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US-Bundesstaaten vs. Apple: Die iPhone-Drosselung hat wohl ein größeres Nachspiel

Als iOS 10.2.1 für Besitzer eines iPhones zum Download bereitstand, war Anwendern nicht klar, welche Folgen das Update für ältere Geräte haben könnte. Verfügte das Gerät über einen Akku, der aufgrund zahlreicher Ladezyklen bereits deutlich an Kapazität eingebüßt hatte, nahm das Update auch Änderungen an der Prozessorleistung vor. Diese wurde gedrosselt, bis eine neue Batterie im Gerät Platz fand – ein gealterter Akku konnte das iPhone überfordern und einen Neustart nach sich ziehen. Apple kommunizierte diese Änderung allerdings nicht und räumte anfangs keine Möglichkeit ein, die Folgen einer ungedrosselten Leistung in Kauf zu nehmen. Das schürte Kritik aufseiten der Fachpresse sowie betroffener Kunden – diese riefen eine Sammelklage ins Leben und erzielten dieses Jahr eine Einigung mit Apple. Trotzdem kehrt in der Sache keine Ruhe ein.


Apple einigte sich mit Klägern
Apple erklärte, allen betroffenen US-Bürgern 25 Dollar zu zahlen. Dazu müssen die Kunden nachweisen, dass sie über ein Gerät verfügen, das bereits iOS 10.2.1 installiert hatte. Die Causa kam dem Unternehmen aber trotzdem teurer, musste es doch einschließlich Anwalts- und Gerichtskosten insgesamt 510 Millionen US-Dollar berappen. Wer hierzulande von der Drosselung betroffen war, geht übrigens leer aus: Immerhin ermöglichte Apple über einen bestimmten Zeitraum den preislich reduzierten Akkutausch, wenn das Gerät an das Unternehmen geschickt oder in einem Apple Store vorbeigebracht wurde. Außerdem reichte Cupertino mit einem neuen Update die Möglichkeit für Endkunden nach, den Batteriezustand einzusehen und sich der Drosselung gegebenenfalls zu entledigen: In Menü Einstellungen > Batterie > Batteriezustand finden Anwender die entsprechenden Informationen.

Ein neues Menü ermöglicht neuerdings, eine etwaige Drosselung zu deaktivieren.

Texas und Arizona machen Druck
Nun droht dem Unternehmen laut Reuters erneut Ungemach: Unter Federführung von Arizona habe sich die Mehrheit der US-Bundesstaaten zusammengeschlossen, um den Fokus auf einen möglichen Verstoß gegen „trade practice laws“ zu legen – ein derartiges Verfahren gegen Apple sei erst unlängst vom Bundesstaat Texas initiiert worden. Sowohl demokratische wie auch republikanische Generalstaatsanwälte hätten sich der Causa angeschlossen. Weder die Generalstaatsanwälte noch Apple erklärten sich zu einer Stellungnahme für Reuters bereit.

Kommentare

Rosember30.07.20 15:44
Hört dieser Schwachsinn denn nie auf?
-6
Warp30.07.20 16:16
Komisch, Boeing welche mehrere Hundert Menschenleben auf dem Gewissen haben steigen sie nicht aufs Dach (wahrscheinlich weil keine US-Leute drin waren). Aber wegen so eine Pillepalle wird ein riesen Fass aufgemacht.
+8
sierkb30.07.20 16:55
MTN
[…]
Wer hierzulande von der Drosselung betroffen war, geht übrigens leer aus …
[…]

heise (16.07.2020): Apples Batterygate: Auch in Europa soll gezahlt werden
User, die in Amerika leben, erhalten 25 US-Dollar wegen der iPhone-Leistungsdrossel. Europäische Verbraucherschützer fordern Ähnliches.
heise, 16.07.2020
Apple könnte auch in Europa eine Zahlungsverpflichtung wegen der "Batterygate"-Affäre drohen. Das zumindest ist das Ziel verschiedener Verbraucherschutzorganisationen aus mehreren EU-Ländern. Die Organisationen Deco-Proteste aus Portugal, AltroConsumo aus Italien, OCU aus Spanien sowie die belgische Test Aankoop möchten, dass Apple an jeden Betroffenen 60 Euro Entschädigung zahlt. Das wäre sogar mehr als das, was der Konzern US-Bürgern im Rahmen eines außergerichtlichen Vergleichs zukommen lassen wird.

