Touch ID auf dem Abstellgleis - 2018 angeblich komplette Umstellung auf Face ID
Im September hieß es noch, Apple sei sich bezüglich der Strategie mit dem Gesichtsscanner Face ID noch nicht ganz im Klaren. Nach der Vorstellung des iPhone X samt Face ID hatten sich sehr viele Nutzer skeptisch gezeigt und Bedenken an Technologie und Funktionsweise geäußert. Auch Apple-intern galt angeblich die Leitlinie, erst einmal die Reaktion auf Face ID abwarten und erst dann eine Entscheidung für die sonstigen Baureihen treffen zu wollen. Sämtliche iPads sowie das iPad setzten momentan auf einen Homebutton mit integriertem Touch ID. Dem normalerweise sehr gut vernetzten Branchenbeobachter Ming-Chi Kuo zufolge deute sich aber inzwischen eine klare Entwicklung an. Demnach ist die Zeit von Touch ID bald abgelaufen und Apple will flächendeckend auf Face ID setzen.
Sofern Face ID in der Praxis wirklich hält, was Apple in der Theorie verspricht, wäre der technologische Vorsprung auf das Android-Lager enorm. Zum Vergleich: Samsungs Gesichtsscanner ließ sich mit simplen Familienfotos austricksen. In der überarbeiteten zweiten Version reichte dann sogar ein kleines Facebook-Profilbild. Apple setzt hingegen auf ein erheblich komplexeres System mit leistungsfähiger Tiefenerkennung, um genau dies zu verhindern. Laut Ming-Chi Kuo sieht Apple in genau diesem Vorsprung eine gute Chance, sich von der Android-Konkurrenz abzusetzen. Aus diesem Grund stehe für kommendes Jahr der komplette Umstieg von Touch ID auf Face ID an. Da es in der aktuellen Smartphone-Welt immer schwieriger ist, sich rein technologisch abzuheben, sei Face ID eine gute Gelegenheit.
Widersprüchliche Berichte gibt es, ob Apple die zweigleisige Strategie verfolgt, weiterhin an einem Fingerabdrucksensor im Display zu forschen. Beim iPhone X wurde das Konzept wohl deswegen verworfen, da 3D Touch und Touch ID nicht miteinander harmonieren. Was bei herkömmlichen Displays möglich ist, funktioniert mit den drucksensitiven Panels nicht. Vor allem im Android-Sektor sei laut Kuo aber damit zu rechnen, vermehrt Displays mit Fingerabdrucksensor zu sehen.