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Tim Cooks Gehalt, KI, Menschenrechte: Die Abstimmungen auf Apples Aktionärstreffen

Als Aktiengesellschaft hat Apple einige Pflichten, die einem inhabergeführten Unternehmen erspart bleiben. Zusätzlich zum vierteljährlichen Geschäftsbericht muss eine AG einmal im Jahr die Anteilseigner einladen, Bericht erstatten und über Anträge abstimmen lassen. Dabei wird jedes Jahr das Board of Directors gewählt. Die Geschäftsleitung stellt zwei zusätzliche Punkte zur Abstimmung. Dazu kommen fünf weitere Anträge, die sich um Menschen- und Bürgerrechte, Gleichstellung sowie der KI-Nutzung im Unternehmen drehen. Der Berichtsteil des 110 Seiten langen Einladungsschreibens rechnet detailliert vor, wie viel der Apple-CEO 2023 verdiente.


Einige Änderungen stehen beim Aufsichtsrat an: Al Gore und James Bell scheiden aus. Nur eine Person soll nachrücken: Apple nominierte Dr. Wanda Austin für das Gremium. Außerdem möchte Apple erneut ihre Buchhaltung von Ernst & Young überprüfen lassen. Das geschah bereits in den letzten Jahren – Kostenpunkt: gut 22 Mio. Dollar im Jahr 2022, 25 Mio. Dollar für 2023. Der dritte Antrag der Geschäftsführung bittet darum, die Gehaltsausschüttung für die benannten Geschäftsführer (Named Executive Officers = NEO) abzusegnen. Das Aktionärsvotum wäre zwar nicht bindend für die Geschäftsleitung, würde aber Einfluss auf die Entscheidung haben.

63 Millionen für Tim Cook - bei 3 Mio. Grundgehalt
Die Seiten 62 bis 74 des Berichts nehmen die Erläuterungen zu den CEO-Gehältern ein. Die Kerndaten: Tim Cook bekommt jährlich 3 Mio. Dollar Grundgehalt, die vier anderen (Luca Maestri, Kate Adams, Deirdre O'Brien und Jeff Williams) jeweils 1 Mio. Dazu kommen dann Aktienpakete und weitere Kompensationen, teilweise leistungsabhängig. Bei Tim Cook summiert sich das für 2023 auf 63 Mio. Das entspricht einer Reduktion um ein Drittel: 2022 bekam Cook insgesamt über 99 Mio. Dollar ausgezahlt. Bereits letztes Jahr hatte Apple diese Veränderung vorgeschlagen. Die vier anderen der Führungsriege erhielten durchschnittlich knapp 27 Millionen Dollar im Jahr 2023.

Geschäftsleitung lehnt weitere Anträge ab
Für die fünf zusätzlichen Anträge zur Abstimmung empfiehlt Apple den Aktionären, sie abzulehnen. Jedem einzelnen widmen sie dafür eine umfangreiche Begründung. Der Tonus: Apple läge das jeweilige Thema sehr am Herzen und unternehme genug, um dem Anliegen Rechnung zu tragen. Beim Antrag zur KI-Nutzung führt die Geschäftsleitung zusätzlich aus, dass ein solcher Bericht strategische Planungen umfassen würde, was Wettbewerbsnachteile nach sich zöge. Die Anträge fordern im Einzelnen:

  • EEO Policy Risk Report: Apple soll in seinen Gleichberechtigungsleitlinien explizit erklären, dass Angestellte nicht nach Sichtweise und Ideologie beurteilt werden dürfen.
  • Report on Ensuring Respect for Civil Liberties: Apple möge einen Bericht erstellen, in dem die Firma Grundlagen und Vorgehensweise der Beurteilung von App-Inhalten ihrer verschiedenen App Stores erläutert, und wie sie dabei Regierungsinteressen mit Anwenderrechten abwägt.
  • Racial and Gender Pay Gaps: Apple soll einen Bericht über die Gehaltsunterschiede nach Geschlecht und Herkunft ihrer Angestellten erstellen.
  • Report on Use of AI: Apple möge erläutern, in welcher Form Künstliche Intelligenz zum Einsatz käme, und ethische Richtlinien für die Anwendung KI-gestützter Technologie festschreiben
  • Congruency Report on Privacy and Human Rights: Apple möge aufzeigen, inwieweit die Firma die erklärten Ziele zum Schutz von Privatsphäre und Menschenrechten tatsächlich umsetzen konnte.

Abstimmung wahrscheinlich reine Formsache
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Anteilseigner weitestgehend an die Empfehlungen der Geschäftsleitung gehalten. Die Aktionärsversammlung wird am 28. Februar um 12:00 Uhr Ostküstenzeit stattfinden, also um 18:00 Ortszeit.

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