[…]

Euroconsumers machen Druck

Die vier Verbraucherschutzorganisationen wollen Apple zu einer ähnlichen Entschädigung zwingen, schreibt das niederländische Blog iCulture. Ebenfalls aktiv ist die brasilianische Organisation Proteste.

Die Gruppen haben sich unter dem Oberbegriff Euroconsumers.org zusammengetan. In Frankreich musste Apple wegen der Leistungsdrosselung bereits 25 Millio... .

Euroconsumers.org (02.07.2020): Apple: Compensate consumers for intentionally depleting Iphones
Euroconsumers, 02.07.2020
Euroconsumers sends Cease and Desist Letter to Apple Over Planned Obsolescence

BRUSSELS - Today, 2 July, we call on Apple Inc. to end the practice of planned obsolescence of Apple iPhones and compensate each affected consumer €60. Apple has 15 days to formally respond to the letter, after which Euroconsumers will consider the next legal steps.
Read more here (PDF, 1 Seite)

Euroconsumers.org, PressRelease – For Immediate Release (02.07.2020): Euroconsumers Sends Cease and Desist Letter to Apple Over Planned Obsolescence
Letter calls on Apple to end practice and compensate consumers ​€​60 each
(PDF, 1 Seite)
+4
sierkb31.07.20 08:49
IFIXIT.com (30.07.2020): Apple Emails Reveal Internal Debate on Right to Repair :
IFIXIT.com, 30.07.2020
Tim Cook didn’t reveal anything new during his testimony before the House Judiciary Committee Wednesday. But emails his company shared with the committee spoke volumes. These internal discussions reveal that what looks like Apple’s united front against Right to Repair is really an internal debate, rife with uncertainty.

The New York Times editorial in favor of Right to Repair last April set off a fire alarm inside Apple’s public relations team. When Binyamin Appelbaum reached out to research the issue, Apple’s VP of communications said in an internal email that “We should get him on the phone with [Apple VP Greg] Joz [Joswiak] or [Senior VP] Phil [Schiller].” That spawned an instant debate. “The larger issue is that our strategy around all of this is unclear. Right now we’re talking out of both sides of our mouth and no one is clear on where we’re headed.”

[…]

In response to Whitson’s email, an internal Apple memo asks, “What’s our repair strategy?”, showing more division inside Apple than anyone knew. “Right now, it’s pretty clear things are happening in a vacuum and there is not an overall strategy. Plus, with one hand we are making these changes and the other is actively fighting Right to Repair legislation moving in 20 states without real coordination for how updated policies could be used to leverage our position,” an Apple spokesperson writes to a group of PR executives.

Apple’s intense legislative opposition to Right to Repair is one of the primary reasons the legislation has not passed yet, despite being introduced in over 20 U.S. states this year. Last year, Apple’s lobbyists in the California statehouse went so far as disassembling an iPhone for legislators, telling them the device could catch on fire if customers tried to fix them. …

[…]
+2
sierkb31.07.20 09:03
heise (30.07.2020): iPhone-Drosselung: US-Bundesstaaten prüfen angeblich Apples Vorgehen
Die Untersuchung soll klären, ob Apples heimliche Drosselung von iPhones als betrügerische Geschäftspraktik einzustufen ist.
+2
teorema67
teorema6702.08.20 12:16
Die Drosselung war nicht betrügerisch, sondern wohlmeinend, aber zuerst gar nicht und dann für ein Topp-Marketing-Unternehmen maximal schlecht kommuniziert.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1

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