Über den Tellerrand geschaut: Wie Xiaomi die Kamera unter dem Display versteckt
Auch wenn zahlreiche Smartphone-Hersteller mittlerweile Apples Konzept kopiert haben, spaltet die Notch fast zwei Jahre nach ihrer Einführung im iPhone X nach wie vor die Gemüter. Mit Oppo und Xiaomi wollen jetzt gleich zwei chinesische Hersteller die Aussparung im Display abschaffen, indem sie die Frontkamera nahezu unsichtbar unter dem Display platzieren. Xiaomi hat jetzt einige Hinweise zur eingesetzten Technik veröffentlicht.
Fast nahtlos ins Display integriertWang Xiang, Senior Vice President des chinesischen Herstellers, postete auf
Twitter einige Bilder der Konstruktion, mit der Xiaomi die Selfie-Kamera fast nahtlos ins Display integriert. Allerdings ist die Technik offenbar noch nicht so weit entwickelt, dass die Linse wirklich unsichtbar ist: Auf einer der Darstellungen ist sie nach wie vor schwach, aber deutlich zu erkennen. Der Gesamteindruck unterscheidet sich dennoch deutlich von Smartphones, die mit einer Notch versehen sind.
Bild: Xiaomi
Äußerst reflexionsarmes GlasStatt eine Aussparung in das Panel des Smartphones zu stanzen, setzt Xiaomi nach eigenen Angaben im Bereich der Kamera ein spezielles äußerst reflexionsarmes Glas ein, das sich zudem durch eine extrem hohe Lichttransmission auszeichnet. Den Bildern zufolge wird der Bereich über der Linse erst in dem Moment vollständig transparent, wenn man die Kamera einschaltet. Ist diese deaktiviert, soll die Stelle wieder zu einem normal funktionierenden Teil des Displays werden.
Bild: Xiaomi
Glasfront ist Teil des LinsensystemsXiaomi zufolge ist der Bereich über der 20-Megapixel-Kamera ein integraler Bestandteil des Linsensystems. Zum Einsatz kommt dabei ein OLED-Display, da ein LCD prinzipbedingt nicht transparent konstruiert werden kann. Da sowohl die außen liegende Kathode des Panels als auch die Anode transparent sind, kann das Licht den Kamerasensor erreichen. Allerdings dürfte die Konstruktion zumindest derzeit noch die optische Qualität des Systems beeinträchtigen, da zwischen Linse und Sensor natürlich nach wie vor die Leuchtschicht des Panels befindet. Äußerst fraglich sein dürfte zudem, ob sich mit dieser Technik eine Gesichtserkennung realisieren lässt, die auch nur annähernd die Präzision von Apples Face ID erreichen kann.
Bild: Xiaomi