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Ulysses: Abomodell statt Vollpreisversionen

Die Leipziger Entwickler des bekannten Markup-Editors Ulysses haben bekannt gegeben, nicht mehr Vollpreis-Versionen und ergänzende Updates anbieten zu wollen. Stattdessen wird auf ein Abomodell gesetzt, bei dem die laufenden Entwicklungskosten durch Updatepflege gezahlt werden. Nach Ansicht der Entwickler erwarten Käufer regelmäßige kostenlose Updates mit neuen Funktionen, was mit einer Einmalzahlung wirtschaftlich nicht zukunftsfähig sei.


Für bestehende Nutzer gibt es als Ausgleich für die bisherige Unterstützung entweder einen längeren kostenfreien Abozeitraum oder unter Umständen sogar einen dauerhaften Rabatt von 25 Prozent. Mit der Umstellung auf das Abomodell mit monatlichen Kosten von 4,99 Euro bzw. 39,99 Euro pro Jahr heben die Entwickler aber auch die Vorteile für den Kunden hervor.


So gibt es für den oft zitierten monatlichen Preis eines Starbucks-Kaffees eine Nutzungslizenz für Ulysses auf beiden Plattformen, sodass alle Nutzer von geräteübergreifender Arbeit profitieren können. Wer Ulysses freilich nur auf einem Gerät verwendet, hat davon keinen Vorteil. Aus Sicht der Entwickler spricht für das Abomodell auch die Möglichkeit, Neukunden unkompliziert eine Testphase anbieten zu können, bei der auch die geräteübergreifende Synchronisation zur Verfügung steht.


Die Reaktionen der bisherigen Nutzer fallen im App Store größtenteils negativ aus, womit die Entwickler offenbar auch gerechnet haben. Mehr als zwei Jahre hatten sie eigenen Angaben zufolge intern über die Option eines Abomodells und dessen Risiken und Vorteile diskutiert. In dieser Zeit ist man zu der Ansicht gekommen, dass das Abomodell die einzige Möglichkeit ist, die Weiterentwicklung der App auf eine sichere finanzielle Grundlage zu stellen.


Wer auf das neue Ulysses neugierig geworden ist, dessen bisherige Versionen mehrfach von Apple ausgezeichnet wurden, hat nun die Möglichkeit, die Mac-Version und iOS-Version zwei Wochen kostenlos zu testen. Danach werden die Abogebühren von monatlich 4,99 Euro bzw. jährlich 39,99 Euro fällig. Für Studenten gibt es ein Semester-Abo für 10,99 Euro. Wer dem Abomodell von Ulysses nichts Positives abgewinnt, kann sich beispielsweise iA Writer als mögliche Alternative (macOS / iOS) anschauen.

Kommentare

johnnybpunktone11.08.17 10:05
Das ist derzeit eine der wenigen Apps, die den Mac für mich zur unwechselbaren Plattform machen. Mal abwarten, was passiert...
Die Kaufversion ist ja High Sierra ready, die iOS Version läuft unter iOS11.
Also haben Käufer erst mal Ruhe. Wenn der Support dann endet, kommt vielleicht schon das Konkurrenzprodukt, das explizit mit Abofreiheit wirbt (so wie Affinity vs Creative Suite) und einfachen Import bietet (so wie einst Ulysses selbst für Evernote )
Abo kommt für mich gerade bei Essentials *nicht* in Frage, da will ich kontinuierlich laufende Programme.
+7
duich
duich11.08.17 10:07
wie kommen die Entwickler immer darauf, dass die Kunden das Abomodell mit ständigen Updates dem Vollpreis vorziehen?

Wenn ich die Kommentare lese oder Gespräche verfolge komme ich zu genau dem Gegenteiligen Anschein.

Ach ja die wollen immer nur unser Beste, unser Geld.

Und wir künden machen das alles mit, siehe Diesel-Gate. Sind da irgendwo Absatzeinbrüche zu sehen? Nee wir Kunden kaufen einfach weiter und lassen das alles mit uns machen.

