Time Machine (Mac)Apple begründete die Einführung des Backup-Werkzeugs Time Machine anno 2007 damit, dass seinerzeit laut einer Umfrage nur etwa ein Viertel aller Mac-Nutzer Datensicherungen ihrer Festplatten anfertigten. Seitdem soll Apples Backup-Tool durch die einfache Einrichtung und den automatisierten Ablauf möglichst viele Anwender dazu bewegen, ihre Mac-Daten regelmäßig zu sichern.
EinrichtungWie von Apple versprochen gestaltet sich die Einrichtung von Time Machine denkbar einfach. Sobald der Nutzer eine externe Festplatte an den jeweiligen Mac anschließt und noch kein Time-Machine-Laufwerk eingerichtet wurde, fragt OS X, ob es die externe Festplatte beziehungsweise eine Partition davon für das Time-Machine-Backup verwenden soll. Bejaht der Anwender die Frage, ist Time Machine praktisch schon eingerichtet und beginnt mit dem ersten Backup aller Dateien des Macs.
Apples Backup-Lösung erstellt „automatisch stündliche Backups für die vergangenen 24 Stunden, tägliche Backups für den vergangenen Monat und wöchentliche Backups für alle vorausgegangenen Monate“ (Apple). Sobald die Speicherkapazität des Backup-Mediums aufgebraucht ist, werden die ältesten Backups gelöscht, um wieder Platz für neue Datensicherungen zu schaffen.
KonfigurationUnter
„Systemeinstellungen > Time Machine" stehen dem Nutzer einige Konfigurationsmöglichkeiten zur Auswahl. Zunächst sollte der Anwender ein Häkchen bei „
Time Machine in der Menüleiste anzeigen" setzen, um über das Menüleisten-Symbol schnell und einfach auf Time Machine zugreifen zu können und den Backup-Fortschritt zu sehen. Über „
Optionen" lassen sich Ordner und Laufwerke vom Backup ausschließen. Auf Wunsch des Anwenders verschlüsselt Time Machine das gesamte Backup, sodass die Daten nur nach Eingabe eines Passwortes zugänglich sind.
Zudem kann der Nutzer in den Time-Machine-Einstellungen ein anderes Laufwerk als das ursprünglich angewählte bestimmen. Es muss keine lokal verbundene externe Festplatte sein, auch Netzwerkalternativen wie Apples
AirPort Time Capsule oder OS X Server sind möglich. Außerdem sind Festplatten verwendbar, die an den USB-Anschluss einer
AirPort Extreme (802.11ac) angeschlossen sind.
Wer nicht möchte, dass Backups automatisch angefertigt werden, stellt den linken Schalter im Time-Machine-Fenster auf
„Aus" (
„Systemeinstellungen > Time Machine"). Der Nutzer startet Time Machine manuell über das Menüleisten-Symbol (
„Backup jetzt erstellen").
Backups wiederherstellen Im Ernstfall muss man sich zunächst vergewissern, ob das Time-Machine-Laufwerk mit dem Mac verbunden ist. Anschließend klickt der Anwender auf das Menüleisten-Symbol von Time Machine und gelangt über
„Time Machine öffnen" in die Backup-Ansicht. Hier finden sich die zuletzt gesicherten Varianten der verloren gegangenen Dateien und/oder Ordner.
Falls das gesamte Betriebssystem beispielsweise durch ein missglücktes OS-X-Update zerschossen wurde und der Mac neu aufzusetzen ist, geht dies ebenfalls via Time Machine. Wenn der Mac hochfährt, drückt der Nutzer die Tastenkombination „Command + R“. Über die OS-X-Wiederherstellung lässt sich anschließend das Backup anwählen und aufspielen.
Im Fall einer Mac-Neuanschaffung kann der Nutzer über den
Migrationsassistenten Time-Machine-Backups auswählen und die entsprechenden Daten auf den neuen Mac übertragen.
Probleme beheben „Das dauert ja ewig!“ So oder so ähnlich werden sich schon viele Mac-User über Time-Machine-Backups geärgert haben, da insbesondere die Erstsicherung unter Umständen viele Stunden veranschlagt. Lautet die Antwort auf eine oder mehrere der folgenden Fragen „Ja“, ist es normal, wenn das Backup einiges an Zeit beansprucht:
- Ist es das erste Backup? Beim ersten Backup der Systemplatte ist es normal, wenn der Prozess, je nach Umfang der zu sichernden Daten, einige Stunden oder mehr in Anspruch nimmt. Nutzer können den Prozess erheblich beschleunigen, indem sie schnelle Verbindungen wie USB 3, Thunderbolt oder Firewire 800 statt USB 2 oder vergleichsweise langsame drahtlose Netzwerkverbindungen wählen.
- Muss Time Machine hunderte Gigabyte oder gar mehr als ein Terabyte an Daten sichern? Auch hier helfen schnelle Verbindungen via USB 3, Thunderbolt oder Firewire 800.
- Wurde Time Machine länger nicht genutzt? Unter Umständen haben sich in der Zwischenzeit mehr Daten verändert beziehungsweise sind größere Dateien hinzugekommen, als der Anwender zunächst vermutet.
- Ist die Backup-Verschlüsselung aktiv? Wenn Nutzer ihr Time-Machine-Backup nachträglich verschlüsseln, kann dies, je nach Backup-Größe, einen Tag und sogar länger dauern.
- Ist Antiviren-Software im Einsatz? Diese verlangsamt das Backup unter Umständen.
Nutzer sollten zudem sichergehen, dass das neueste Update ihrer OS-X-Version installiert ist (
„App Store > Updates"), um systemseitige Time-Machine-Bugs weitgehend auszuschließen.
Falls es Anzeichen eines Defekts am Time-Machine-Laufwerk gibt, können Nutzer die Festplatte vom Mac aus auf Fehler überprüfen lassen. Für den Test ist zunächst Time Machine in den Systemeinstellungen zu deaktivieren (
„Systemeinstellungen > Time Machine > Aus"). Anschließend lässt sich die Funktionalität des jeweiligen Laufwerks über
„Programme > Dienstprogramme > Festplattendienstprogramm > Erste Hilfe" überprüfen.
Die in der AirPort Time Capsule integrierte Festplatte weist mit einem grünen Licht auf volle Funktionsfähigkeit hin. Um ein etwaiges Problem ausfindig zu machen, trennen Anwender die Time Capsule für mindestens 10 Sekunden vom Strom und schließen sie anschließend wieder an. Blinkt die Kontrollleuchte orange statt grün, stimmt etwas mit dem Laufwerk nicht. In dem Fall enthält das AirPort-Dienstprogramm (
„Programme > Dienstprogramme > AirPort-Dienstprogramm") weitere Informationen. Unter Umständen müssen Nutzer das Time-Machine-Backup löschen und neu aufsetzen.