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USA vs. China: Tim Cooks Rolle im Handelskrieg der beiden Mächte

Die New York Times hat Apples und besonders Tim Cooks Rolle im aktuellen Handelskrieg zwischen den USA und China beleuchtet. Der Apple-Chef hat sich demnach im politischen Sektor zum führenden „Chef-Diplomaten der Technologie-Welt“ entwickelt. Cook soll in dem USA-China-Konflikt momentan weniger Strafzölle seines Heimatlandes befürchten, aber dafür umso mehr potenzielle Produktionsverzögerungen und zusätzliche Unannehmlichkeiten in Fernost wegen Chinas „Bürokratie-Maschine“.


Trump: keine Strafzölle für das iPhone
Die Trump-Regierung soll Cook bereits mitgeteilt haben, dass für das iPhone – im Gegensatz zu Produkten wie Motoren oder Industrieroboter – keine Einfuhr-Strafzölle zu erwarten sei, obwohl Apple es in China fertigen lässt. Dies ist inzwischen keine Neuigkeit mehr, da bereits Anfang April US-Ausnahmeregelungen für Güter wie Smartphones, Laptops oder PCs bekannt wurden.

Apple und besonders Tim Cook sind dem Bericht zufolge sehr an einer dauerhaften Kommunikation und guten Beziehung mit dem Weißen Haus interessiert. Um dies erreichen, sei das Unternehmen bereit, die ein oder andere Kröte zu schlucken. Als Trump dieses Jahr beispielsweise verkündete, Apple plane mehrere Fabriken für die USA, obwohl das Unternehmen nichts diesbezügliches auf der Agenda hat, korrigierte Apple den US-Präsidenten nicht öffentlich.

Cook soll einzelne Mitglieder von Trumps Kabinett sogar als „zugänglicher“ für seine Ideen empfinden als seinerzeit die Obama-Regierung. Dagegen zeigt Cook bei gesellschaftlichen Themen oft eine andere Meinung als Präsident Trump, etwa bei der Klimapolitik oder der Verschärfung von Einwanderungsgesetzen.

Gefahr durch Chinas „Bürokratie-Maschine“
Obwohl Apple auf US-Seite auf absehbare Zeit keine Zoll-Einschränkungen zu befürchten hat, könnte sich der Handelskrieg doch noch unangenehm auf das Unternehmen auswirken. Cook betrachte Chinas „Bürokratie-Maschine“ mit Sorge, so der Bericht. Die chinesische Regierung könnte die iPhone-Produktion mit bestimmten Auflagen für die Zulieferer-Industrie ausbremsen.

Auch langwierigere Prüfungen von Apple-Komponenten mit der Argumentation der „nationalen Sicherheit“ seien denkbar. Ford-Fahrzeuge sollen zum Beispiel an chinesischen Häfen schon jetzt von Verzögerungen betroffen sein. China könnte zudem mit Kontermaßnahmen auf Regulierungen Washingtons reagieren. Die Trump-Regierung erschwert es chinesischen Anbietern wie Huawei, Smartphones in den USA zu vertreiben.

Kommentare

Esperanto19.06.18 15:32
Diese Befürchtungen halte ich für überflüssig, denn damit würde China seiner eigenen Industrie schaden. Ford-Fahrzeuge werden dagegen importiert. Da gibt es keinen Schaden für China, allenfalls für die wenigen Käufer.
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Dekator
Dekator21.06.18 11:16
China exportiert deutlich mehr in die USA als umgekehrt. Das wird dadurch unterstützt, dass China ihre Währung künstlich abwerten. Das ist bekannt. China hat bereits angekündigt, sie wollen den Yüan aufwerten, wahrscheinlich so um 20-25%. Dennoch sind Exporte nach China wichtig. Die Zwangszölle hingegen bewirken nichts. Apple ist ja eine der Firmen, welche vom Chinahandel profitiert - verlieren tun hingegen USamerikanische Arbeiter. Für Apple ist aber nicht nur die Produktion wichtig - die versuchen sie ja mit neuen Fabriken etwa in Brasilien zu diversifizieren - sondern vor allem China als Absatzmarkt. Schon jetzt ist China, gemäß einiger Indikatoren zumindest, die größte Volkswirtschaft der Welt. Dieser Trend wird sich erstmal fortsetzen. Richtig interessant ist, dass die meisten Patentrechte in China nicht gelten. Da könnten sich einige Unternehmen dort mal eben über Abmachungen hinwegsetzen und auch Apple massiv Ärger machen.
Letztlich ist hier vielleicht eine Chance für Europa und andere Länder, wenn die USA zunehmend isolationistisch agieren. Für ein EU-OS plädiere ich ja schon lange.
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