Da sind wir dann fast selber schuld
"Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh." (Henry Ford, 1863-1947)
+3
TheMaJa
TheMaJa11.08.17 10:14
Sein wir mal ehrlich, an der zunehmenden Anzahl von Abo-Software im iOS/macOS-Bereich ist Apple nicht unschuldig. Seit Bestehen des App Stores gibt es keine vernünftige Möglichkeit für Entwickler kostenpflichtigeUpdates anzubieten. Es ist auch unwahrscheinlich, dass das jemals kommen wird. Der Anbieter hat daher nur zwei Alternativen zu Abos, die beide nicht gut sind:

1. Es wird nur Geld für den erstmaligen Kauf verlangt. Das rechnet sich nicht dauerhaft, wenn die App regelmäßig aktualisiert und erweitert wird. Man müsste nur von den Neukunden leben, was in vielen Fällen nicht tragbar sein dürfte. Die restlichen Nutzer bekommen Neuerung nach Neuerung, ohne sich dafür an den Entwicklungskosten zu beteiligen. Allein die Anpassung an neue iOS/macOS-Version kann ein Haufen Arbeit sein. Das Ergebnis sind oft vielversprechende Apps, die dann plötzlich nicht mehr weiterentwickelt werden.

2. Das Update wird als neue kostenpflichtige App eingestellt. In diesem Fall verliert der Entwickler alle bisherigen Nutzer, alle Bewertungen und sein App-Store-Ranking.

Gäbe es eine richtige Update-Funktion mit Bepreisungsmöglichkeiten im Store, würden wir IMHO viel weniger Abo-Software sehen. Momentan legt Apple Entwicklern sogar das Abo-Modell als Alternative zu bezahlten Updates nahe.

Mit wären die Updates BTW auch lieber.
+9
Mostindianer11.08.17 10:41
Ich bin u. a. Autor und finde das nicht gut!

Manchmal hat man wochenlang/monatelang eine Schreibblockade, bis bei bestimmten Handlungen die zündende Idee kommt. Daher wäre ein Abo-Modell für eine solche Anwendung extrem unpraktisch.

Wenn das wirklich so kommt, dann schreibe ich nur noch mit Scrivener
+7
Alexhibition11.08.17 11:05
Warum schreibt ihr nicht einfach mit Pages?
-2
Bilbo11.08.17 11:20
Ja dann halt "LaTeX" ...
LaTeX – A document preparation system
LaTeX is a high-quality typesetting system; it includes features designed for the production of technical and scientific documentation. LaTeX is the de facto standard for the communication and publication of scientific documents. LaTeX is available as free software.

Oder spricht etwas dagegen?
-1
nane
nane11.08.17 11:22
Alexhibition
Warum schreibt ihr nicht einfach mit Pages?
Pages ist ein tolles Programm um einen Text mit sagen wir 100 Seiten "linear" also von Seite 1 bis 100 zu "tippen". Ulysses und z.B. Scrivener sind Programme mit denen man Texte in beliebiger Länge nicht linear schreiben kann/muss. Man kann seinen Text in Abschnitte einteilen, oder nenne es Kapitel. Man kann jeden dieser Abschnitte dann bearbeiten, wenn man es eben will oder das Quellmaterial dazu hat. Erst zum Schluss "montiert" man den kompletten Text zusammen.

Es ist ein wenig wie in der Informatik. Man rotzt nicht den ganzen Code in den Editor jagt diesen dann solange durch den Compiler, bis es geht, sondern man arbeitet mit Einzelteilen, optimiert, erweitert und verändert diese, fügt zum Schluss alles zusammen und scheucht danach alle Einzelteile durch den Compiler.

Zusammengefasst:
Ulysses oder auch Scrivener sind also nicht nur einfach "Textverarbeitungsprogramme" sondern damit können einzelne Autoren oder auch Teams Bücher, Theaterstücke und z.B: Film-Scripte formulieren, verwalten, zusammenstellen und danach in eine "Buchform" giessen. Pages ist eine Textverarbeitung, mit der man eben einen einfachen "linearen" Text schreibt. #klugscheiss

PS: Nein, Latex ist keine Alternative, ausser vielleicht für Freaks und Nerds
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+7
BeeOne11.08.17 11:35
Abos sind eine Seuche. Ich will Software, die ich nutze, besitzen. Und ich bin gerne auch bereit für Software und Updates zu zahlen. Aus diesem Grund versuche ich auch mich so oft wie möglich außerhalb des App-Stores auf den Entwicklerseiten zu bewegen.
Letztendlich ist es ja so: jedes Programm ist ersetzbar. Wer mich also in ein Abo zwingt, fliegt.
+7
MrJava11.08.17 11:45
BeeOne: sehe ich genauso! Der Zwang zum Abo-Modell kotzt mich richtig an. Ich bin auch bereit, für Updates zu bezahlen, aber nur wenn ich es will und benötige. Ich brauche nicht ständig neue Funktionen, die bei dieser Art von Software eh geringer ausfallen - mittlerweile bin ich bei iA Writer gelandet. Auch gut ..
Das Gleiche war bei Adobe - nix mehr Photoshop, sondern Affinity, die auch noch einen tolle iOS-Version liefern ..
+6
Alexhibition11.08.17 11:58
@nane: danke für die ausführliche Erklärung
+3
macster10011.08.17 12:20
TheMaJa
Sein wir mal ehrlich, an der zunehmenden Anzahl von Abo-Software im iOS/macOS-Bereich ist Apple nicht unschuldig. Seit Bestehen des App Stores gibt es keine vernünftige Möglichkeit für Entwickler kostenpflichtigeUpdates anzubieten.

Zumindest für die Ulysses-Entwickler wären paid upgrades auch nicht die Lösung des Grundproblems, wie sie ausführlich hier darlegen:
There have been concepts to mitigate the above problems. The most common one being “paid updates”. Paid updates mean, that instead of improving an app for free forever, there will be a point where no new features are added to the current version. Instead, the developer will make a copy of the app in its current state, and add new functionality to that copy only. Nothing changes for new users, of course, but existing users will have to pay again, if they want to get the new features.

Now, in order to make existing users pay again, developers usually offer them a substantial discount on the new version. So new users will pay full, existing customers will pay just a fraction of the asking price.

At first glance, this solves the problem of a developer not getting appropriate compensation for their work, right? After all, they are being compensated for their development cost, so income is somewhat continuous. Problem solved, eh?
Well… this post wouldn’t exist if we believed this was the answer. A lot of problems remain unsolved with this model, and new problems are introduced. And then there are problems with Ulysses in particular. Worst of all, the most glaring issues with the “pay once” model remain untouched: Huge spikes during releases, relatively low sales otherwise, and the persistent uncertainty of how new user streams will develop in the future.

It’s perfectly obvious that the overall situation is the same for paid updates as for one-time purchases. The situation is less severe than with the paid-once system — the sales spikes after bigger releases will be much higher –, but after each release, sales will fall back to a similar level.

Also, existing users may not update at all. As such, sales will essentially fall back to a comparable level of what would have been without a paid update. And so it comes as no surprise that developers of apps on the paid upgrade model keep mentioning that they depend on users upgrading. The sale spike (i.e. the number of updaters) during each release is still elementary to them getting over the development time. There have to be paid updates. On a (somewhat) regular basis.

Now, paid updates need justification. You can’t just change a few small things, add a new icon and call for money. The update needs to add significantly to the current experience, or else there’s no reason to even update. So in order to create an interesting, pay-worthy package, multiple major features need to be bundled together. But… big releases take time, and the bigger the release, the more time it takes. You risk getting delayed, users will start to complain and probably look elsewhere — there’s a huge risk in depending on paid updates, if you can’t guarantee release dates. Which usually you can’t.

Plus, updates pose a certain risk for the users, too: Will everything still work as expected? Will my beloved interface have changed? And what about the user who just bought the app? Buy it one week and be asked for more money the next? Nobody is happy about that. You can keep the “old” version, sure, and developers try to solve this conflict by pre-announcing releases, or by offering free updates if you bought within the last 8 or 12 weeks or so, but that certainly doesn’t help to keep things simple, does it?

And let’s just say you don’t update. You simply stay on the previous version, because you don’t think you need the new features, or because you find the update price not worth it. How long will this very version continue to work? On the same device and the same operating system… probably “forever”, sure. But does that really hold nowadays, when people get new phones every two years and OS updates are free?
0
ocrho11.08.17 12:44
(1) Bei einen Abo-Modell entledigt man sich diesen Problem ständig zu überlegen welche neue tollen Funktionen oder Komfortverbesserungen man implementieren muss um Kaufanreize für ein großes Update 3.x zu geben.

(2) Ein Abo-Modell hat den schweren Nachteil für den Kunden, dass er ständig überlegen muss wie er jederzeit umziehen kann. Auch muss der Kunde ständig überlegen welche Apps er ständig benutzt und dann Abos abmelden und wieder anmelden.

(3) Der bisher im App Store verfolgte Ansatz bspw. eine neue Programmversion 3.x kostenpflichtig anzubieten hat auch den großen Vorteil für den Professional, dass er beide Versionen (alt und neu) parallel installieren kann und ggf. bei Bugs oder unpraktischer neuer Oberfläche erstmal mit der alten Version weiterarbeiten kann. Bei einen Abo-Modell gibt es diese Parallelität im Regelfall nicht. Ohne Update kein Login und damit kein Nutzungsrecht.

(4) ich kenne aber auch in meinen Bekanntenkreis viele Leute für der "Kauf einer Software" das gleiche ist wie der "Kauf eines Stuhls". Diese Leute haben beim Kauf eines Stuhls die Idee, man kauft einmal, dann hat man Besitz und kann es unendlich lange benutzen. Der Unterschied zwischen einen Stuhl und einer Software ist, dass ein Stuhl in jede beliebige Wohnung aufgestellt werden kann und funktioniert. Bei einer Software hingegen wechselt ständig die Wohnung (=Betriebssystem) und man muss ständig den Stuhl zum Handwerker geben zur Anpassung. Diese Anpassungen kommen bei Software bequem elektronisch unaufgefordert als Update. Das Ganze ist ein Kommunikationsproblem, dass über ein Abo-Modell nicht gelöst wird, weil diese Art von Leuten bezahlen dann für ein Abo-Modell aus deren Sicht nicht für Softwarepflege, sondern primär nur für den toll integrierten Syncro-Dienst und Cloud-Speicher.

(5) Letztendlich müssen wir uns aber alle eingestehen, dass die OpenSource-Szene bei Apps über den kostenlosen Vertrieb eines App Store unterentwickelt ist. VLC für iOS ist da einer der wenigen Ausnahmen. Für den Mac App Store fehlt so etwas komplett. Wenn es mehr OpenSource-Software für iOS / MacOS geben würde, dann hätten auch die kostenpflichtigen Entwickler weniger Kosten anstatt alles selber programmieren zu müssen.

(6) Das einzige wo ich bereit wäre jährliche Spenden zu geben wäre für ein OpenSource-Entwicklungsmodell wie es etwa Mozilla bereits macht. Aber mir ist noch ein OpenSource-Organisation in der institutionellen Art einer Mozilla Fundation bekannt, die ein Schreibprogramm für iOS und MacOS in der GUI-Logik von Ulysses entwickelt.
+1
angelus_sum
angelus_sum11.08.17 13:05
5 Euro im Monat sind ja wohl ein Witz!
Ja, ich bin Ulysses Nutzer der ersten Stunde. Habe zwei Bücher und viele viele viele Texte damit geschrieben. Aber ich habe auch viel Geld für alle möglichen Updates bezahlt. Auch schon den Vollpreis - und eine Woche später gab es die Vollversion im App-Store für 9.99 nachgeschmissen. Ein "Pech gehabt" habe ich damals zur Antwort auf eine Rückfrage bekommen, warum man dort diese Software so verramscht. Was bis heute einen bitteren Nachgeschmack hat.
Jetzt das... whaaaat?
Definitv werde ich NIEMALS ein Abo dort abschließen. Die Verhältnismäßigkeit passt mir nicht. Genug gemolken!
+2
macster10011.08.17 13:10
Sehe gerade, dass der Artikel gar nicht erwähnt, dass Besitzer der aktuellen Vollversion für einen begrenzten Zeitraum das Jahresabo für 20 Euro/Jahr bekommen können. Das sind dann < 2 Euro/Monat.
0
johnnybpunktone11.08.17 13:23
macster100
TheMaJa
Sein wir mal ehrlich, an der zunehmenden Anzahl von Abo-Software im iOS/macOS-Bereich ist Apple nicht unschuldig. Seit Bestehen des App Stores gibt es keine vernünftige Möglichkeit für Entwickler kostenpflichtigeUpdates anzubieten.

Zumindest für die Ulysses-Entwickler wären paid upgrades auch nicht die Lösung des Grundproblems, wie sie ausführlich hier darlegen:

Das „Problem“ scheint zu sein, dass sie abkassieren wollen ohne zu viel zu machen. Das müssen sie ja auch nicht, gehört auch zum Konzept der App, nicht allzu überladen zu werden, aber das ist halt dann vielleicht auch ein dem Produkt inhärentes Problem.
Auch sehe ich keinen Unterschied zwischen gelegentlichen „Upgrades ohne viele neue Funktionen“ (funktioniert aus kommerzieller Sicht anscheinend super bei Steuersoftware, Parallels und Virenscannern) und Abos, die einen Strom von kleinen Verbesserungen enthalten, aber nicht müssen.
Auch kein Unterschied besteht bei in der „Gerechtigkeitsfrage“: Ulysses, mit allen Funktionen, soll also zum Abodienst werden? Aber wer hat die Funktionen mitfinanziert? Die Bestandskunden. Die können jetzt zwar einen Rabatt auf's Abo bekommen, aber wohl nur für begrenzte Zeit, also wenn sie jetzt schon bezahlen, obwohl ihre erworbene Lizenz der Aussage der Entwickler entsprechend noch mindestens für High Sierra gut ist. Irgendwann zahlt es sich vielleicht aus, aber erstmal muss in Vorleistung gegangen werden. Zudem geht mit dem Rabattversprechen kein Versprechen über die zukünftige Existenz der App sowie der Höhe des Abopreises einher.
Auch gibt es sehr wohl die Möglichkeit, im Mac App Store Upgradepreise anzubieten, hat die Omnigroup super gelöst: der Preis der Volllizenz richtet sich danach, ob eine vorherige lizensierte App auf dem Rechner liegt.
Im iOS App Store gibt es die Möglichkeit, Bundles anzubieten, die man rabattieren kann. So kann man die alte Version mit der neuen zusammenschnüren. Bei Vorhandensein der alten Version wird der Kaufpreis dieser abgezogen. Ausnutzen lässt sich das nicht, da man ohne diese Lizenz genauso viel oder mehr zahlt (und dann halt noch eine alte Version miterwirbt, die nicht mehr unterstützt wird).
So ist das Aboargument für den App Store nur ein Vorwand, einen regelmäßigen Geldstrom zu generieren. Ist natürlich schön für jedes Unternehmen, aber wenn es einseitig zu Lasten der Kunden geht, ist Kritik doch verständlich, oder?
Denn Vorteile gibt es im Kontext „einzelne Softwaretitel“ wirklich keine für diesen.
+3
ocrho11.08.17 13:37
Abo kommt für mich auch nicht in Frage. Es gibt juristisch große Unterschiede zwischen "Wohnen zur Miete" und "Nutzung Software zur Miete". Während bei einer "Wohnung zur Miete" der Mensch einen Schutz vor unerwarteten Verschlechterungen und einen Kündigungsschutz besitzt, so steht der Mensch bei "Software zur Miete" in einen gesetzlichen weitgehend ungeregelten Bereich: Im Grunde kann der Anbieter alle 30 Tage seine AGB ändern und ich kann dem nur zustimmen oder ablehnen. Selbst wenn der Mensch zwei Jahre Vorkasse leistet schützt ihm diese AGB-Verschlechterungen nicht – er erhält einfach das Geld erstattet oder ein paar Gratismonate. Wenn er die neue AGB nicht zustimmt, so muss er seine Daten migrieren ohne das Recht zu haben, dass Programm mindestens einmal starten zu dürfen um seine Daten über das Programm zu exportieren zu können.
0
Hot Mac
Hot Mac11.08.17 13:54
macster100
Sehe gerade, dass der Artikel gar nicht erwähnt, dass Besitzer der aktuellen Vollversion für einen begrenzten Zeitraum das Jahresabo für 20 Euro/Jahr bekommen können. Das sind dann < 2 Euro/Monat.

Hier wird es am Rande erwähnt.
Direkter Link zum Blog
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Hot Mac
Hot Mac11.08.17 14:08
Mein letzter Beitrag ist obsolet!
Kann ihn leider nicht mehr löschen.
0
macuser96
macuser9611.08.17 14:09
Also ganz ehrlich, 5 Euro mögen auf den ersten Blick vielleicht wenig wirken, aber das Problem ist ja dann die Menge an Verbindlichkeiten pro Monat. Das sind dann 5 Euro da, 5 Euro dort, Handy-Rechnung da, Cloud-Service dort, usw.
Es ist einfach etwas anderes, ob man eine Einmalzahlung hat und in dem Moment abwägen kann, ob man dieses Geld nun aufbringen kann/will oder nicht, oder ob man Monat für Monat einen Berg von Rechnungen hat, die alle beglichen werden wollen, so klein sie jeweils für sich auch sein mögen.

