Tracing-App: Bündnis aus Deutschland und sechs weiteren Ländern für dezentralen Ansatz
Um gegen das Virus SARS-CoV-2 vorzugehen, ergreifen Regierungen zum Teil unterschiedliche Maßnahmen. In einigen Ländern gibt es bereits sogenannte Kontakt-Tracing-Apps, andere Länder arbeiten noch an selbigen. Ob diese Apps die gesammelten Daten zentral oder dezentral speichern sollen, entwickelt sich dabei zunehmend zu einer Glaubensfrage. Sieben europäische Staaten haben sich dazu entschlossen, die Daten nicht zentral erheben und die Zusammenarbeit intensivieren zu wollen.
Ein Bündnis aus sieben LändernZu den sieben Ländern, die gemeinsam an einer Lösung arbeiten, zählen neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Estland, Finnland, Italien sowie Portugal, wie
Reuters berichtet. Nun haben diese Staaten ein
Dokument veröffentlicht, das über die weitere Vorgehensweise Aufschluss gibt. Es betont ein weiteres Mal die dezentrale Speicherung der Daten. Ob dabei auf die neu entwickelte API von Apple und Google zugegriffen wird, bleibt indes offen: Die Autoren des Dokuments erwähnen neben dieser Schnittstelle noch weitere Ansätze, die infrage kommen könnten. Die Nutzung dieser API gilt allerdings als wahrscheinlich, da Deutschland und Italien bereits entsprechende Apps angekündigt haben.
Interoperabilität als ZielDie Autoren legen ihr Augenmerk auf das Zusammenspiel der nationalen Tracing-Apps. So sollen beispielsweise Reisende keine neue Anwendung installieren müssen, sobald sie ein anderes Land betreten. Die Unterstützer dieser Idee erhoffen sich damit, die Grenzen alsbald wieder öffnen zu können, ohne eine zweite Welle der Pandemie befürchten zu müssen. Bis dato hat lediglich ein Land dieses Bündnisses eine Kontakt-Tracing-App entwickelt: Österreichs
Stopp Corona-App.
Frankreich und Großbritannien wählen einen anderen WegZu den Verfechtern eines zentralen Ansatzes gehören nach wie vor Frankreich und das Vereinigte Königreich. Der französische Staatssekretär für Digitales, Cédric O, drohte Apple bereits, weil der Konzern die Programmierschnittstelle für diesen Zweck nicht freigeben möchte.