Touch ID direkt im Display: iPhone 8 mit randlosem Bildschirm in Reichweite
Mit dem iPhone 7 verabschiedete sich Apple bereits von der Home-Taste als mechanischem Bauteil. Der runde Bereich unter dem Frontdisplay imitiert nur noch das Klickgeräusch einer echten Taste. Der von allen erwartete nächste Schritt ist der komplette Wegfall des charakteristischen iPhone-Buttons. Das würde ein Frontdisplay ermöglichen, das bis zur Unterkante des Smartphones reicht; ein randloses Display.
Quo vadis, Touch ID?Doch eine wichtige Etappe hat Apple dabei noch zurückzulegen: Der Fingerabdrucksensor Touch ID benötigt eine neue Heimstatt. Optimal wäre natürlich, wenn er Teil des vergrößerten Frontdisplays werden könnte. Doch mit der aktuellen Technologie ist dies nicht möglich. Touch ID ermittelt die Form eines Fingerabdrucks anhand kleiner Abweichungen des elektrischen Feldes zwischen Erhöhungen und Tälern der Fingerhaut. Dafür muss der Finger aber möglichst direkt aufliegen - je weiter entfernt Finger und Sensor sind, desto weiter haben sich die Felddifferenzen kegelförmig ausgedehnt und erzeugen ein »verwaschenes« Ergebnis. Die Zuverlässigkeit der Erkennung wäre nicht mehr gewährleistet.
Patent für verbesserte ErkennungIn dieser Kerbe schlägt ein heute bewilligte Apple-Patent. Unter dem Namen »kapazitiver Fingerabdrucksensor mit elektrostatischem Glas« beschäftigt sich die Erfindung mit der Möglichkeit, die kegelförmige Ausdehnung der Felddifferenzen zu verhindern. Mithilfe von leitenden Schichten im Displayglas möchten die Erfinder das elektrische Feld derartig ablenken, dass es in einer tieferen Schicht noch genau so ankommt wie direkt am Finger. Damit könnte der Sensor auch tiefer liegen - also unterhalb des Displayglases.
Es ist unbekannt, ob es auf diese Weise vielleicht sogar möglich wäre, den Fingerabdrucksensor auf der gesamten Breite des Frontdisplays scannen zu können. Das käme auf die Ausdehnung der leitenden Schichten und des darunterliegenden Sensors an. In jedem Fall aber verspricht sich dieser Ansatz eine »sauberere« Lösung als etwa diejenige vom chinesischen Konkurrenten Xiaomi. Diese setzt auf Ultraschall-Bildgebung, um das Displayglas zu durchdringen. Allerdings ist das Display an der entsprechenden Stelle unterbrochen, ein »Fullscreen Face« für das Smartphone ist auf diese Weise also nicht möglich.
Bis wir endgültige Sicherheit haben, vergeht aller Wahrscheinlichkeit noch ein volles Jahr. Erst im Herbst 2017 können wir einen Blick auf die nächste iPhone-Generation werfen, die aufgrund ihrer erwarteten Neugestaltung nicht 7s, sondern bereits iPhone 8 heißen soll. Dann wird sich herausstellen, ob die Home-Taste endgültig verschwindet, der Fingerabdrucksensor unter dem Display landet und der Bildschirm von Rand zu Rand reicht.
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