US-Gesetzesvorlage sieht alternative App Stores vor – Apple und Google in der Kritik
Wer eine App für iOS entwickelt, kommt um Apples App Store nicht vorbei: Auf dem iPhone-Betriebssystem gibt es keine alternative App-Plattform, also müssen sich Anbieter dem komplexen Regelwerk und den Sicherheitskontrollen Cupertinos unterwerfen. Das stößt so manchem Wettbewerbshüter sauer auf: Apple nutze eine marktbeherrschende Stellung aus und verhindere auf diese Art freien Wettbewerb, so die bekannte Argumentation. Nun droht dem Unternehmen in seinem Heimatland weiteres Ungemach – eine überparteiliche Gesetzesvorlage sieht ein Ende des App-Store-Monopols vor.
Apple und Google müssten Sideloading erlaubenDie von den US-Senatoren Richard Blumenthal, Marsha Blackburn und Amy Klobuchar vorgelegte Gesetzesvorlage namens „Open App Markets Act“ kann
hier eingesehen werden. Sie zielt vor allem auf Apples App Store und den Play Store von Google ab – grundsätzlich betreffen die Regelungen Unternehmen, die eine App-Plattform mit mehr als 50 Millionen Nutzern in den USA betreiben. Entwicklern müsste in diesen Fällen die Möglichkeit eingeräumt werden, ein eigenes Zahlungssystem für In-App-Käufe zu verwenden und Anwendungen auf alternativen Plattformen bereitzustellen. iPhone-Nutzer könnten ohne großen Aufwand in der Lage sein, diese App Stores von Drittanbietern zu installieren und als primäre Bezugsquelle auszuwählen.
Senator mit harscher KritikGeht es nach der Gesetzesvorlage, so dürfen die Standard-Anwendungen von Apple und Google vom Nutzer ausgeblendet werden. Außerdem wäre es beiden Konzernen untersagt, ihren eigenen Apps irgendeinen Vorzug einzuräumen. Einer der Initiatoren, Richard Blumenthal, findet in dieser Sache in einem Interview mit
Reuters markige Worte: Der räuberische Missbrauch beider Unternehmen sei in vielerlei Hinsicht zutiefst beleidigend.
Zuspruch von SpotifyErste Reaktionen auf die Gesetzesvorlage liegen bereits vor – so gibt es eine Stellungnahme des Streaminganbieters Spotify, der bereits in der Vergangenheit immer wieder auf das aus seiner Sicht wettbewerbsverzerrende Geschäftsgebaren von Apple hinwies. Wenig überraschend begrüßt Spotify die Initiative und fordert den Kongress auf, den Open Markets Act zügig zu verabschieden. Geschehe das nicht, würden Apple und andere weiterhin Entwickler, Verbraucher und der digitalen Wirtschaft schaden.