Touch Bar als zweites Display – Asahi Linux für Apple Silicon zeigt Möglichkeiten
Apple unterstützt auf M1- und M2-Macs – anders als noch bei den hauseigenen Rechnern auf Intel-Basis – die Ausführung alternativer Betriebssysteme nicht mehr. Wer Windows oder Linux nutzen will, muss daher zu einer Virtualisierungslösung greifen. Ein Team von Entwicklern beschäftigt sich auf Initiative von Alyssa Rosenzweig allerdings seit geraumer Zeit damit, ein auf ARM-Macs nativ laufendes Linux zu erstellen. Asahi Linux, so der Name des Projekts, hat in den vergangenen Monaten große Fortschritte gemacht. Unter anderem gelang es, hardwarebeschleunigte Grafiktreiber zu entwickeln, welche die performante Ausführung etwa von Desktop-Umgebungen wie Gnome und KDE sowie älteren 3D-Spiele ermöglichen (siehe
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Treiber für die Touch Bar des 13“ MacBook Pro entwickeltDer Asahi-Entwickler Sasha (Nachname unbekannt) nahm sich in den zurückliegenden Wochen einer Besonderheit des 13“ MacBook Pro an: Er entwickelte einen Treiber für dessen Touch Bar. Das kleinste der Pro-Modelle verfügt bekanntlich als letztes der Notebooks aus Cupertino über diese spezielle Displayleiste. Sasha gelang es einem
Post des Maintainers Janne Grunau zufolge, das Rechtemanagement der Secure Enclave, mit welcher die Touch Bar gekoppelt ist, zu entschlüsseln und so Zugriff auf das 2.040 mal 60 Pixel große Panel zu erhalten. Dieses lässt sich somit von Asahi Linux nutzen, als Beispiel nennt Grunau in seinem Post das Abspielen eines einfachen Videos.
Quelle: Janne Grunau
KDE-Panel wird in der Touch Bar dargestelltDer Treiber bindet die Touch Bar als zweites Display in Asahi Linux ein. In der populären Desktop-Umgebung KDE lässt sich dieses beispielsweise für die Darstellung des Panels nutzen, einer Art Dock beziehungsweise Taskleiste. Allerdings bringt das beim derzeitigen Entwicklungsstand noch gravierende Nachteile mit sich: Per Trackpad- oder Mausklick aus dieser App-Übersicht gestartete Anwendungen werden in der Touch Bar geöffnet und sind daher unsichtbar. Grunau gelang es zwar mithilfe einiger nicht näher genannten Tricks, diese Einschränkung zu überwinden. Es ist aber offenbar noch viel Entwicklungsarbeit vonnöten, bis die Touch Bar in einer der möglichen grafischen Oberflächen von Asahi Linux praktisch nutzbar sein wird.