Übernahme von TikTok: Nun betritt Oracle die Bühne
Die US-Regierung scheint ihren Plan, chinesische Apps aus dem App Store verbannen zu wollen, beharrlich weiterverfolgen zu wollen. Anwendungen aus China würden ein nationales Sicherheitsrisiko darstellen, heißt es aus Washington. Auch wenn bereits einige US-Unternehmen erklärten, dass diese Entscheidung ihre Wettbewerbsfähigkeit hemmen könnte, wurden ihre Klagen bis dato nicht erhört. US-Präsident Donald Trump scheint
wenig Interesse für diese Befürchtungen aufzubringen. Chinesische Anbieter sehen wiederum ihr Geschäft in den USA bedroht – das von Trump unterzeichnete Dekret hält lediglich einen Ausweg bereit: Tritt ein chinesisches Unternehmen seine US-Sparte an einen US-amerikanischen Konzern ab, darf die App weiter bestehen. Einer der Zankäpfel ist das chinesische Videoportal TikTok, um dessen Übernahme neuen Berichten zufolge ein weiterer Interessent buhlt.
Oracle könnte sich TikTok schnappen – mit UnterstützungLaut
CNBC ist das Softwareunternehmen Oracle am Kauf der jener Sparte TikToks interessiert, der das Geschäft für die USA, Kanada, Australien sowie Neuseeland obliegt. Oracle sei auf das Wagniskapital anderer Unternehmen angewiesen – und habe diese der
Financial Times zufolge mit General Atlantic und Sequoia Capital bereits gefunden. Beide US-Investoren halten bereits Anteile an ByteDance, jenem Technologieunternehmen, das sich für die Entwicklung von TikTok verantwortlich zeigt. Oracle und TikTok lehnten einen Kommentar gegenüber CNBC ab.
Microsoft und Twitter sind ebenfalls im RennenUnklar ist, welche Bedeutung die milliardenschwere Übernahme von TikTok für Oracle hätte, finden sich zwischen den beiden Unternehmen doch relativ wenig Gemeinsamkeiten. Zwar ließen sich die von TikTok akquirierten Kundendaten für die Marketingprodukte des Silicon-Valley-Riesen einsetzen, verhältnismäßig erscheint eine solche Übernahme trotzdem nicht. Durch das Hinzukommen des neuen Interessenten dürften jedenfalls die Kosten für den Kauf in die Höhe schnellen – sehr zum Leidwesen anderer an den Verhandlungen beteiligten Akteure wie Twitter und Microsoft. Diese sollen ebenfalls in Gesprächen mit dem chinesischen Unternehmen sowie potenziellen Geldgebern sein.