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US-Berufungsgericht bestätigt: Apple ohne Monopolstellung, Öffnung für alternative Zahlungsmethoden

Nachdem sich Epic Games und Apple bereits seit 2020 über die Regelungen im App Store gerichtlich auseinandersetzen, wurde der Entscheid aus dem Jahre 2021 durch das Berufungsgericht bekräftigt. Beide Parteien waren damals gegen das Urteil in Berufung gegangen. In 9 von 10 Anklagepunkten kam das Gericht am Montag erneut zum Beschluss, dass der geschlossene App Store und die damit verbundenen Sicherheitsvorkehrungen mit dem Kartellrecht in Einklang stehen (siehe ). Weiterhin bekräftigte das Gericht jedoch auch, dass die Hindernisse, die Apple aufstellt, um In-App-Käufe exklusiv abzuwickeln, rechtswidrig sind. Mit anderen Worten: Apple muss zukünftig alternative Zahlmethoden und Weiterleitungen auf Entwicklerwebsites erlauben.


Apple macht bereits erste Zugeständnisse
Der Richter stellte fest, dass Apple derzeit gegen die kalifornischen Gesetze gegen unlauteren Wettbewerb verstößt. Das Gericht weist aber ausdrücklich darauf hin, dass es nicht dessen Aufgabe als Bundesberufungsgericht ist, die Debatte um die Rolle von Online-Transaktionsplattformen und deren Marktmacht zu lösen. Es sei allerdings wichtig, diese zu führen. Epic habe es seit der Berufung zudem versäumt, Verbesserungsvorschläge vorzubringen. Apple hingegen hat jetzt schon einige Schritte unternommen, kartellrechtliche Bedenken auszuräumen. Hierzu zählen beispielsweise die Zugeständnisse an Apps wie Kindle, Netflix und Spotify, die Zahlungen auch auf der eigenen Webseite abzuwickeln (siehe ).

Es führt kein Weg daran vorbei
Dennoch wurde das Urteil aus dem Jahre 2021 erneut bekräftigt und in Zukunft muss das Unternehmen aus Cupertino die Zahlungspraktiken im App Store anpassen. Konkret hieße das für Apple, Entwicklern zu erlauben, Links und Schaltflächen zu Zahlungsoptionen durch Drittanbieter bereitzustellen. Dem iPhone-Konzern würde hierbei die Verkaufsprovision entgehen, welche für In-App-Käufe derzeit immer noch bei 30 % liegt. Der Richter führte allerdings nicht aus, wie diese Maßnahmen umzusetzen sind. Andere Länder (Niederlande , Japan und Südkorea ) werden hierbei deutlicher.

Kommentare

erikhuemer
erikhuemer25.04.23 08:54
Was ich nicht verstehe: damit wird aber auch eine Hintertüre geöffnet, gar nix an Apple zahlen. Alle Apps gratis, können aber nix, bis man in-App was zahlt. Richtig?

Ich mein, irgendwas werden die Entwickler schon für Marketing und Hosting zahlen müssen?
Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Albert Einstein
+3
Apfel
Apfel25.04.23 08:59
erikhuemer

Das machen sie schon als Entwickler. 120,- Euro pro Jahr gehen an Apple für den Entwickleraccount. Und den braucht man, um die App im Appstore zu halten.
-8
Turm
Turm25.04.23 09:33
Interessant wird es erst wenn die ersten Sammelklagen eintrudeln gegen Epic, weil man Fortnite Skins nur über den Epic Store kaufen kann, das ist dann mit der gleichen Begründung ein Monopol.
+9
Plüschprum25.04.23 10:27
Apple sollte diese Apps dann aus dem Store nehmen. Ein Store dient ursächlich dazu, etwas zu verkaufen. Wenn ich eine App im Store anbiete, aber am Store vorbei die Kaufabwicklung vornehme, kann ich damit kein Geld mehr verdienen. Warum dann so etwas noch anbieten?
+6
Metty
Metty25.04.23 10:52
Apfel
Das machen sie schon als Entwickler. 120,- Euro pro Jahr gehen an Apple für den Entwickleraccount.
Das ist einfach zu wenig um den App Store am Laufen zu halten und dann noch eine qualitativ hochwertige Evaluierung zu machen. Sicherheit und Zuverlässigleit haben halt einen Preis.
Es gibt Firmen, die MIllionen mit ihren Apps verdienen. Da kann man auch etwas abgeben, um die dafür notwendige Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Epic ist hier einfach zu gierig. Die wollen nicht nur nichts abgeben, die wollen einen eigenen App Store um selbst die Millionen einzustreichen, die sonst Apple bekommen würde.

