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US-Justizministerium möchte Google zum Verkauf des Chrome-Browsers zwingen

Die Marktstellung von Google ist erneut ins Visier der US-amerikanischen Wettbewerbshüter geraten. Nach einem richtungsweisenden Urteil plant das Department of Justice (DoJ), drastische Maßnahmen gegen den Internetkonzern zu ergreifen – darunter den möglichen Verkauf des Chrome-Browsers. Im August 2024 hatte ein Bundesgericht entschieden, dass Google eine marktbeherrschende Stellung im Suchmaschinenbereich ausnutzt. Insbesondere die Integration von Chrome mit Google Search und anderen Diensten wie Google Maps oder YouTube wurde dabei als problematisch bewertet. Laut dem DoJ schränkt diese Praxis den Wettbewerb erheblich ein und verstärkt Googles Dominanz auf unfaire Weise.


Mehr Wettbewerb durch Entflechtung
Chrome, der meistgenutzte Browser der Welt, sei eine Plattform, die standardmäßig Googles eigene Dienste bevorzuge, was es den Nutzern erschwere, Alternativen wie Bing oder DuckDuckGo zu nutzen. Um den Wettbewerb wiederherzustellen, drängt das DoJ nicht nur auf den Verkauf von Chrome, sondern fordert auch Änderungen im mobilen Sektor. Das Android-Betriebssystem, das auf über 70 Prozent aller Smartphones weltweit läuft, ist eng mit Google Search und dem Google Play Store verknüpft. Diese Kopplung müsse gelockert werden, um Mitbewerbern wie anderen Suchmaschinen oder alternativen App-Stores bessere Chancen zu bieten. Ein weiteres Ziel des Justizministeriums ist es, Googles exklusive Vereinbarungen mit Partnern wie Apple zu beenden. Google soll dem iPhone-Hersteller allein bis 2022 mehr als 20 Milliarden US-Dollar gezahlt haben, um die Standardsuchmaschine in Safari zu bleiben. Solche Vereinbarungen gelten als wettbewerbswidrig, da sie Wettbewerber faktisch ausbremsen.

Google schlägt zurück
Google wies die Vorschläge des DoJ entschieden zurück und bezeichnete sie als unverhältnismäßig. Lee-Anne Mulholland, Vizepräsidentin für Regulatory Affairs bei Google, kritisierte in einer Erklärung das Vorgehen des DoJ scharf. Ihrer Einschätzung nach verfolge die Behörde eine „radikale Agenda, die weit über die rechtlichen Fragen dieses Falls hinausgeht“ und letztlich den Verbrauchern schade. Google plant, gegen das Urteil des US-Justizministeriums Berufung einzulegen. Sollte das Department of Justice erfolgreich sein, könnten ähnliche Klagen gegen weitere Technologie-Giganten wie Amazon, Apple oder Meta folgen.

Kommentare

OMA
OMA19.11.24 15:23
„… verfolge die Behörde eine 'radikale Agenda', die weit über die rechtlichen Fragen dieses Falls hinausgeht …“

Wenn der Schutz der Nutzer vor Googles Targeting-Methoden radikal ist … sicherlich wäre das radikal neu im Verhalten gegenüber Google, aber angemessen ist es dennoch.
+4
rafi19.11.24 15:47
Würde der Browser nicht mehr zu Google gehören, würde er doch automatisch nicht mehr so viel Marktmacht resp. Marktanteile haben. Gibt ja genug Konkurrenzprodukte, an denen man das ablesen kann.
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Metty
Metty19.11.24 16:19
Auch wenn ich Monopole nicht mag, so frage ich mich doch warum das hier so strikt interpretiert wird. Wenn ich Google nicht mag und wert auf meine privaten Daten lege, dann verwende ich einfach kein Chrome. Niemand zwingt mich ein Google Produkt zu nutzen. Es ist bekannt, dass man die "gratis" Google Produkte mit seinen Daten bezahlt. Für viele scheint das kein Problem zu sein.

Auch unter Android könnte ich einen anderen Webbrowser nutzen. Ich nutze kein Android und "wehre" mich dagegen mit meinem iPhone.

Bin ich blind und sehe die Gefahr nicht?

Nachricht geschrieben mit Firefox.
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evanbetter
evanbetter19.11.24 16:53
Ich nutze Chrome schon lange nicht mehr. Weil er Google gehört und weil Google genau eine Monetarisierungsform hat.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
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sudoRinger
sudoRinger19.11.24 17:18
Metty
Auch wenn ich Monopole nicht mag, so frage ich mich doch warum das hier so strikt interpretiert wird.
Ein Unternehmen mit einer Marktmacht wie Google kann Abkommen wie mit Reddit schließen, dass der eigenen Suchmaschine exklusive Suchergebnisse liefern kann , die andere Suchmaschinen nicht haben.
Wenn dann noch Chrome mit Google Search so eng gekoppelt ist, dann läuft jede Suche über Google und damit auch die Werbeeinnahmen.
+3
Schmitti8119.11.24 20:21
Könnte Google nicht eine Stiftung gründen, Chrome als Produkt dahin verkaufen und das separat zu Google laufen lassen?

Quasi wie Firefox?
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David_B
David_B20.11.24 07:16
Metty
Auch wenn ich Monopole nicht mag, so frage ich mich doch warum das hier so strikt interpretiert wird. Wenn ich Google nicht mag und wert auf meine privaten Daten lege, dann verwende ich einfach kein Chrome. Niemand zwingt mich ein Google Produkt zu nutzen. Es ist bekannt, dass man die "gratis" Google Produkte mit seinen Daten bezahlt. Für viele scheint das kein Problem zu sein.

Auch unter Android könnte ich einen anderen Webbrowser nutzen. Ich nutze kein Android und "wehre" mich dagegen mit meinem iPhone.

Bin ich blind und sehe die Gefahr nicht?

Ja und ja.
Du überschätzt den durchschnittlichen Anwender. Dem ist gar nicht so wirklich bewusst, was da passiert, was das für ein Problem ist und der weiß auch nicht, dass er einen anderen Browser benutzen kann.
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