Twitter mit neuen Regeln: Knappe Leselimits und Pflicht zum Login (Aktualisierung)
Die Umstrukturierung bei Twitter geht in vollen Zügen weiter, womit aber nicht nur die personelle Aufstellung, sondern auch die Nutzungsbedingungen gemeint sind. Erneut gibt es nämlich einschneidende Anpassungen, welche zunächst solche Nutzer betreffen, die bislang ohne Account auf Inhalte zugegriffen haben. Wer sich nicht anmeldet und einen Tweet aufrufen möchte, steht vor der wenig aussagekräftigen Fehlermeldung "Etwas ist schiefgelaufen. Probiere, es erneut zu laden." Die korrekte Aussage müsste jedoch lauten "Bitte anmelden, keine Anzeige ohne Login möglich" – denn genau jene Bestimmung gilt ab sofort. Eingebettete Beiträge auf Webseiten sind (noch?) nicht betroffen. Hier funktioniert die Einbindung weiterhin, lediglich nach einem Klick auf den Beitrag steht man vor verschlossenen Türen.
Beliebig viel lesen: Nur mit blauem HakenGleichzeitig führt Twitter ein Leselimit ein, beliebig intensives Stöbern ist damit nicht mehr möglich. Gemäß offizieller Verlautbarung durch Elon Musk dürfen neue Accounts nur noch 300 Beiträge pro Tag lesen. Nach einer gewissen Zeit steigt der Wert auf 600 – und hat man sich den blauen Haken für ein verifiziertes Konto gegönnt, stehen 6000 Postings pro Tag zur Verfügung. Selbst im ungünstigeren Fall handelt es sich um Werte, für die man schon sehr intensiv auf der Plattform unterwegs sein muss. Der Grund hinter der Umstellung ist laut Begründung auch weniger, eine 99 Euro pro Jahr teure Paywall zu schaffen. Stattdessen soll es automatisierten Diensten, die massenhaft Daten scrapen und abgreifen, schwer bis unmöglich gemacht werden. Musk spricht außerdem davon, "System-Manipulation" bekämpfen zu wollen.
API-Zugriffe werden teuerSchon im Mai machte eine andere Anpassung von sich reden, die ein bisschen an die aktuellen Diskussionen rund um Reddit erinnern. Beliebigen API-Zugriff gibt es nicht mehr, stattdessen fallen Gebühren an. So erhielten intensive "Decahose"-Nutzer eine Nachricht von Twitter, fortan 42.000 Dollar pro Monat
entrichten zu müssen, andernfalls müssten sämtliche Daten gelöscht werden. Bei Decahose handelt es sich um einen Dienst, der bei vielen Forschern Verwendung findet – dieser verschafft Zugriff auf eine zufällige Auswahl von zehn Prozent aller Tweets und kommt für vielerlei Studien zum Einsatz.
AktualisierungDie Aussage, man müsse schon viel lesen, um das Limit zu erreichen, trifft so nicht zu – offensichtlich zählen nämlich alle Antworten zu einem Beitrag mit. Dies kann beim raschen Durchscrollen also durchaus das Limit von 600 recht zügig reißen. Auch die Verwendung des (offiziellen!) Clients verursacht große Probleme, denn teils ist Twitter nur durch Laden der Beiträge schon nicht mehr sichtbar.