Tim Cook über Apple Music: Menschliche Kuratoren sind der Schlüssel, nicht "bits and bytes"
In einem großen Artikel über Spotify im Medienmagazin Fast Company kommt auch Apple-Chef Tim Cook zu Wort. Darin betont er seine Liebe zur Musik und die Befürchtung, dass die Menschlichkeit aus der Musik abgekoppelt werde. Der Seitenhieb auf Spotifys Algorithmen soll Apples Entscheidung untermauern, auf menschliche Kuratoren zu setzen.
Keine Geschichte digitalen Musikvertriebs ohne AppleDer ausführliche Artikel erwähnt eine Motivation von Spotify-Gründer Daniel Ek, sein Projekt zu starten: Apple vom Thron des digitalen Musikvertriebs zu stoßen. Zu der Zeit hatte der Konzern mit iTunes gerade den Musikmarkt aufgemischt. Allerdings verschloß sich Apple lange dem Streaming-Modell. Erst zwei Jahre nachdem die Downloadzahlen fielen, holte das Unternehmen "Beats by Dre" samt Streamingservice für rund drei Milliarden US-Dollar an Bord und startete schließlich 2015 seinen Dienst Apple Music. Während Spotify eine größere Anzahl an Abonnenten verbuchen kann, hat Apple den Vorteil, nicht von seinem Streamingservice leben zu müssen. Cooks berühmtes Zitat zu diesem Zusammenhang lautet: "We're not in it for the money."
Tim Cook hört Musik zum Runterkommen Cook hat anscheinend den Verfasser Robert Safian in den Apple Park eingeladen. Im persönlichen Konferenzraum Cooks im Inneren des "raumschiffähnlichen Hauptquartiers" spricht der Apple-Chef über seine Beziehung zur Musik. "Ohne Musik könnte ich kein Training überstehen", sagt er. "Musik inspiriert, sie motiviert. Es ist die Sache in der Nacht, die hilft, mich zu beruhigen. Ich denke, sie wirkt besser als jede Medizin." Cooks spirituelle Ansprache ist kein Zufall, schließlich kritisiert er schon länger die Entmenschlichung von Musik durch automatisierte Dienste. Später im Gespräch verdeutlicht er seine Einstellung: "Wir sorgen uns darum, dass die Menschlichkeit aus der Musik herausgelöst wird, dass sie anstatt Kunst und Handwerk zu sein, zu einer Art Bits-und-Bytes-Welt verkommt."