USB-Erfinder plaudert über die lästigste Stecker-Eigenschaft – und die Motivation hinter der Erfindung
"Unsere Rockstars sind nicht so wie eure Rockstarts", lautete einst der Slogan eines Intel-Werbespots. Darin zu sehen ist der Miterfinder von USB, wie er Fan-verbunden durch ein Büro schreitet und das Personal in Ekstase versetzt. Seit 23 Jahren ist der "Universal Serial Bus" bereits im Einsatz und löste das Durcheinander vieler verschiedener Steckerstandards zumindest teilweise auf. Zu den frühen Unterstützern zählte Apple, denn der erste iMac (1998) verfügte bereits über USB 1.1. Als leistungsfähigere Schnittstelle propagierte man zwar FireWire, denn USB 1 war zu langsam für Multimedia-Inhalte, ansonsten galt USB aber als segensreicher Anschluss. In einem
Interview hat sich Ajay Bhatt, besagter Rockstar aus dem Video, zu den Anfangstagen und zur Entwicklung des Steckers geäußert.
Der Intel-Rockstar
Zunächst zu einer der wohl lästigsten Eigenschaften von USB: Da der Stecker eine bestimmte Orientierung benötigt, geht rechnerisch jeder zweite Einsteck-Versuch schief – gefühlt liegt die Quote natürlich noch wesentlich höher. Rückblickend gesehen habe man damit wohl auch das Einfachheits-Prinzip verletzt, so Ajay Bhatt selbstkritisch. Es war einfach nicht so komfortabel, wie es hätte sein können – wenngleich man gute Gründe für die Entscheidung hatte. PC-Hersteller waren seinen Angaben zufolge tunlichst darauf bedacht, die Preise niedrig zu halten.
Aus diesem Grund musste man auch den USB-Anschluss dementsprechend konzipieren. Orientierungs-unabhängige Stecker, wie man sie beispielsweise von USB-C oder auch Lightning kennt, benötigen aber doppelt so viel Draht und Schaltkreise. Möglicherweise wäre USB damit nur eine Nischenlösung für teure PCs geworden.
Warum USB entwickelt wurdeDas große Nebeneinander serieller und paralleler Ports war Bhatt zufolge die Motivation, einen neuen, unkomplizierten Standard zu verwenden. Er wollte es Menschen einfach machen, Peripherie schnell anzuschließen und ohne großen Aufwand etwas auszudrucken – ohne dass seine Familie permanent bei ihm anrufen müsse, um Hardware-Support zu erhalten. Dieses Ziel wurde eindeutig erfüllt. USB verdrängte nicht nur unzählige Anschlussarten, sondern später sogar den von Apple favorisierten FireWire-Port. Auch heute ist USB noch unverzichtbar in der Computerwelt, selbst im iPad Pro kommt inzwischen USB-C zum Einsatz.