Toyota setzt auf Fords SmartDeviceLink statt auf CarPlay
Mehrfach hat der japanische Automobilhersteller Toyota bereits deutlich gemacht, dass der Konzern nicht zu den ambitioniertesten Unterstützern von Apple CarPlay gehört. Bis auf Weiteres werde das System
in keinem Modell der Marken Toyota, Lexus oder Scion unterstützt. Jetzt hat Toyota angekündigt, stattdessen auf die von einer Ford-Tochter entwickelte Open-Source-Alternative SmartDeviceLink zuzugehen. Dieses bietet dem Konzern den Vorteil, eine Schnittstelle zwischen Auto und Smartphones verschiedener Hersteller einzurichten und gleichzeitig die konzerneigene Infotainment-GUI beizubehalten.
SDL als CarPlay-AlternativeFord hatte 2013 die eigene Infotainment-Lösung AppLink als Open Source unter dem Namen SmartDeviceLink (SDL) freigegeben. Ziel war, einen einheitlichen Standard für möglichst alle Automobile der Welt zu schaffen. Heute wird das Angebot von der Ford-Tochter Livio verwaltet. SDL kann sowohl mit iOS- als auch Android-Smartphones kommunizieren und bietet eine Palette von Apps. Es handelt sich also um eine veritable Alternative zu
Apple CarPlay und Android Auto.
Hauseigene GUI statt aufoktroyiertem LookLetzterem hat Toyota gleichzeitig übrigens ebenfalls eine Absage erteilt. „Eventuell werden wir irgendwann darauf [
auf CarPlay und Android Auto] zurückkommen, aber heute bevorzugen wir für solche Funktionen unsere hauseigene Plattform“, sagte ein Sprecher. Wenn CarPlay in ein Bordsystem eines Autos integriert und angesteuert wird, ändert sich das Display in Apples bekannten CarPlay-Look. Manche Autobauer bevorzugen aber, die eigenen Oberflächen des Bordcomputers nicht für ein unternehmensfremdes Aussehen aufgeben zu müssen, weswegen sie lieber auf eigene Lösungen zur Smartphone-Anbindung setzen.
SmartDeviceLink als IndustriestandardFord, der Initiator des SDL-Projektes,
hat jüngst für das Modelljahr 2017 eine Option für CarPlay und Android Auto in den eigenen Fahrzeugen angekündigt. Nichtsdestotrotz strebt das Unternehmen weiterhin eine Verbreitung von SDL und die Etablierung als Industriestandard an. Neben der Vereinbarung mit Toyota hat inzwischen auch der der zu BlackBerry gehörende Automotive-Softwareentwickler QNX angekündigt, das System zu unterstützen. Weitere Automobilhersteller wie Mazda, Honda, Citroën und Subaru haben ebenfalls Interesse bekundet.
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