Übernimmt Apple einen Teil von Toshiba?
Vor einigen Monaten kamen Berichte auf, wonach Apple zu einer Gruppe an Bietern zählt, die gemeinsam Anteile von Toshibas Chip-Abteilung übernehmen wollen. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Toshiba sich teilweise von der Sparte trennen will, um die finanzielle Situation des Unternehmens in den Griff zu bekommen. Nicht von der gesamten Abteilung wohlgemerkt, sondern zunächst nur 20 Prozent. Im Juni hieß es dann aber, Apple gehe leer aus und Toshiba verkaufe nicht an die Foxconn-Gruppe, der auch Apple (neben Amazon, Cisco, Dell, Google, Microsoft und SoftBank) angehörte. Stattdessen habe Western Digital sich die Rechte gesichert und andere Bieter ausgestochen.
Jetzt scheint sich das Blatt aber erneut gewendet zu haben, wie
Reuters meldet. Demnach sei es nicht gelungen, eine Einigung herbeizuführen, sodass die vorab definierte Frist ausgelaufen ist. Erneut im Rennen und nun mit besseren Chancen als zuvor: Apple. Das neue Bietergremium wird erneut von Bain Capital angeführt, die zuvor zusammen mit Western Digital den Zuschlag bekommen hatten. In der neuen Konstellation hat sich allerdings Apple mit angeschlossen, um das milliardenschwere Gebot weiter zu unterfüttern. Wann das Verfahren abgeschlossen ist, lässt sich nicht genau sagen - aus Branchenkreisen heißt es allerdings, eine "baldige" Umsetzung werde angestrebt.
Die Chip-Abteilung von Toshiba ist momentan zweitgrößter Anbieter von Flash-Speicher weltweit. Da Apple alleine schon mit dem iPhone immense Mengen an Speicher benötigt, hat Apple natürlich Interesse daran, größtmöglichen Einfluss im Speichermarkt zu erlangen. Die Beteiligung an einem Chip-Hersteller kann dabei ein Weg sein, langfristig ausreichende Lieferungen zu gewährleisten. Dem Bericht zufolge ist Apple bereit, drei Milliarden Dollar für die Anteile aufzubringen. Damit steuert Apple ein Fünftel des gesamten Angebots bei. Bain und SK Hynix liegen gemeinsam bei rund zehn Milliarden Dollar.