Trotz scharfer Kritik an Apple Tax: Facebook-Mutter verlangt zukünftig noch viel mehr
Provisionen sind im Geschäftsleben seit jeher gang und gäbe. Vermutlich gibt es sie bereits, seit die Menschheit begonnen hat, Handel zu treiben. Die Abgaben, welche Apple auf App-Erlöse und In-App-Käufe erhebt, sind daher nichts Ungewöhnliches. Die Höhe der "Apple Tax " allerdings und vor allem die vom iPhone-Konzern für den App Store aufgestellten Regeln sorgen seit geraumer Zeit für Auseinandersetzungen mit Kartellwächtern und Regierungen. Der Spielehersteller Epic liefert sich sogar einen erbitterten Rechtstreit mit Apple.
Mark Zuckerberg beklagt "monopolistische Provisionen"Laute Kritik am iPhone-Konzern war in den vergangenen Monaten auch von Meta, ehemals Facebook, zu hören. Das von Mark Zuckerberg geführte Unternehmen versuchte darüber hinaus, mit speziellen Abo-Links der "Apple Tax" auf In-App-Käufe zumindest teilweise zu entgehen (siehe
). Der Meta-Chef höchstpersönlich warf Apple zudem vor, mit "monopolistischen Provisionen" in Höhe von 30 beziehungsweise 15 Prozent Entwicklern und Kreativen das Erzielen von Einnahmen erheblich zu erschweren und auch den Kunden Schaden zuzufügen. Zugleich sagte Meta zu, erst ab 2023 für kostenpflichtige Online-Veranstaltungen, Abonnements und Produkte, die auf Facebook verkauft werden, Abgaben erheben zu wollen. Diese sollen deutlich unter Apples Provisionen für In-App-Käufe liegen.
Meta verlangt einen Anteil von bis zu 47,5 ProzentFür das "Metaverse", also das virtuelle Universum des Zuckerberg-Unternehmens, gilt dieses Versprechen allerdings nicht, wie sich jetzt herausstellt. Bei der neuen VR-Plattform namens "Horizons World", auf der unter anderem sogenannte Non-Fungible Tokens (NFT) verkauft werden, zeigt sich Meta nämlich alles andere als zimperlich und langt kräftig zu. Geschlagene 47,5 Prozent Provision müssen die Anbieter zahlen, wenn Nutzer einen virtuellen Artikel erwerben. Das setzt sich zusammen aus einer 30-prozentigen Hardware-Abgabe sowie einer "Platform Charge" in Höhe von 17,5 Prozent. Diese Zahlen nannte ein Meta-Sprecher gegenüber
CNBC. Für Verkäufe von Apps und Spielen im "Meta Quest Store" verlangt das Unternehmen 30 Prozent – also exakt das, was Entwickler in Apples App Store entrichten müssen, wenn sie dort mehr als eine Million US-Dollar pro Jahr erlösen.
Anbieter üben heftige Kritik auf TwitterMetas Ankündigung sorgte CNBC zufolge bei etlichen Anbietern von NFTs für Ärger. Einige kritisierten die Höhe der Provisionen bei Twitter mit deutlichen Worten. Das ist insofern verständlich, als andere Plattformen erheblich geringere Abgaben verlangen. Der Marktplatz OpenSea etwa berechnet lediglich 2,5 Prozent, bei LooksRare sind es 2 Prozent. Meta-Vizepräsident Vivek Sharma hingegen, im Unternehmen für Horizon World zuständig, bezeichnete die 30 beziehungsweise 47,5 Prozent gegenüber
The Verge als "wettbewerbsfähig".