Ob die 30 % zu viel sind oder nicht, darüber kann man natürlich streiten.
+9
Mickx25.04.23 14:00
Mein Vorschlag um die App-Store-Kosten abzudecken und den Anbietern entgegen zu kommen:

- 25% für App-Einmal Kauf
- 15% für Software-Abos/ InApp-Käufe
- 7,5% für Content-Abos wie Netflix, Spotify, Zeitschriften etc.
0
Wessalius25.04.23 14:27
Es währe doch für alle Beteiligten das Einfachste, wenn Apple alternative Zahlungsmöglichkeiten erlaubt, aber voraussetzt, dass Apples Zahlungsmöglichkeit zwingend unterstützt werden muss. Apple hätte seine Ruhe, die Entwickler bekommen die Möglichkeit Zahlungen außerhalb des AppStores entgegennehmen zu können und der Verbraucher kann dann eigenhändig entscheiden, welche Zahlungsweise er benutzen will. Vor allem muss Apple dann auch keine Alternativen Stores anbieten, weil ja die 30% Abgabe entfällt, wenn die Verbraucher nicht über Apple zahlen sollten oder übersehe ich da was?
+1
milk
milk25.04.23 15:06
Metty
Apfel
Das machen sie schon als Entwickler. 120,- Euro pro Jahr gehen an Apple für den Entwickleraccount.
Das ist einfach zu wenig um den App Store am Laufen zu halten und dann noch eine qualitativ hochwertige Evaluierung zu machen.
Ich weiß zwar nicht, was du einer "qualitativ hochwertigen Evaluierung" meinst, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man von 10 Euro pro Entwickler pro Monat ziemlich viel bezahlen kann.
0
Mecki
Mecki25.04.23 18:46
Apfel
Das machen sie schon als Entwickler. 120,- Euro pro Jahr gehen an Apple für den Entwickleraccount.
Richtig, die gehen an Apple für den Entwickleraccount, und damit was man zum Entwickeln von Apps benötigt, und für sonst nichts.

Die Nutzung von Apple Diensten in Apps (z.B. Geo Location und Map Dienste, In App Käufe, Siri Anbindung, usw.), die Verteilung über den App Store, die Prüfung der App, das Recipe Management (das quasi einen Kopierschutz darstellt und sicherstellt, dass Apps nur bei Nutzern laufen, die diese auch rechtmäßig gekauft haben bzw. in App Käufe auch wirklich erworben wurden, bevor sie freigeschaltet werden), Zugriff auf Crashlogs, Verkaufsstatistiken, Rollout Management, der App Store an sich .. nichts davon wird dadurch bezahlt.

Das alles gibt Apple einem Gratis, weil sie im Gegenzug ja an Apps mitverdienen und daher selber vom Erfolg deiner App profitieren. Außer deine App ist kostenlos, dann bekommst du es geschenkt, wobei in Wahrheit die kommerziellen Apps hier die kostenlosen mitfinanzieren. Apple will nur Geld, wenn du Geld verdienst und das finde ich äußerst fair.

Wenn aber Apple an den Apps nicht mehr mit verdient, dann wird auch nichts davon bezahlt. Dann muss Apple die App Entwickler direkt zur Kasse bitten und die leidtragenden werden dann kostenlose Apps sein, weil deren Mitfinanzierung ist dann vorbei und es könnte durchaus sein, dass die dann ganz Zugang zu bestimmten, teuren Diensten verlieren werden oder deren Zugang eingeschränkt wird (z.B. wie viele API Aufrufe man pro Monat machen darf), so dass viele Anbieter in Zukunft zwangsweise für ihre bisher kostenlose App Geld verlangen werden müssen.
+2
Mecki
Mecki25.04.23 19:00
Metty
Ob die 30 % zu viel sind oder nicht, darüber kann man natürlich streiten.
Seltsamer Weise waren die 30% absolut marktüblich und nie ein Problem, bis Apple die verlangt hat. Microsoft oder Sony verdienen auch 30% an jedem Xbox/Playstation Spiel und bieten dafür praktisch gar nichts im Gegenzug an. Das ist der Preis damit ein Spiel auf ihrer Konsole darf und sonst nichts. Und ja, das musste man auch zahlen, als Spiele noch auf CD bzw. als Cardridge daher kamen, hat also nichts mit deren Onlinestores zu tun.



Schauen wir doch mal, was andere "Content Anbieter" so verlangen:



Also vielleicht bin ich ja blind, aber ich sehe hier nicht, warum alle Apple vorwerfen überzogene Gebühren zu haben. Wie üblich darf die ganze Welt es tun und wenn Apple es tut, wird es ein Politikum.
+2
Unwindprotect27.04.23 07:59
erikhuemer
Was ich nicht verstehe: damit wird aber auch eine Hintertüre geöffnet, gar nix an Apple zahlen. Alle Apps gratis, können aber nix, bis man in-App was zahlt. Richtig?

Ja leider - das dürfte das seit dem AppStore bestehende Finanzierungsmodell zerstören. Deshalb sage sich ja auch bereits seit Beginn dieser Forderungen den Fans davon, dass sie nicht wissen was sie sich da eigentlich wünschen. Das Ergebnis könnten (noch) höhere Preise bei Diensten und Geräten sein. Möglicherweise steigen auch die Basiskosten für die Entwicklerkonten drastisch. Eine Möglichkeit wäre die Kosten des Entwickleraccounts nach Umsätzen zu staffeln. Dann verdient zwar Apple nicht an den Umsätzen, aber kriegt zumindest von den großen Anbietern mehr.
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