Übertreibt es nicht mit In-App-Käufen! Nintendo wirkt auf Partner ein
Nintendo beauftragt oft Partner mit der Entwicklung von mobilen Spielen, auch wenn die Titel dann unter der Flagge offizieller Nintendo-Marken segeln. Das seit zwei Jahrzehnten sehr erfolgreiche Pokémon-Franchise wird beispielsweise oft nicht von Nintendos eigenen Entwicklern umgesetzt. Angesichts des guten Rufes, den sich Nintendo über die lange Unternehmensgeschichte hinweg erarbeitet hat, ist das Unternehmen sehr darauf bedacht, diesen nicht zu gefährden. Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge
wirkt Nintendo daher momentan auf Partner ein, nicht zu gierig zu sein. Konkret: Es mit dem Ausschlachten der Titel und mit In-App-Käufen nicht zu übertreiben.
In-App-Käufe allgegenwärtig und nicht per se schlechtIn der Spielebranche haben In-App-Käufe das frühere Modell aus "einmal kaufen, immer nutzen" fast komplett abgelöst. Allerdings sind kostenpflichtige Zusatzinhalte nicht grundsätzlich schlecht. Solange die Titel nicht als "Pay to win" konzipiert sind und man ohne Echtgeld schlicht nicht weiter kommt, profitieren alle Seiten. Viele Spiele lassen sich aufgrund dieses Modells komplett kostenlos spielen – ein Beispiel aus dem Nintendo-Kosmos ist Pokémon Go, mit dem zwar Milliarden erwirtschaftet wurden, man aber auch ohne jegliche Geldzahlung kaum Einschränkungen hat. Fortnite zählt ebenfalls zu den Spielen, die hohe Umsätze erzielen, ohne dass man zum Kauf von Inhalten gezwungen wäre.
...außer es ist Pay to winÄrgerlich ist hingegen, wenn ein Titel ohne regelmäßige In-App-Käufe kaum noch funktioniert. Leider tummeln sich auf dem Spielemarkt unzählige Angebote dieser Art – anstatt moderate Vorteile oder intensivere Nutzung zu ermöglichen (mehr Level pro Tag, besondere Avatare etc.), werden die Daumenschrauben immer weiter angezogen. Dies beschädigt den Ruf der gesamten Branche und des Vertriebsmodells.
Nintendo will keinen RufschadenNintendo zufolge birgt dies die Gefahr, den Ruf der Anbieter zu beschädigen. Auch wenn beide Seiten rein finanziell davon profitieren, weist Nintendo die eigenen Partner daraufhin, keinesfalls "gierig" zu wirken und Spielern das Gefühl zu geben, ohne Zahlung nicht weiterzukommen. Nintendos Strategie sei nicht, möglichst viel Geld mit einem einzelnen Titel zu machen. Stattdessen soll sich der Spieler verlassen können, bei einem Nintendo-Titel auch hohe Qualität zu erhalten. Über den gesamten Nintendo-Kosmos hinweg sei dies die bessere Strategie, als mit einzelnen Angeboten möglichst viel aus dem Spieler herauszupressen. Die Spielewelt des App Stores wäre sicherlich eine bessere, würde es sich bei Nintendos Ansicht um die Mehrheitsmeinung handeln...