Tim Cook spricht über Datenschutz-Gesetze, Google-Deals und seine Routine
Tim Cook hat bei der HBO-Tochter Axios ein
Interview gegeben und dabei über die Themen Datenschutz, Google und Ausgewogenheit der Geschlechter im Silicon Valley gesprochen. Er betont darin, dass er ein US-Gesetz zum Schutz der Privatsphäre für unverzichtbar hält.
Trotz Business: Privatsphäre, das hohe Gut"Es ist nicht so, dass es zu dem passt, was wir tun, es ist so, dass dies ein zentraler Wert von uns ist", sagte Cook zum Thema Privatsphäre. Er verweist dabei darauf, dass Apple diesen Aspekt schon vor dem iPhone betont habe. Es ginge dabei nicht um Geschäft vs. Privatsphäre oder technischer Innovation vs. Privatsphäre, das wäre falsch. "Was wir getan haben, ist, dass dein Gerät eine unglaubliche Intelligenz über dich hat, aber ich muss das alles nicht als Firma haben."
Schimpfen, aber kassieren: die Google-DealsRedakteurin Ina Fried fragte anschließend, wie das damit zusammenpasse, dass Apple Milliarden Dollar von dem Suchmaschinenriesen erhalte, um Google als Standardsuchmaschine zu implementieren. "Wenn Sie wirklich wollen, dass der Nutzer völlig frei ist, warum nehmen Sie dann das Geld?", lautete die provokante Frage dazu. Cook führte aus, er halte die Suchmaschine für die beste und das sei wichtig. Anschließend zählt er privates Webbrowsing und Tracking-Präventionsmechanismen auf, die den Benutzer schützen sollen. "Es ist nicht alles perfekt, aber es geht weit über normale Hilfe hinaus," so Cook.
Staatliche Regulierung unabdingbarAuf die Frage nach staatlicher Regulierung von Datenschutz und Privatsphäre betonte Cook, kein großer Fan von Regulierung zu sein, fügte aber hinzu: "(…) Wenn der freie Markt nicht funktioniert – und hier hat er nicht funktioniert – dann ist es es unvermeidlich, dass es eine gewisse Regulierung geben wird." Cook hat sich schon in der Vergangenheit für eine Bundesgesetzgebung ausgesprochen und konkrete Vorschläge unterbreitet, welche Punkte er für so wichtig hält, dass sie Eingang in das Gesetz finden sollten.
Mehr Frauen ins ValleyMike Allen, der zweite Interviewpartner, fragte Tim Cook nach der Geschlechtervielfalt im Silicon Valley. Cook erklärte, nicht nur Apple versuche, in diesem Bereich Verbesserungen zu erreichen. Das Valley sei offen gewesen für viele verschiedene Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen, aber er habe verpasst, auf diesen Punkt zu achten. Er strebe ständige Optimierung an und glaube, auch andere Leute täten das. Er sei daher zuversichtlich, dass sich in Zukunft die Lage deutlich bessere – sprich, dass sich deutlich mehr Frauen im Silicon Valley tummeln werden.
Keine Zukunft ohne ARDas Interview schwenkte zu einem von Cooks Lieblingsthemen um: Augmented Reality. Der Apple-Manager erklärte, Technologie solle die menschliche Leistung und Erfahrung verstärken, dabei leiste AR "eine unglaubliche Arbeit". Cook zeigte den Journalisten in der Folge eine Garten- und Outdoor-Design-App auf Basis der Technologie. "In ein paar Jahren werden wir uns ein Leben ohne Augmented Reality nicht mehr vorstellen können," ist sich Tim Cook sicher.