Tim Cook über zukünftige Übernahmen, Trump-Impeachment, Protest-Apps – und China vs. USA beim Datenschutz
Tim Cook handelte in einem Interview mit ABC News gleich eine ganze Bandbreite an Themen ab. Im Gespräch ging es um ganz unterschiedliche
Aspekte – von der US-Politik bis hin zu Hongkong sowie einer recht eindeutigen Aussage, ob Apple irgendwelche großen Übernahmen anpeile. Das Gespräch fand auf der Baustelle zum neuen Apple Campus in Austin, Texas statt – aus diesem Grund trägt Cook auch den Bauarbeiter-Helm mit Apple-Logo.
Cook & TrumpSo wird er beispielsweise danach gefragt, wie sein Verhältnis zu Trump aussehe, denn bei den meisten gesellschaftlichen und politischen Themen liegen sich die beiden bekanntlich über Kreuz. Cook antwortet, Apple konzentriere sich ungeachtet der Person, die jeweils im Weißen Haus sitze, immer auf dieselben Werte. Gleichzeitig vertraue Cook bezüglich des laufenden Amtsenthebungsverfahrens auf das politische System. Generell gelte aber, dass für Apple "policies" und nicht "politics" wichtig seien, also Strategien anstatt Politik.
Keine Großübernahmen geplantCook äußert sich im Interview auch darüber, ob Apple angesichts des hohen Vermögens größere Übernahmen plane. Laut Cook ist dies nicht der Fall, man beobachte momentan keinen der namhaften Big Player. Allerdings gebe es diverse sehr interessante "kleinere Dinge", die man im Auge behalte. Apple suche nach Talenten sowie Technologien, nicht nach bekannten Unternehmen. Dies deckt sich mit Apples bisheriger Strategie, vor allem kleinere Anbieter aufzukaufen, anstatt wie im Falle von Beats eine weltweit vertretene Marke weiterzuführen.
Rebecca Jarvis von ABC interviewt Tim Cook
Verbannung von Protest-AppsDie umstrittene Entscheidung, bei Demonstranten beliebte Apps aus dem App Store zu entfernen, erläutert Cook im Interview ein weiteres Mal. Es sei kein einfacher Entschluss gewesen und Cook habe genau beobachtet, wie viele Seiten den Schritt als falsch kritisierten. Mit solchen Reaktionen müsse man aber immer rechnen, sobald man zu solchen Mitteln greife. Der Aspekt "Sicherheit" habe im Vordergrund gestanden, wie es vor wenigen Wochen ebenfalls schon einmal hieß:
China vs. USA und die NutzerdatenAngesichts der aktuellen Diskussionen in den USA, ob Apple Datenspeicherung in China
untersagt werden sollte, gibt Cook eine eindeutige Stellungnahme ab. Es sei noch kein einziges Mal vorgekommen, dass China auf Apple Druck ausübte, ein iPhone zu entsperren und geschützte Daten auszuhändigen. Jeder wisse aber: In den USA sehe dies anders aus, wogegen Apple auch kämpfe. Das Bekenntnis zum Datenschutz gelte weltweit und nicht nur in einzelnen Ländern.