Tim Cook über Health: Apples Datenschutzpolitik großer Marktvorteil
Apple CEO Tim Cook nahm in einem Statement zu den Gesundheitsaktivitäten des Technologiekonzerns die Konkurrenz aufs Korn. In einem entsprechenden
Artikel verurteilte er ein weiteres Mal das Sammeln von Anwenderdaten zum Zweck der Gewinnerzielung. Cook glaubt, Apple erhalte einen Wettbewerbsvorteil aufgrund der eigenen Datenschutzpoltik.
Apple Health nimmt in den USA Fahrt aufApples Health-Record-Funktion speichert die Krankenakte der Kunden in der „Health“-App. Über 200 Gesundheitsdienstleister sollen die Software, die der High-Tech-Gigant vor etwa einem Jahr eingeführt hat, bereits im Einsatz haben. Deren Patienten tragen neben Grunddaten wie Gewicht und Trainingroutinen nun auch medizinische Informationen wie Blutdruck, Medikation und Arztbesuche mit sich herum. Diese sensiblen Daten sollen nicht von Arbeitgebern, Werbetreibenden oder Versicherungsgesellschaften gesehen werden.
„Die Leute werden spüren, dass sie Apple vertrauen können”Im Interview zum Thema Sicherheit der sensiblen Daten sagt Cook: „Die Leute werden sich das ansehen und spüren, dass sie Apple vertrauen können. Das ist ein Kernaspekt für jeden, mit dem du an deiner Gesundheit arbeitest.“ Cook verkneift sich auch an dieser Stelle keinen Seitenhieb auf die Wettbewerber Facebook und Google: Die Erfassung von Benutzerdaten zum Verkauf von Anzeigen habe sein Unternehmen vermieden. Er selbst wolle nur Menschen, denen er zutiefst vertraue, seine Gesundheitsdaten anvertrauen.
Ärzte und Patienten fassen VertrauenAnschließend kommen prototypisch ein Arzt und ein Patient zu Wort, die beide ihr Vertrauen bekunden. Während der Patient erwähnt, er bekomme keinerlei Werbung zu sehen, also versuche Apple anscheinend nicht, seine Daten zu Geld zu machen. Der Arzt zielt auf die verschlüsselte Speicherung der Akte auf dem Gerät ab. Die Daten seien sicher verwahrt und wanderten nicht in die Cloud, betont er. Gesundheitsakten unterlägen zudem den strengen Bundes-Datenschutzgesetzen der USA.
Drittanbieter stören VertrauensbildungAngesichts der Vertrauensbildung zu Apple fallen die gerade bekannt gewordenen
Datenlecks von konzernfremden Gesundheitsapps massiv ins Gewicht. Drittanbieter hatten Messungen von Körperfunktionen direkt an Facebook weitergeleitet. Apple reagierte prompt und versicherte, die Apps hätten keinen Zugang zu den Health-Record-Datensätzen. Der Konzern hat die Entwickler der betreffenden Programme aufgefordert, sich an die Veröffentlichungsrichtlinien zu halten. Dort ist festgeschrieben, dass Nutzer der Weiterleitung von Daten konkret zustimmen müssen.