Überlegungen zur Zukunft von iDVD
Auf der Keynote zur Macworld Expo San Francisco hatte Apple sowohl iMovie als auch iPhoto viel Zeit gewidmet. Auch GarageBand war Teil der Präsentation und erhielt somit Aufmerksamkeit. Manch einer fragte sich aber sofort nach der Keynote, warum Apple
sich nicht zu den Neuerungen von iDVD aus iLife '09 äußerte und was die aktualisierte Version wohl an Funktionen mitbringen werde. Inzwischen kann man den Grund dafür ganz klar benennen: Apple stellte keine neuen Features vor, weil es diese nicht gibt. Aktualisierte Apple die Software zur Erstellung von DVDs in den vergangenen Jahren mehrfach, so sah man dieses mal anscheinend keine Notwendigkeit mehr dazu. Nicht einmal aktualisierte Themes lassen sich in der aktuellen Version finden, die größte Neuerung ist noch, dass iDVD auf den Produktseiten in Verbindung mit einem der neuen Unibody-Notebooks zu sehen ist. In der Hauptübersicht hingegen erwähnt Apple nur noch iPhoto, iMovie, GarageBand und iWeb.
Über die Gründe kann momentan nur spekuliert werden. Sicherlich wäre die Entwicklung in eine andere Richtung gelaufen, hätte sich Blu-ray in kürzester Zeit auch auf normalen Computern durchgesetzt. Allerdings ist schon länger klar, wie zäh die Annahme des einst umjubelten Nachfolgers der DVD vonstatten geht. Seit mehr als einem Jahr wird immer wieder die Frage aufgeworfen, warum Apple keine Macs mit Blu-ray-Laufwerken anbietet, die möglichen Gründe reichten von Schwierigkeiten bei der Lizenzierung bis hin zu noch nicht zufrieden stellend funktionierenden Laufwerken. Unvergessen ist auch Steve Jobs Aussage im Anschluss an das Notebook-Event im letzten Oktober: "Blu-ray is just a bag of hurt." Nach dem auch HDMI als "limited in resolution" dargestellt wurde, war manch einem klar: Auch 10.5.6 wird über keine BluRay-Unterstützung verfügen.
Für Apple sinkt damit auch die Attraktivität von iDVD. Anscheinend ist man der Meinung, angesichts von online immer leichter zu distribuierenden HD-Inhalten, deren Qualität es mit DVDs aufnehmen kann, sinke die Notwendigkeit einer Software wie iDVD. Die Speicherkapazität eines Blu-ray-Mediums bietet Raum für höhere Auflösungen; ohne Blu-ray-Unterstützung von OS X und iDVD ist dies aber nur ein theoretischer Vorteil. Man kann also die These aufstellen: Ohne Blu-ray muss Apple keine große Energie mehr in iDVD stecken und kann die Software von den Übersichtsseiten entfernen. Wer weiterhin noch DVDs anfertigen möchte, greift zur der bis jetzt verfügbaren Version, weitere Änderungen sieht Apple allerdings wohl nicht als notwendig an.