Twitter beendet offiziell Anbindung von Drittanbieter-Apps – Tweetbot und Twitterrific sind Geschichte
Als es vor einigen Tagen zu merkwürdigen Funktionsausfällen bekannter Twitter-Apps kam, lautete die Frage noch, ob es möglicherweise technische Probleme gebe. Unter anderem bei beliebten Clients wie Twitterrific und Tweetbot war keine Anmeldung mehr möglich, demzufolge auch keine Teilnahme am Dienst mehr. Kurze Zeit später besagte ein Bericht, Twitter habe die Zugänge bewusst blockiert und die entsprechende Schnittstelle deaktiviert. Das Unternehmen wählte demnach den Weg, Entwickler vor vollendete Tatsachen zu stellen und den Schritt nicht aktiv zu kommunizieren. Nun gibt es Klarheit zur Sachlage, Twitter verkündete nämlich offiziell, keine Clients von Drittanbietern mehr zu erlauben.
Aus für Urgesteine wie TwitterrificWie es in der kurzen Ankündigung heißt, setze man die schon seit langem bestehenden API-Regeln durch. Dies führe dazu, dass einige Apps nicht mehr funktionieren. Konkrete Reaktionen folgten umgehend: Da es keine Grundlage mehr gibt, die seit dem Jahr 2007 bestehende und vielfach ausgezeichnete App Twitterrific weiterzubetreiben, kündigten die Entwickler an, den Client schweren Herzens einstellen zu müssen. Aus dem App Store wurde Twitterrific bereits entfernt, bestehende Abos sind damit automatisch storniert. Wie es im
Blog-Beitrag heißt, sei man stolz darauf, eine Ära mitgestaltet zu haben. Das blaue Twitter-Logo mit einem zwitschernden Vogel gehe sogar auf das Twitterrific-Maskottchen zurück, denn zuvor gab es nur einen simplen Schriftzug "Twitter".
Der Twitterrific-Vogel namens "Ollie"
Twitters Strategie: Traffic monetarisierenWarum Twitter zu diesem drastischen Schritt greift, ist natürlich klar. Traffic, der komplett über Drittanbieter-Apps ausgespielt wird, lässt sich sehr viel schwerer monetarisieren. Das Unternehmen in den Gewinnbereich zu bringen, ist aber eines der erklärten Ziele des neuen Managements unter Elon Musk. Allerdings stellt die Entscheidung ein Risiko dar, immerhin sorgen die zahlreichen Twitter-Clients auch für viele Zugriffe und damit Aktivität. Es gibt zwar eine offizielle Twitter-App, viele Anwender bevorzugten aber jene Lösungen, die nun weitestgehend abgeschaltet wurden. Vereinzelt funktionieren externe Clients zwar noch, allerdings ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis diese ebenfalls ihren Dienst verweigern.