Twitter: Absturz bei Gewinn und Umsatz, Amazon droht mit Zahlungsstopp
Twitter ist seit Monaten auf Talfahrt. Der Ende Oktober vergangenen Jahres von Elon Musk übernommene Kurznachrichtendienst verlor in den vergangenen Monaten zahlreiche Werbekunden. Der neue Chef versuchte zwar, mit Massenentlassungen drastisch Kosten zu senken, und schreckte auch nicht davor zurück, Rechnungen von Lieferanten nicht zu begleichen sowie Mietzahlungen auszusetzen. Letzteres führte bereits zu entsprechenden Klagen von zwei Vermietern (siehe
). Diese Verwerfungen wirken sich offenbar äußerst negativ auf die Erlössituation des Unternehmens aus.
Bericht: Twitters Umsatz und Gewinn sinken um 40 ProzentTwitter verzeichnete im Dezember 2022, also dem zweiten vollen Monat nach der Übernahme durch Elon Musk, einen Umsatz- und Gewinnrückgang von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das berichtet das
Wall Street Journal (Bezahlschranke), ohne allerdings exakte Zahlen zu nennen. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Investorenmitteilung von Twitter, deren Inhalt ihr mit der Angelegenheit vertraute Personen zuspielten. Hauptgrund für den Absturz sei die Tatsache, so das Blatt, dass 70 der 100 größten Werbekunden ihre Aktivitäten auf Twitter eingestellt hätten. An dieser Situation habe sich bis Ende Februar nichts geändert, Besserung ist also aktuell nicht in Sicht.
Streit ums Geld auch mit AmazonVerschärft wird die Lage zudem offenbar durch einen Streit mit Amazon. Laut einer Meldung von
The Information (Bezahlschranke) hat Twitter seit Monaten keine Zahlungen mehr für die Inanspruchnahme der Cloud-Dienste des Onlinehändler geleistet. Die Außenstände im Zusammenhang mit Amazon Web Services (AWS) belaufen sich angeblich mittlerweile auf 70 Millionen US-Dollar. Bemerkenswert daran ist, dass Twitter AWS lediglich für kleine Dienste nutzt, den langfristigen Vertrag aber unter anderem für die wesentlich datenintensivere Timeline abgeschlossen hat. Amazon will mit dem Kurznachrichtendienst jedoch keine neue und somit günstigere Vereinbarung treffen. Das Unternehmen droht laut The Information vielmehr damit, gebuchte und bereits geschaltete Werbung auf Twitter nicht zu bezahlen.