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Twitter verstößt gegen Datenschutz: Millionenstrafe für „versehentliche“ Weitergabe von Daten

Der Microblogging-Dienst Twitter sorgte in den letzten Wochen vor allem aufgrund der Übernahme des Multi-Milliardärs Elon Musk für Schlagzeilen. Aktuell erhält die Plattform allerdings wegen eines handfesten Datenschutz-Skandals Aufmerksamkeit: Twitter zweckentfremdete zahlreiche E-Mail-Adressen und Telefonnummern für personalisierte Werbung. Nun stimmte das Unternehmen einer Millionenstrafe zu und entgeht damit einer Datenschutzklage US-amerikanischer Behörden. Außerdem muss sich Twitter einiger Vorgaben beugen und die Zwei-Faktor-Authentifizierung künftig so gestalten, dass diese ohne Angabe einer Telefonnummer auskommt.


Twitter: Daten wurden „versehentlich“ für Werbezwecke benutzt
Laut US-Regierung habe es Twitter von 2013 bis 2019 mit dem Datenschutz nicht allzu genau genommen: Der Microblogging-Service habe die von Nutzern im Rahmen der Zwei-Faktor-Authentifizierung hinterlegten Telefonnummern und E-Mail-Adressen dafür verwendet, um anderen Unternehmen die Möglichkeit einzuräumen, personalisierte Werbung über die Plattform auszuspielen. Dem hätten die Anwender jedoch nicht zugestimmt. 140 Millionen Nutzer seien von dem unzulässigen Verstoß betroffen gewesen, so das US-Justizministerium. Twitter widerspricht dieser Darstellung nicht: Damien Kieran, Leiter der Datenschutzabteilung des Unternehmens, räumt entsprechende Probleme ein. Einige der bereitgestellten Daten seien versehentlich für Werbezwecke verwendet worden. Bereits 2019 erklärte Twitter vage, möglicherweise einen Abgleich zwischen den Marketinglisten von Werbekunden und den Telefonnummern und E-Mail-Adressen der Nutzer durchgeführt zu haben.

150 Millionen Dollar Strafe und neue Auflagen
Nun kam es zu einer Vereinbarung zwischen der Regierung und dem Unternehmen: Twitter muss eine Geldstrafe in Höhe von 150 Millionen US-Dollar (etwa 140 Millionen Euro) zahlen. Die US-Handelsbehörde FTC erlegt dem Sozialen Netzwerk zudem einige Auflagen auf: Zwischenfälle müssen der FTC künftig innerhalb von 30 Tagen gemeldet und neue Datenschutzmechanismen von Experten der Behörde geprüft werden. Außerdem verpflichtet sich Twitter dazu, ein Verfahren zur sicheren Anmeldung anzubieten, das auf die Angabe einer Telefonnummer verzichtet.

Kommentare

Quickmix
Quickmix27.05.22 18:11
Die 150 Millionen, sollten auf die betroffenen Nutzer aufgeteilt werden!
-1
Peter Eckel27.05.22 18:26
Quickmix
Die 150 Millionen, sollten auf die betroffenen Nutzer aufgeteilt werden!
Da kann sich dann jeder über einen Dollar und 7 Cent freuen! Hoffentlich drehen die Betroffenen aufgrund des unerwarteten Reichtums dann nicht gleich komplett am Rad.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+3
Geegah
Geegah27.05.22 19:21
Peter Eckel
Quickmix
Die 150 Millionen, sollten auf die betroffenen Nutzer aufgeteilt werden!
Da kann sich dann jeder über einen Dollar und 7 Cent freuen! Hoffentlich drehen die Betroffenen aufgrund des unerwarteten Reichtums dann nicht gleich komplett am Rad.

Daran sieht man wie ein “missbrauchter” Datensatz bewertet wird - mit etwa einem Dollar, das ist wirklich üppig!

Würde man hier ne vernünftige Summe ansetzen, z.B. 250 pro Einzelfall, und das den Betroffenen auch zugutekommen lassen, würden sich diese Firmen das wohl verkneifen, solche “Versehen” zu begehen.
+5
TerenceHill
TerenceHill27.05.22 19:25
Peter Eckel
Quickmix
Die 150 Millionen, sollten auf die betroffenen Nutzer aufgeteilt werden!
Da kann sich dann jeder über einen Dollar und 7 Cent freuen! Hoffentlich drehen die Betroffenen aufgrund des unerwarteten Reichtums dann nicht gleich komplett am Rad.

Quickmix hat Recht. Die Nutzer sind die Geschädigten. Bei deinem abwertenden Kommentar könnte man meinen, dass Du im Twitter Aufsichtsrat sitzt.
-6
buffi
buffi27.05.22 19:30
TerenceHill
Peter Eckel
Quickmix
Die 150 Millionen, sollten auf die betroffenen Nutzer aufgeteilt werden!
Da kann sich dann jeder über einen Dollar und 7 Cent freuen! Hoffentlich drehen die Betroffenen aufgrund des unerwarteten Reichtums dann nicht gleich komplett am Rad.

Quickmix hat Recht. Die Nutzer sind die Geschädigten. Bei deinem abwertenden Kommentar könnte man meinen, dass Du im Twitter Aufsichtsrat sitzt.

Abwertend? Hä? Peter hat doch recht. Mein Gott sind viele heutzutage so was von überempfindlich. Wenn 140 Millionen betroffen sind und die Strafe 150 Millionen sind macht das nun wirklich keinen Sinn das Geld zu verteilen. Verstehe Peters Sarkasmus sehr gut.
Can’t innovate anymore? My ass!
+3
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex28.05.22 17:02
Da hätte Musk jetzt sicher sparen können, wenn er noch gewartet hätte...
0
Peter Eckel29.05.22 17:36
Geegah
Daran sieht man wie ein “missbrauchter” Datensatz bewertet wird - mit etwa einem Dollar, das ist wirklich üppig!

Würde man hier ne vernünftige Summe ansetzen, z.B. 250 pro Einzelfall, und das den Betroffenen auch zugutekommen lassen, würden sich diese Firmen das wohl verkneifen, solche “Versehen” zu begehen.
Die Frage ist, was ist ein "vernünftiger" Betrag. Interessant wäre hier zu wissen, was Twitter (oder wer auch immer gerade "versehentlich" Daten weitergegeben hat) daran verdient. Daran sollte sich dann auch die Strafe bemessen - Gewinnabschöpfung plus x. Das Resultat sollte sein, daß es sich in keinem Fall mehr lohnt und man nicht die Strafe in Kauf nimmt, weil die einzunehmende Summe viel größer ist.

Das ist so ähnlich wie mit dem Falschparken in manchen Städten. Wenn der Strafzettel für einen Tag im Parkverbot billiger ist als das Parkhaus in der Nähe bringt die Strafe nichts.

TerenceHill: Bitte Deinen Sarkasmus-Detektor eichen, der geht vollkommen falsch.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+4
iBert31.05.22 20:54
1€ pro Datensatz inkl Mail und Telefonnummer ist absolut lächerlich niedrig und keine wirkliche Strafe.
Objektiv ist relativ, subjektiv gesehen.
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