Tim Cook vorgeladen: Entscheidend für weitere EU-Schritte gegen Apple, Amazon & Co.
Außer Frage steht, dass die großen Tech-Riesen wie Apple, Amazon und Google außerordentlich viel Macht aufgebaut haben – auch die Bewertung "zu viel Einfluss" ist unter vielen konsensfähig. Ob dies lediglich durch überlegene Produkte oder durch rechtswidriges Verhalten bzw. Ausnutzung der dominanten Marktposition erfolgte, sorgt seit geraumer Zeit für Diskussionen. Nicht nur in den Vereinigten Staaten, auch in Europa laufen Bestrebungen, um die Anbieter enger am Zügel zu führen. Zumindest soll damit verhindert werden, dass die Tech-Konzerne noch mehr Macht erhalten und das Marktgeschehen nach Belieben diktieren können. Gleichzeitig kursieren aber viele Vorschläge, den großen Vier klare Grenzen aufzuzeigen – und sei es durch erzwungene Abspaltung von Geschäftsbereichen.
Die "vier Reiter der Technokalypse" reiten erneutDas Europäische Parlament hat nun Tim Cook sowie drei weitere Tech-CEOs zu einer Anhörung
ein-/vorgeladen. Auf der Veranstaltung soll es unter anderem um die Vorschläge der Kommission gehen, wie sich mehr Wettbewerb in der Tech-Branche herstellen lässt. Ganz explizit heißt es, dass die CEOs selbst vorsprechen sollen – und eben nicht andere Unternehmensvertreter oder Anwälte. Da der Verlauf des besagten Zusammenkommens eine große Rolle für die Einleitung weiterer Schritte spiele, wolle man sich direkt auch mit den jeweiligen CEOs austauschen.
Momentan ist der 1. Februar vorgesehen, allerdings sei man bezüglich des Datums gesprächsbereit, sofern Cook, Bezos (Amazon), Zuckerberg (Facebook) und Pichai (Google) zum vorgeschlagenen Termin verhindert sind. Ein weiteres Thema der Veranstaltung ist zudem, wie sich Fake News und Hass-Inhalte eindämmen lassen, wozu man die Mitwirkung der großen Plattformen benötige.
Inoffizielle Fortsetzung der Kongress-ErmittlungenBeobachter werten das Tech-Zusammenkommen als inoffizielle Fortsetzung der Kongress-Anhörungen vom vergangenen Sommer. Auch damals mussten die CEOs der vier Unternehmen vorsprechen, wenngleich die politischen Vertreter ein eher schwaches Bild abgegeben hatten (siehe
). Auch in Europa ist Apple in erster Linie aufgrund des App Stores unter Beschuss. Der vorgeschlagene "Digital Markets Act" könnte es Apple nämlich verbieten, eigene Apps über den Download-Dienst zu bewerben.