Überwachung für das Volk! – Test Smartfrog IP-Kamera und App Komplettlösung
Smartfrog – Viele Möglichkeiten, nicht ohne EinschränkungenDie Anwendungsmöglichkeiten von Smartfrog sind in der Tat sehr vielfältig. Die Kamera lässt sich praktisch überall dort anbringen oder aufstellen, wo ein Stromanschluss in Reichweite ist und ausreichend guter WLAN-Empfang herrscht. Sie ist allerdings nicht wettergeschützt und damit im Grunde genommen nur für die Innenraumüberwachung geeignet. In Garagen, Carports oder in überdachten Eingangsbereichen mit ausreichendem Regenschutz spricht aber grundsätzlich nichts gegen die Verwendung der Smartfrog Cam.
Nach der Einrichtung funktioniert tatsächlich alles wie versprochen. Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten, die in der Beschreibung des Herstellers geflissentlich verschwiegen oder nur ganz versteckt erwähnt werden. Aber dazu später mehr. Kommen wir erst mal zu den tollen Features.
Bedienung und Funktionen Top!Die App ist wirklich sehr übersichtlich und leicht verständlich aufgebaut. Neben der manuellen Aktivierung der Aufzeichnung kann man die Kamera auch mit vielen automatischen Features konfigurieren. So kann sie beispielsweise auf Bewegung und/oder Geräusche reagieren und sich entsprechend selbst aktivieren. Eine andere Möglichkeit: Mittels Geofencing kann Smartfrog selbstständig gestartet werden, wenn man mit dem iPhone den WLAN-Bereich verlässt. Kommt man wieder heim und das iPhone loggt sich wieder ins WLAN ein, schaltet sich die Aufzeichnung/Kamera wieder ab. Zusätzlich lassen sich diverse Alarmfunktionen konfigurieren (Alarme bekommt man auch auf die Apple Watch), zeitlich gesteuerte Aufnahmen einstellen, die Empfindlichkeit der Sensoren justieren, die Status-LED abschalten u.s.w.
Auch nett: Dank des integrierten Lautsprechers in der Kamera kann man Eindringlinge oder auch seine Haustiere von Unterwegs ansprechen. Dazu hält man im Livestream einfach die Mikrofontaste gedrückt und spricht ins iPhone-Mikro. –
"Aus Bello! – Schleich Dich!" Einziges Manko: Der integrierte Speaker ist etwas zu schwachbrüstig und leise, um damit jemandem einen gehörigen Schrecken einjagen zu können.
Aufzeichnungen kann man sich natürlich jederzeit aus der Cloud herunterladen, etwa um sie im Falle eines Einbruchs der Polizei als Beweismaterial vorzulegen.
Kleinere MankosBedenken muss man bei so einer Online-Lösung, dass nichts wirklich in Echtzeit geschieht. Wenn ich mich selbst in den Überwachungsbereich bewege und das Bild auf dem iPhone betrachte, erscheint jede Bewegung und jedes Geräusch mit mindestens einer Sekunde Verzögerung auf dem iPhone. Und bei der Sprechfunktion wird alles Gesagte erst nach loslassen des Mikrofon-Buttons abgeschickt und mit ein bis mehreren Sekunden Verzögerung über den Lautsprecher der Kamera wiedergegeben. Für schnelle Chats mit Daheim gebliebenen taugt diese Funktion also nicht. Man kann lediglich Einbrecher erschrecken oder den Hund von Bett jagen.
Ebenfalls sollte man Smartfrog nicht mit einem vollwertigen Alarmsystem verwechseln. Es kann Einbrüche nicht durch laute Alarmsignale verhindern, sondern höchstens einen erfolgten Einbruch durch Sprachansagen stören oder abbrechen, den Schaden also nur begrenzen. – Im Idealfall.
Smartfrog ist nicht kompatibel mit Apples HomeKit. Es kann nur und ausschließlich über die eigene App gesteuert werden. Diese braucht nach jedem Aufruf – auch nach einem App-Wechsel oder wenn sie beim Ausschalten des iPhone im Vordergrund lief – immer erst ein paar Augenblicke, um sich zu verbinden. Für Livestreams der Kamera muss man unterwegs entweder in einem anderen WLAN eingeloggt sein oder eine ausreichend gute Mobilfunkverbindung und einen entsprechenden Datenplan haben.
Was WLAN betrifft, so muss dieses natürlich für die Kamera ständig aktiv sein. Wenn Sie eine Zeitschaltung in Ihrem Router eingerichtet haben, die beispielsweise WLAN nachts deaktiviert, kann auch nichts aufgezeichnet oder gestreamt werden. Selbiges gilt leider auch bei Stromausfall. Eine Akku-Reserve und lokale Videoaufzeichnung auf SD-Karte bietet Smartfrog ebenfalls nicht. Das meiste davon trifft natürlich auch andere, ähnliche Online-Überwachungslösungen zu, sollte nur vorher bedacht werden.
Allerdings gab es im Test ein nicht ganz unerhebliches Problem: Fällt WLAN wegen Stromausfall oder Zeitschaltung für eine Weile aus, schaffte es die Testkamera nicht, sich nach Reaktivierung des WLANs wieder selbstständig zu verbinden*. Sie muss erst einmal kurz vom Netz getrennt und wieder eingesteckt werden, anschließend verbindet sie sich wieder. – WLAN muss also zuverlässig und ununterbrochen vorhanden sein, damit die Kamera nicht ausfällt.
*UPDATE: Kurz vor Redaktionsschluss erreichte mich die Nachricht, dass ein automatisches Update dieses Problem beseitigen soll. Ich reiche das Ergebnis nach.