Touch ID lässt sich umgehen - mit Abdruckmasse und Knete
Im Vergleich zur Smartphone-Konkurrenz zählt der Fingerabdruck-Sensor des iPhone zu den Leistungsfähigsten am Markt. Das Unternehmen Vkansee hat aber nun demonstriert, dass sich auch
Touch ID mit relativ einfachen Mitteln hereinlegen lässt. Erforderlich ist eine Abdruckmasse, wie sie in der Zahnmedizin zum Einsatz kommt. In diese Masse muss der Finger mehrere Minuten lang gedrückt werden. Dadurch erhält der Negativabdruck die nötigen Details des Fingers, um anschließend die Knete ausreichend genau verformen zu können.
Für den zweiten Schritt reicht herkömmliche Play-Doh-Knete aus. Diese wird auf die ausgehärtete Abdruckmasse gedrückt und überzeugt nach ein paar Versuchen den Touch-ID-Sensor davon, dass es sich scheinbar um den Finger des Nutzers handelt. Schuld ist die relativ geringe Auflösung des Sensors, die im Vergleich zur konkurrierenden Lösung von Vkansee nicht genügend Details erfassen kann, um eine Fingerkopie zu erkennen. Während Touch ID auf eine Auflösung von 500 ppi kommt, soll der Sensor von Vkansee stolze 2000 ppi erreichen.
Schon relativ schnell nach Einführung von Touch ID vor drei Jahren war es Sicherheitsexperten gelungen, mit größerem Aufwand einen indirekten Fingerabdruck so in Form zu bringen, dass der iPhone-Sensor diesen für den korrekten Finger hält. Allerdings waren damals noch sehr viele Versuche notwendig und die Materialkosten recht hoch, um Touch ID zu überwinden.
Apple hat im Verlauf der letzten Jahre verschiedene Zusatzsicherungen in iOS integriert, um derartige Hack-Versuche zu erschweren. So ist anstelle von Touch ID die PIN oder das Kennwort erforderlich, wenn das Gerät neu gestartet oder seit längerer Zeit nicht verwendet wurde. Außerdem können Nutzer die Anzahl der Versuch beschränken, bevor sich das Gerät dann selbstständig löscht. Touch ID selbst hat Apple in der Zeit ebenfalls verbessert, allerdings nur bei der Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit während der Fingererkennung. Die Auflösung des Sensors blieb dagegen unverändert.
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