Twitter: Elon Musk will Rechnungen nicht mehr bezahlen
Was wird aus Twitter? Diese Frage stellten sich zahlreiche Nutzer des Kurznachrichtendienstes kurz nach dessen Übernahme durch Elon Musk. Die Antwort lieferte der neue Eigentümer prompt: Durch die Entvölkerung der Büros, etliche erratische Ankündigungen und Aktionen sorgte er für internes Chaos. Die Folge: etliche große Werbekunden zogen sich – zumindest bis auf Weiteres – zurück und einige prominente Mitglieder deaktivierten ihre Accounts, darunter auch der bekannte langjährige Apple-Manager Phil Schiller (siehe
). Angesichts der Milliardenschulden, welche Musk dem Unternehmen aufbürdete, sieht es zudem im Hinblick auf Twitters Finanzen nicht allzu rosig aus, argwöhnen nicht nur Branchenexperten. Dieser Verdacht erhärtet sich nun offenbar.
Elon Musk verbietet Bezahlung von ReisekostenEinem Bericht der
New York Times zufolge will Elon Musk bereits aufgelaufene Rechnungen in beträchtlicher Höhe nicht begleichen. Der neue Eigentümer habe Anweisung erteilt, keine Zahlungen vorzunehmen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Mitarbeiter. Dabei geht es um Reisekosten von Managern, die vor dem Erwerb von Twitter durch den Tesla- und SpaceX-Chef anfielen und deren Übernahme das Unternehmen zugesagt hatte. Musks Begründung für die Zahlungsverweigerung: Die Genehmigung für die Dienstreisen seien von der ehemaligen Firmenleitung erteilt worden, nicht von ihm. Der neue CEO ist also offenbar der Auffassung, nicht an solche früheren Entscheidungen gebunden zu sein. Die Summe der zu zahlenden Beträge beläuft sich laut New York Times auf mehrere hunderttausend US-Dollar. Anrufe der betroffenen Reisevermittler würden von Musks Angestellten nicht mehr entgegengenommen.
Bericht: Unbezahlte Rechnungen in MillionenhöheWeitere Zulieferer und Dienstleister von Twitter klagen angeblich ebenfalls über unbezahlte Rechnungen, und zwar in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar. Darüber hinaus wurden der Zeitung zufolge auf das Unternehmen ausgestellte Kreditkarten gekündigt. Elon Musk hat seinen Mitarbeitern zudem befohlen, laufende Verträge etwa mit Amazon oder Vermietern von Bürogebäuden neu zu verhandeln, um Kosten zu sparen. Ob diese Maßnahme zum gewünschten Erfolg führt, bleibt allerdings abzuwarten. Eines dürfte indes als gesichert gelten: Bis die nächsten bemerkenswerten Meldungen über Twitter und Elon Musk erscheinen, wird wohl nicht allzu viel Zeit ins Land gehen.