US-Notstand: Google kappt Huawei den Zugang zu Android-Updates und Diensten
Vor allem gegen Huawei richtet sich der zunächst allgemein klingende "Nationale Notstand bezüglich Telekommunikation" in den USA. Schon seit einer Weile bezichtigen offizielle Stellen den chinesischen Anbieter, Sicherheitsinteressen zu verletzen – sprich: sich durch Zusammenarbeit mit Huawei bzw. durch die Errichtung von 5G-Netzen mit Huawei-Technologie Spionage-Einfallstore ins Land zu holen. Dass Huawei nun als "ausländischer Feind" gilt, hat weitreichende Konsequenzen für zahlreiche US-Anbieter. Wohl oder übel müssen diese ihre Geschäftsbeziehungen zu Huawei
einstellen. Einer der großen und wichtigen US-Partner ist Google, nämlich als Android-Lieferant. Ab sofort erhält Huawei aber weder Hardware noch Software von Google, auch der Zugriff auf den Play Store, verbundene Dienste, GMail oder Google Maps ist zukünftig für Neugeräte unterbunden.
Eigenes Huawei-OS als einziger Ausweg?Die Einschränkungen beziehen sich nicht auf Geräte, die bereits verkauft wurden. Zwar darf Huawei keine Android-Updates mehr ausliefern, bestehende Kunden können aber alle bisherigen Google-Dienste weiterhin verwenden. Möchte Huawei in Zukunft Updates ausliefern, so muss dies im Rahmen des "Android Open Source Project" geschehen. Während Huawei in den USA nicht sonderlich stark vertreten ist, bringt das Aus der Kooperation mit Google dennoch internationale Absatzprobleme mit sich. Das Betriebssystem selbst ist nicht viel wert, gibt es keinen Zugang zu den umfangreichen Google-Diensten. Huawei steht damit vor der Herausforderung, möglicherweise ein eigenes Betriebssystem veröffentlichen zu müssen.
Bedenken auch bei uns, aber anderes VorgehenSicherheitsbedenken bezüglich Huawei gibt es allerdings nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande. Allerdings lautet momentan die Marschlinie, man solle Huawei (und andere chinesische Technologieunternehmen) nicht komplett ausschließen, sondern die Aufträge auf mehrere Anbieter verteilen. Es ist nämlich fraglich, ob der geplante Netzausbau ohne Expertise aus China wie geplant erfolgen kann – auch in den USA gibt es deswegen lautstarke Kritik an der aggressiven Politik, denn die Befürchtung lautet, 5G rücke damit ein deutliches Stück weiter in die Zukunft.