Nicht nur Apple, auch
Microsoft sitzt auf hohem Barvermögen und könnte sich damit die meisten größeren Unternehmen auf dem Markt direkt kaufen. Gerüchten zufolge ist Microsoft sehr daran interessiert, den angeschlagenen Prozessorhersteller AMD aufzukaufen. Angesichts 100 Milliarden Dollar Vermögen auf Microsofts Konten aber nur knapp zwei Milliarden Dollar Börsenwert von AMD wäre dies für Redmond sehr einfach zu stemmen. Man erinnere sich: Vor neun Jahren hatte AMD noch den Grafikspezialisten ATI aufgekauft und dafür 5,4 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt.
Monatelange VerhandlungenSchon vor Monaten seien die Gespräche bezüglich einer Übernahme angelaufen, bislang aber noch mit unbekanntem Ausgang. Warum Microsoft Interesse an AMD zeigt, ist recht klar abzuschätzen. Momentan bezahlt Microsoft rund 100 Dollar pro Systemchip der Xbox One. Bei den aktuellen Verkaufszahlen der Spielekonsole würde Microsoft ungefähr eine Milliarde Dollar pro Jahr an direkten Zahlungen sparen und könnte zudem neue Chips selbst entwickeln. Microsoft betreibt zwar schon seit Jahren eine solche Entwicklungsabteilung, bislang aber nur für einzelne Chips und nicht für Prozessoren.
Was Microsoft interessiert - und was nichtMicrosoft benötigt allerdings nicht AMD als komplettes Unternehmen, sondern lediglich einzelne Bereiche sowie technische Expertise - vor allem im Bereich Systemchips und Grafik. Das allgemeine CPU-Geschäft hingegen wolle Microsoft nur deswegen mit aufkaufen, da eine Loslösung einzelner Unternehmensbereiche vom AMD-Management nicht gewünscht sei. Man kann sich daher die Frage stellen, welche AMD-Produkte nach einer möglichen Übernahme überhaupt noch weitergeführt werden. Den Konsolenmarkt würde der Schritt gehörig aufmischen - immerhin müsste Konkurrenz Sony dann vorerst auch Grafikchips bei Microsoft einkaufen.
Weder Microsoft noch AMD wollten sich bislang zu den Gerüchten äußern. Gerüchte rund um eine Übernahme durch ein anderes Unternehmen kursieren bereits seit mehreren Wochen. Als Interessenten ins Gespräch gebracht wurden auch andere Chiphersteller wie beispielsweise Qualcomm.
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