationen nicht aus Krimi-Serien beziehen, und außerdem glaube ich kaum, dass einer der von dir beschriebenen Punkte, sich nur auf die USA beziehen lässt. Mit der Vorratsdatenspeicherung in Deutschland wird all das auch hier viel einfacher.

Außerdem denke ich kaum, dass die Firmen es den "Datenkraken" nicht leicht machen wollen. Die Firmen selbst sind ja die Datenkraken. Die staatlichen Überwachungsorgane haben ihre Kapazitäten (oder Ressourcen) erfolgreich ausgelagert, und wollen Ergebnisse sehen. "Die Firmen" wollen dir als Kunde/Produkt einfach nur vorgaukeln: "Schau mal, bei Mitbewerber XY sind deine Daten unsicher, komm da mal besser zu uns." Ich wüsste nicht, was Apple da groß anders macht, als alle anderen Firmen, außer zu behaupten, "Eure Daten sind bei uns sicher." Hat Apple nicht neulich erst mit Ermittlungsbehörden zusammen gearbeitet? Für einen guten Zweck? Gute Zwecke gibt es viele.
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SK8T02.10.15 12:08
wozu auch Hintertürchen wenn man ganz offen Informationen austauschen kann? Macht ein Backdoor völlig überflüssig…
http://www.osnews.com/story/28856/Apple_Microsoft_abandon_pro-privacy_stance
Apple, Microsoft, Adobe, Symantec, and a handful of other tech companies just began publicly lobbying Congress to pass the Cybersecurity Information Sharing Act (CISA), a bill that would give corporations total legal immunity when they share private user data with the government and with each other.
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promac02.10.15 12:32
SK8T
wozu auch Hintertürchen wenn man ganz offen Informationen austauschen kann? Macht ein Backdoor völlig überflüssig…

Nochmal, die Daten auf einem iOS Device sind relativ sicher sofern das Gerät mit einem Passcode geschützt ist. In diesem Fall werden die Daten "intern" verschlüsselt und da kommt auch Apple nicht ran selbst wenn sie es wollten (kann man im Web nachlesen ...). Problematisch wird es immer nur wenn die Daten das iOS Device in irgendeiner Form verlassen (iCloud Abgleich, Backup usw). Also Daten nur auf dem Device oder dem heimischen Mac verschlüsselt speichern dann ist fast alles gut.
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gfhfkgfhfk02.10.15 12:50
Sobald ein NSL bei einer Firma eintrifft muß diese kooperieren, dann hat die NSA auch kompletten Zugriff auf alle Daten.
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exi
exi02.10.15 13:36
Tim, enttäusche uns nicht.
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Schweizer
Schweizer02.10.15 13:43
Wenn die USA sich entschließen, das alle Hersteller eine Hintertüre einbauen müssen, ist egal was der liebe Tim will.
Auch Apple kann sich über ein Gesetzt nicht hinweg setzten.
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Cupertimo02.10.15 15:20
valcoholic
Apple hat numal selbst Clouddienste und Apple wertet natürlich auch Daten aus.
Aber nicht zu Marketingzwecken oder zum Verkauf an Dritte.
valcoholic
Solange immer wieder Meldungen aufkommen, dass Mails via iCloud nicht zugestellt wurden, weil Apple die Wörter in den Mails nicht gepasst haben, u.ä. bringt mir Tim Cooks Marketinggeschwafel leider wenig.
Wann gabs denn zuletzt so eine Meldung? Ich habe in den letzten Jahren einmal davon gelesen.
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corleone03.10.15 04:29
promac
Problematisch wird es immer nur wenn die Daten das iOS Device in irgendeiner Form verlassen (iCloud Abgleich, Backup usw). Also Daten nur auf dem Device oder dem heimischen Mac verschlüsselt speichern dann ist fast alles gut.

Ein iCloud Backup wird doch aber auch verschlüsselt übertragen und verschlüsselt gespeichert. Und soweit ich weiß, basiert der Schlüssel dafür wiederum auf dem Device-Passcode und/oder dem iCloud-Passwort des Nutzers. Daher kann ich Sätze wie "die cloud steht dann sperrangelweit offen" (aquacosxx, s.o.) irgendwie nicht so ganz nachvollziehen bzw. find's ziemlich übertrieben.

Sicher wird's an dem Punkt schon deutlich schwammiger und schwerer zu kontrollieren für den Nutzer, wie sicher die Daten dort genau sind. Aber bei aquacosxx klingt's ja fast so, als ob alle iCloud-Übertragungen im Klartext übertragen und gespeichert würden. Dem ist definitiv nicht so.
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promac03.10.15 07:08
corleone
Ein iCloud Backup wird doch aber auch verschlüsselt übertragen und verschlüsselt gespeichert. Und soweit ich weiß, basiert der Schlüssel dafür wiederum auf dem Device-Passcode und/oder dem iCloud-Passwort des Nutzers. Daher kann ich Sätze wie "die cloud steht dann sperrangelweit offen" (aquacosxx, s.o.) irgendwie nicht so ganz nachvollziehen bzw. find's ziemlich übertrieben.

Richtig >> soweit DU es weißt >> was leider nur gefährliches Halbwissen ist!

Du kannst aber schon lesen? Hatte ich doch oben verlinkt:

Apple habe schließlich einige gespeicherte Nachrichten aus dem Online-Speicherdienst iCloud herausgerückt, schrieb die New York Times. Dies sei möglich gewesen, weil die Nachrichten bei der Kommunikation zwischen zwei Nutzern zwar direkt auf den Geräten verschlüsselt und entschlüsselt würden - aber in iCloud ohne Verschlüsselung lagerten, hieß es.

Zukünftig vielleicht erst lesen > dann denken > danach erst schreiben!
Diese "Reihenfolge" bitte einhalten ...
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