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Übernahmegespräch: Foxconn-Chef zu Besuch bei Sharp

Im Bieterwettstreit zwischen dem taiwanischen Konzern Foxconn und dem japanischen Netzwerk INCJ um den kriselnden japanischen Display-Hersteller Sharp nähert sich einem neuen Höhepunkt: Der Foxconn-Vorsitzende Terry Gou ist zu Übernahmegesprächen nach Japan gereist. Berichten zufolge neigt die Sharp-Führung dem Angebot der Taiwaner zu. Sowohl Sharp als auch Foxconn als auch Japan Display, welches ein Teil des INCJ ist, sind Teil der ostasiatischen Zuliefererindustrie für Apple.

Foxconn bietet deutlich mehr Geld
Foxconns Übernahmeangebot von 659 Milliarden Yen (etwa 5 Milliarden Euro) übersteigt die Summe, die INCJ als Rettungspaket bereitstellen möchte, bei Weitem. Allerdings müsste ein Kauf durch Foxconn noch von den japanischen Behörden genehmigt werden; das Thema könnte also durchaus zum Test für Japan werden, wie offen das Land für ausländische Investitionen ist. Bisherige Berichte hatten vermutet, dass Sharp eher den INCJ-Angeboten nachgeben würde, um in japanischer Hand zu bleiben. Auch die japanische Regierung steht hinter der INCJ-Kooperation.


Druck auf Sharp von verschiedenen Seiten
Allerdings sieht sich die Sharp-Führung auch der Führung der bisherigen Gläubiger ausgesetzt, die angeblich sehr deutlich für eine Annahme des weit höheren Angebots von Foxconn drängten. Nun hat Terry Gou angeboten, eine Anzahlung von 200 Milliarden Yen (etwa 1,5 Milliarden Euro) zu leisten, und versprach gleichzeitig, in Japan keine Arbeitsplätze abzubauen. Diese Zusagen führten zu dem heutigen Gesprächstermin und den Äußerungen von Sharp-CEO Kozo Takahashi, das Unternehmen werde sich in der Frage nunmehr auf Foxconn konzentrieren. Gleichzeitig verwarf er aber das INCJ-Angebot noch nicht endgültig, wahrscheinlich um es für den Fall eines Scheiterns der Gespräche noch in der Hinterhand zu behalten.


Rolle von Sharp, Foxconn und Japan Display als Apple-Partner
Sharp fertigt im Augenblick ebenso wie Japan Display Bildschirme für Apple. Sollte Sharp unter den Rettungsschirm von INCJ fallen, stünde eine Vereinigung dieser beiden Unternehmen nichts im Wege, was Apples Diversifizierung der Display-Zulieferer verringern würde. Deswegen soll auch Apple hinter den Kulissen Druck das Interesse geäußert haben, dass sich Sharp auf Foxconn einlässt. Auch Foxconn ist als Apple-Partner bekannt, hier aber nur in geringem Umfang als Bauteilfertiger, sondern vielmehr als Montagefabrik.

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