Über die Gerüchte zu Intel-Prozessoren in Macs
Geht man einfach mal davon aus, Apple überlege wirklich, Macs mit Intel-Chips auszustatten, wobei mit Chips auch Prozessoren gemeint sind, so entstehen damit einige bedenkenswerte Punkte. Im Hinterkopf sollte man jedoch behalten, wie häufig dieses Gerücht in den letzten Jahren aufkam.
PowerPC gegen x86 Ein großer Unterschied zwischen PCs und Macs ist die Architektur. 1994 stellte Apple von den alten 68xxxer auf neue PPC-Prozessoren um, was eine Neuanpassung der kompletten Software notwendig machte, auch wenn es eine gute Emulationsfunktion für den alten 68k-Code gab. Stellte Apple nun wirklich auf Intel um, so müsste man alle großen Software-Hersteller darum bitten, weitere Anpassungen an ihren Programmen vorzunehmen. Für Darwin selbst gibt es auf Apples Seite bereits eine x86-kompatible Version, allerdings handelt es sich damit natürlich nicht um das ganze OS.
Drohung in Richtung IBM? Vielleicht handelt es sich bei den Berichten auch um geschickt gestreute Gerüchte, die in Richtung IBM abzielen. Seht her! Wenn es beim G5 nicht schneller vorwärts geht, haben wir noch eine weitere Option! Gerade im Bereich mobiler Rechner, wo auf Apples Seite der G5 noch immer nicht in Sicht ist, bietet Intel mit dem Pentium M eine leistungsstarke und dennoch Strom sparende Technologie an. Einige OS-X-freundliche Funktionen werden bereits unterstützt, so 64 Bit und die Möglichkeit, mehrere Software-Threads gleichzeitig auszuführen.
Wahrscheinlichkeit: Der Übergang auf eine neue Hardware-Architektur ist immer ein gewaltiges Projekt, nicht nur für Apple selbst, sondern auch für alle, die Software anbieten. Momentan sind neben dem OS selbst auch die meisten Applikationen sehr stark auf die aktuelle Hardware optimiert, dies müsste bei einem Wechsel erneut vorgenommen werden. Bedarf für einen Wechsel gibt es eigentlich nur im Notebook-Markt, wo die Verkaufszahlen der PowerBooks den letzten Berichten nach durch die starke Konkurrenz eingebrochen sind. Im Desktop-Bereich sind zwar die Taktraten nicht so schnell angestiegen, wie manch einer es sich gewünscht hätte, dennoch muss Apple sich mit dem Power Mac nicht verstecken, zumal es weder bei Intel noch bei AMD signifikante Fortschritte gab, gegen die die Rechenleistung des G5 nicht ankommen würde. Nach Abwägung aller Tatsachen halten wir die Berichte also eher für unwahrscheinlich. Ein Analyst vermutet, es könne sich sehr wohl um eine Kooperation zwischen Intel und Apple handeln, allerdings entwickle man gemeinsam einen Video-Player, der auf Intels XScale-Prozessoren basiert. Dieser Erklärungsversuch ist wahrscheinlicher als Apples Abkehr von der PPC-Architektur. Auch eine Aufteilung in x86- und PPC-Linie dürfte wohl keine glaubwürdige Erklärung sein.
Weiterführende Links: