US-Justizministerium prüft Zerschlagung von Google nach Monopol-Urteil
Nach dem jüngsten Urteil, das Google der illegalen Monopolisierung des Online-Suchmarktes schuldig spricht, prüft das US-Justizministerium verschiedene Optionen zur Zerschlagung des Tech-Giganten. Besonders im Fokus stehen dabei das Android-Betriebssystem und der Chrome-Webbrowser, deren Abspaltung als mögliche Maßnahmen in Betracht gezogen werden. In der vergangenen Woche entschied ein US-Bundesrichter, dass Google durch milliardenschwere Abmachungen mit Unternehmen, darunter Apple, seine marktbeherrschende Stellung im Bereich der Online-Suche ausgebaut und unrechtmäßig Wettbewerb unterdrückt habe. Allein im Jahr 2021 soll Google über
26 Milliarden Dollar gezahlt haben, um seine Suchmaschine als Standardoption in Browsern wie Safari zu etablieren. Diese exklusiven Vereinbarungen seien der Schlüssel zur Monopolbildung, so das Gericht.
Zwangsverkäufe und MarktregulierungNeben der Abspaltung von Android und Chrome stehen auch der Verkauf von Google Ads, Googles Suchanzeigenprogramm, sowie Maßnahmen zur Datenfreigabe an Konkurrenten zur Debatte. Diese Eingriffe sollen darauf abzielen, den fairen Wettbewerb im Tech-Markt wiederherzustellen und Google daran zu hindern, in aufstrebenden Bereichen wie der Künstlichen Intelligenz eine ähnlich dominante Position aufzubauen. Allerdings sehen nicht alle Experten eine Zerschlagung von Google als sinnvoll an. Neil Chilson, ehemaliger Chef-Technologe der US-Handelskommission (FTC), bezeichnete die Diskussionen als „Wunschdenken“. Er argumentierte, dass ein solcher Schritt das eigentliche Problem nicht lösen würde. Vielmehr seien die Exklusivverträge, die Googles Marktmacht sicherten, das zentrale Problem.
Weitere Herausforderungen für GoogleWährend Google sich auf ein Berufungsverfahren vorbereitet, steht dem Unternehmen bereits die nächste rechtliche Auseinandersetzung bevor: Im kommenden Monat wird ein weiteres Kartellverfahren gegen Google eröffnet, bei dem es erneut um wettbewerbswidriges Verhalten geht. Auch die
Europäische Kommission hat Google im Visier. Man habe festgestellt, dass „Google seine eigenen Technologiedienste für Online-Display-Werbung zulasten konkurrierender Anbieter solcher Dienste sowie von Werbetreibenden und Online-Verlegern begünstigt“.