Über den Tellerrand: Drehen statt falten - LG stellt das Wing vor
Auf den ersten Blick unterscheidet sich das LG Wing nicht von Smartphones unzähliger anderer Hersteller. Der südkoreanische Konzern hat sein neues Gerät aber mit einem Alleinstellungsmerkmal ausgestattet, das es so noch nie gab: Ein um 90 Grad drehbares Display. Darunter verbirgt sich ein kleineres nahezu quadratisches Panel, welches zusätzliche Informationen anzeigt, separate Steuerungsmöglichkeiten bietet oder als Touch-Tastatur dienen kann.
Erweiterte Multitasking-MöglichkeitenLG setzt bei seinem neuen
Smartphone somit auf ein Design, das sich grundlegend von falt- oder klappbaren Entwürfen unterscheidet, wie sie etwa Samsung, Huawei oder Microsoft anbieten. Der südkoreanische Hersteller will mit dem Wing nicht nur neue Multitasking-Möglichkeiten erschließen, sondern auch die Bedienung von Apps erweitern. Wenn das Display um 90 Grad gedreht wird, lassen sich etwa zwei Anwendungen gleichzeitig im jeweiligen Vollbild ausführen. Apps können den zusätzlichen Bildschirm aber auch nutzen, um die Bedienelemente auszulagern.
Videobild ohne störende EinblendungenAls praktisches Beispiel nennt LG das Aufnehmen von Videos. Der Hersteller demonstriert das anhand einer eigens entwickelten App. Bei dieser wird das Kamerabild ohne störende Einblendungen auf dem in die Waagerechte gedrehten Hauptdisplay angezeigt. Die Steuerung erfolgt mithilfe von Buttons und Reglern, welche darunter auf dem kleineren Touch-Panel zu finden sind. Der nach unten weisende Teil des Geräts dient dabei gleichzeitig als Haltegriff. Auf den
Entwickler-Webseiten zum Wing präsentiert das Unternehmen etliche weitere Möglichkeiten. Selbstverständlich müssen Apps auf die technischen Besonderheiten des Smartphones angepasst werden, LG stellt hierfür ein Software Development Kit zur Verfügung.
Quelle: LG
Mittelklasse-Prozessor und Android 10Beim Innenleben und der Software-Ausstattung des LG Wing gibt es keine großen Überraschungen. Das Gerät mit einem 6,8 Zoll großen OLED-Display und dem zusätzlichen 3,9-Zoll-Panel ist elf Millimeter dick. Es wird von einem Snapdragon 765G angetrieben, einem SoC der oberen Mittelklasse mit speziellen KI- und AR-Fähigkeiten, verfügt über 8 Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Speicher. Auf der Rückseite verbaut LG eine Hauptkamera mit 64 Megapixeln, ein Ultraweitwinkel-Objektiv mit 13 Megapixeln und eine "Gimbal Motion Camera" mit Bildstabilisator. Die Selfie-Kamera (32 Megapixel) befindet sich nicht unter dem Display, sondern wird bei Bedarf nach oben aus dem Gehäuse geschoben. Installiert ist Android 10, das LG Wing dürfte aber in absehbarer Zeit ein Update auf die soeben erschienene Version 11 erhalten. Das Gerät soll im November in Deutschland erscheinen und 1.100 Euro kosten.