US-Verkaufsstopp der Apple Watch: Cupertino geht in Berufung – folgen weitere Patentklagen?
Dass sich ein weltweit agierender Konzern immer wieder mit Problemen konfrontiert sieht, ist nicht weiter überraschend: So müssen etwa Lieferketten weitgehend reibungslos funktionieren und das Vertriebsnetz sollte der Nachfrage nach Produkten stets standhalten. Eine der wohl gravierendsten Einschränkungen stellt der generelle Verkaufsstopp eines Produkts dar. Genau das ist Apple passiert: Auf dem Heimatmarkt des Unternehmens ist es dem IT-Riesen nicht länger erlaubt, die Apple Watch Series 9 sowie die Apple Watch Ultra 2 zum Verkauf anzubieten. Hintergrund dieser Entwicklung ist eine Entscheidung der International Trade Commission (ITC), welche in einem Gerichtsverfahren Verstöße gegen Patente feststellt.
US-Regierung hebt Verkaufsbann nicht auf, Apple geht in BerufungDas Verkaufsverbot der oben genannten Produkte erstreckt sich zwar lediglich auf die USA, ist aber zweifelsfrei alles andere als eine für Apple erfreuliche Tatsache, zumal es sich um zwei durchaus aktuelle Geräte handelt – und sich die potenzielle Käuferschaft nun um Alternativen umsehen muss. Die Apple Watch SE ist hiervon nicht betroffen, da sie über keinen Blutsauerstoffsensor verfügt, der im Rechtsstreit mit dem Medizintechnologie-Unternehmen Masimo als ausschlaggebend für den Verkaufsbann angesehen wurde. Die Biden-Regierung hätte das Verbot der Behörde aufheben können, fasste aber den Entschluss, das nicht zu tun. Apple erklärt sich mit der Entscheidung der ITC erwartungsgemäß nicht einverstanden und erklärte gegenüber
Reuters, alle Maßnahmen ergreifen zu wollen, um die beiden Uhren schnellstmöglich wieder in den Handel zu bringen. Der Konzern legte Berufung ein.
Kommt es zu weiteren Klagen?Die zunehmende Verschmelzung von Unterhaltungselektronik und Gesundheitstechnologie berge das Risiko weiterer Klagen aufgrund von Patentstreitigkeiten, so die
Financial Times. Ähnlich sei die Lage in den Anfangstagen des Smartphones gewesen: So habe es Konflikte zwischen Unternehmen wie Google und Apple und klassischen Herstellern von Mobiltelefonen wie Nokia und Motorola gegeben. Apple arbeitet derweil an einer softwareseitigen Lösung: Ein Update soll die zuständigen Algorithmen entsprechend anpassen, sodass das von Masimo eingereichte Patent nicht verletzt wird.