Tim Cook über Greenwashing, seinen persönlichen CO2-Fußabdruck und jährliche iPhone-Events
„Mutter Natur“ auf Inspektionsbesuch im Apple Park: Dieser Werbefilm, der im Rahmen des „Wonderlust“-Events zu sehen war, gefiel nicht allen Zuschauern. Apple wollte damit auf unterhaltsame Weise dokumentieren, wie weit das Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität bereits gekommen ist. Der Konzern wies im Verlauf der aufgezeichneten Präsentation des iPhone 15 zudem immer wieder auf die Erfolge hin, welche er in Sachen Umweltschutz bereits erreicht habe. Kritiker bemängeln allerdings, Apples jährliche Produktzyklen bei den Smartphone-Generationen konterkarierten die immer wieder öffentlichkeitswirksam herausgestellten Bemühungen. Nach Meinung vieler Klima- und Umweltschützer macht sich das Unternehmen aus diesem und einigen anderen Gründen daher des sogenannten Greenwashings schuldig.
Cook: Apples Trade-In-Programm dient dem KlimaschutzTim Cook teilt diese Auffassung ganz und gar nicht, das macht der Apple-Chef jetzt in einem Video-Interview mit
Brut deutlich. Auf die Frage, ob tatsächlich jedes Jahr neue iPhone-Modelle erscheinen müssten, hat er eine klare Antwort: Dieser Rhythmus sei großartig für alle, die regelmäßig ein neues Gerät haben wollten. Apple biete im Gegenzug jedoch ein Trade-In-Programm an. In Zahlung gegebene iPhones verkaufe Apple weiter, wenn sie funktionsfähig seien. Defekte Smartphones demontiere man, die recycelten Materialien dienten dann zur Herstellung neuer iPhones, so Cook.
Umweltschutz-Maßnahmen sind real, kein GreenwashingDie derzeitigen und auch weitere Maßnahmen werden dem Apple-Chef zufolge dazu führen, dass iPhones in nicht allzhu ferner Zukunft klimaneutral seien, sagte Cook. Vorwürfe, das von ihm geführte Unternehmen betreibe Greenwashing, nutze gleichzeitig aber seltene Metalle und fördere umweltschädliches Konsumwachstum, weist der CEO zurück. Apple ergreife reale Maßnahmen und teile erst im Anschluss daran mit, welche Erfolge erzielt wurden. Die Apple Watch etwa bestehe zu 30 Prozent aus wiederaufbereiteten Materialien, das sei eine Tatsache. Gleiches gelte auch für den weitgehend erfolgten Umstieg von Luftfracht auf den Transport per Schiff und die Reduzierung der Produktverpackungen. Zudem verzichte das Unternehmen bereits heute nahezu vollständig auf Plastik. Nach wie vor gelte darüber hinaus die Zusage, dass spätestens 2030 alle Geräte zu 100 Prozent klimaneutral hergestellt werden.
Apple-Chef fährt ein Elektroauto und kompostiertPersönlich achtet Cook nach eigenen Angaben ebenfalls darauf, einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen und umweltbewusst zu leben. „Ich fahre ein Elektroauto“, so der Apple-Chef, nennt im Interview allerdings weder Hersteller noch Modell. Frühere
Berichte deuten darauf hin, dass es sich bei dem Fahrzeug um den Rivian R1T handeln könnte, einen Pickup-Truck, oder dessen SUV-Pendant R1S. Darüber hinaus versuche er, Kunststoffe und Plastikflaschen wo immer es geht zu vermeiden, gebe geeignete Produkte und Materialien ins Recycling und kompostiere.