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US-Senatoren gehen gegen In-App-Werbung für Kinder-Apps vor

Die Senatoren Ed Markey, Tom Udall und Richard Blumenthal haben sich an die FTC (Federal Trade Commission) gewandt, um Kinder vor irreführender Werbung in Apps zu schützen – speziell für In-App-Käufe. Die Bundesbehörde ist in den USA unter anderem für Verbraucherschutz zuständig.

Irrführend laut Act 5
Die Senatoren beziehen sich auf den Abschnitt 5 des FTC-Gesetztes, der irreführende und unlautere Handelspraktiken zum Thema hat. Die FTC habe eine gesetzliche Verantwortung in diesem Bereich und diese sei umso dringender, als es sich bei den potenziellen Opfern um Kinder handele, schreiben die Antragsteller. Eltern erlaubten ihren Kindern zunehmend, an Online-Spielen und Apps teilzunehmen und daher sei es wichtig, zu prüfen, inwiefern die Spiele sich illegaler Mechanismen bedienten.


Studie: 95 Prozent der Spiele mit Werbung
Der Brief der Senatoren geht auf eine Studie des Journal of Developmental & Behavioral Pediatrics zurück. Sie stellte fest, dass 95 Prozent der 135 Anwendungen, die auf 5-Jähige und jüngere Kinder ausgerichtet waren, Werbung enthielten. Als Beispiel nennt die Studie eine Werbung, die das Kind dazu auffordert, einer Figur Kleidung anzuziehen, die erst per In-App-Kauf erworben werden muss. Ein anderes beschreibt eine Tierarzt-Spiel, das dem Kind anbietet, noch eine Anzeige anzuschauen, um bessere Medikamente zur Heilung zu erhalten. Werbung werde immer tiefer in Spiele verankert und oft sei für die Zielgruppe kaum erkennbar, ob es sich um Elemente des Spieles oder nur Werbeanzeigen handele.

Kein Free2Play für Kinder
Die Senatoren stören sich ebenfalls an Titeln, die als kostenlos deklariert sind, jedoch weitere Zahlungen benötigen, um vollständig spielbar zu sein. Der Brief erwähnt etwa Spielcharaktere, die zwar alle präsentiert würden, aber einige müssten die Kinder mit Zusatzkäufen freischalten. Auch Pay4Win kritisiert der Brief. Apps, für die man weitere Zahlungen leisten müsse, um das Spiel zu genießen oder darin weiterzukommen, sollten nicht als "kostenlos" bezeichnet werden dürfen, so die Forderung.

Mehr Werbung als Lerninhalt
Auch ausgewiesene "Bildungssoftware", die überfüllt mit Anzeigen ist, kritisieren die Herren in ihrer Eingabe. 93 Prozent solcher Programme enthielten Werbung, so die Studie. Die Lerneffekte würden durch Werbeunterbrechungen und Marketingtexte stark verringert. Die Verfasser plädieren dafür, dass Software, die als "pädagogisch" gekennzeichnet ist, keine regelmäßige oder offene Werbung enthalten dürfe.

Kommentare

Dirk!14.11.18 11:47
Ich finde, alle Spiele mit Werbung sollten entsprechend gekennzeichnet werden, aber Apple hat da vermutlich kein Interesse daran.

Ich hatte auch schon den Fall, dass eine iOS-App mit Freigabe ab 4 Jahren Werbung mit blutspritzenden Bildern für Sniper-Spiele geschaltet hat. Deshalb kommen mir Spiele mit Werbung nicht in die Händer meiner Kinder. Deshalb auch die obige Forderung.

Alternativ könnte auch einfach die Alterfreigabe bei Apps mit Werbung entsprechend hochgesetzt werden, so wie es bei Apps mit freinem Netzzugang ja schon ist.
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nacho
nacho14.11.18 11:59
Eine Rubrik "kostenlos und ohne In-App Käufe" wäre interessant.
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Dirk!14.11.18 12:01
nacho
Eine Rubrik "kostenlos und ohne In-App Käufe" wäre interessant.
und ohne Werbung.
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eastmac
eastmac14.11.18 12:15
Da mag ich die Amis mal.
+2
pcbastler14.11.18 12:17
Schreibt nicht der App-Store ein Mindestalter vor? - Dann sollten hier doch wirklich endlich mal die Erziehungsberechtigten herangezogen werden.
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Dirk!14.11.18 12:30
pcbastler
Schreibt nicht der App-Store ein Mindestalter vor? - Dann sollten hier doch wirklich endlich mal die Erziehungsberechtigten herangezogen werden.

Für die ist es aber auch nicht einfach so ersichtlich, ob nach zwei Stunden Spielspaß plötzlich unangemessene Werbung und Käufe erscheinen!
+3
ssb
ssb14.11.18 12:43
Ich finde die Initiative auch wirklich gut, aber ich gebe dem vorhergehenden Post Recht: man muss mit Gesetzen nicht alles verbieten, was Erziehungsberechtigte aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit falsch machen können. Grundsätzlich gilt: der Gesetzgeber muss den Bürger nicht vor eigener Dummheit schützen, nur vor der Dummheit Dritter oder vor Schäden, vor denen sich der Bürger nur schwer schützen kann.

Wenn man Kindern Zugang zu einem iOS Device (oder ähnlichem) gibt, dann wird man das Gerät mit dem eigenen Konto verbinden und dem Kind angemessene Apps installieren. Was angemessen ist, sollte nicht nur aus der Altersabstufung abgeleitet werden, man sollte das schon mal probieren. Was In-App Purchase angeht - einfach so einrichten, dass es nur mit Passwort geht, und dieses dem Kind nicht geben. So viel Verstand und Verantwortung sollte man Erziehungsberechtigten zugestehen, auch wenn manche das möglicherweise nicht erfüllen.

Bei Werbung ist es was anderes: da kann alles für eine Zeit angemessen sein, dann bucht XY eine Kampagne für ihr 18+ Spiel und schon kommt blutige Werbung in Apps für 4+. Darauf hat man keinen Einfluss und davor sollten Kinder geschützt werden. Das ist so ähnlich wie bei TV-Geräten: Kika sollte schon OK sein, aber oft ist die Realität der Tagesschau schon nicht mehr für Kinder geeignet - was auch meist von den Erziehungsberechtigten beachtet wird.

Aber auch Apple könnte da mehr tun: zum Beispiel alle Apps für diese Altersgruppe ablehnen, die Werbung einblenden oder endlich mehrere Benutzer am iOS Gerät ermöglichen und die weiteren Accounts entsprechend einschränkbar machen. Da ist das neue iPadPro leistungsfähiger als die meisten Notebooks, aber in dem Punkt versagt iOS dem Eigentümer dieses Feature.
+1
Scrubelicious14.11.18 13:30
Dirk!
Ich finde, alle Spiele mit Werbung sollten entsprechend gekennzeichnet werden, aber Apple hat da vermutlich kein Interesse daran.

Ich hatte auch schon den Fall, dass eine iOS-App mit Freigabe ab 4 Jahren Werbung mit blutspritzenden Bildern für Sniper-Spiele geschaltet hat. Deshalb kommen mir Spiele mit Werbung nicht in die Händer meiner Kinder. Deshalb auch die obige Forderung.

Alternativ könnte auch einfach die Alterfreigabe bei Apps mit Werbung entsprechend hochgesetzt werden, so wie es bei Apps mit freinem Netzzugang ja schon ist.
Kann ich verstehen obwohl ich kein 4 Jährigen ein Handy geben würde.
Don't believe everything on the internet!
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