Also nein, noch habe ich keine Abo-Software und ich trachte auch danach, mir niemals eine anzuschaffen. So lange es akzeptable Alternativen gibt, werde ich diese immer bevorzugen.
+7
Metti
Metti11.08.17 14:26
Ich mag Abo-Modelle nicht.
Wenn ich den Abo-Preis nicht zahle, kann ich die Software irgendwann nicht mehr nutzen.
Derzeit benutze ich Papyrus Autor 5.03 aus dem Jahr 2011. Inzwischen gibt es die Version 8.5. Ich weiß nicht, was die alles neues kann, aber ich bin mit der alten Version zufrieden.
Ich meine, ich hätte mal 99,-€ bezahlt. Das macht dann keine 2,-€ im Monat.
Vor allem, kann ich das Programm auch in 5 Jahren noch nutzen. Ich benötige es einfach zu selten.

Ich kann der Abo-Variante nichts Gutes abgewinnen. Gu das es die von Ppyrus noch nicht gibt.

Andererseits nutze ich auch Xojo. Da bekomme ich eine Lizenz, für die es 1 Jahr lang kostenlose Updates gibt. Danach kann ich diese Version dann nicht mehr (kostenlos) auf einen aktuellen Stand brigen, aber ich kann das Programm so wie bisher weiter nutzen. Das finde ich OK. Da kann ich auch mal zwei oder drei Jahre überspringen (ich bin von 2010 auf 2016 gesprungen).

Gruß, Stefan Mettenbrink.
+3
cps11.08.17 14:40
duich
wie kommen die Entwickler immer darauf, dass die Kunden das Abomodell mit ständigen Updates dem Vollpreis vorziehen?

Die werden schon wissen, warum sie den Kunden keine Alternativen lassen. Es gibt die aktuelle Version nicht als Einmalkauf und die Vorgängerversion ist auch nicht mehr verfügbar. Die Ankündigung der Umstellung auf das Abo-Modell habe ich wohl übersehen.
0
Metti
Metti11.08.17 15:18
Wo ich mir gerade die aktuelle Version von Papyrus ansehe, scheint es mir nicht (mehr) das für mich sinvollste Programm zu sein.

Welches Programm ist für die Erstellung eines Handbuches für Software sinnvoll.
Anforderungen:
Einfache Texteingabe mit Rechtschreibkorrektur.
Einfache Platzierung von Bildern incl. Umfluss.
Automatische Erstellung von Inhalts- und Stichwortverzeichnis.
Erzeugung einer PDF-Version, die Links vom Inhalts-/Stichwortverzeichnis auf die Textstellen bietet.
Hab isch etwas vergessen?

Vorschläge?
0
TorstenW11.08.17 16:12
macster100
Zumindest für die Ulysses-Entwickler wären paid upgrades auch nicht die Lösung des Grundproblems, wie sie ausführlich hier darlegen:

Und quasi alle diese "Probleme", die sie da haben, sind "Probleme", die Softwarefirmen seit 50 Jahren haben und das irgendwie überlebt haben..
Ja, das Einkommen spiked dann mit Release einer neuen Version. Muss man halt vorher mal kalkulieren..
Ja, man muss dann den Kunden irgendeinen Kaufanreiz für eine neue Version geben. Ach was.. Kunden wollen nicht viel Geld dafür bezahlen, dass sich nix ändert.. wer hätte das gedacht..

Irgendwer hatte es mal schön auf den Punkt gebracht, inwiefern Abo-Modelle sinnvoll sind und ich fand das durchaus sinnig:
"Abos sind vernünftig für einen Service, nicht für Programme."

Deswegen zahle ich gerne ein Abo für einen Service wie Spotify, der mir Zugriff auf eine Menge Musik bietet, oder Amazon Prime.
Ich zahle kein Abo für ein Schreibprogramm..

Es gibt einfach Programme, die kaufe ich mit dem Funktionsumfang den sie haben und das reicht mir. Wieso sollte ich da Geld für, im Abo nachgelieferte, Funktionen bezahlen, die ich gar nicht brauche?

Und vor allem empfinde ich die Preisgestaltung vieler Abos als absolut unverschämt. Hier auch.
Die Vollpreiswersion lag bei 45€ + 20€ für die iOS Version. Also 65€ insgesamt.
Jetzt zahlt man im Jahr 40€. Also nach anderthalb Jahren hat man quasi die Vollpreisversion abbezahlt und zahlt ab da drauf.
Ich möchte wetten, dass die durchschnittliche Nutzungsdauer für so ein Programm locker bei 4-5 Jahren liegt. (Ehrlich gesagt sehe ich wenig Gründe dafür solche Programme nicht ewig zu nutzen.. solange sie auf dem Betriebssystem laufen, bzw man das nicht wechselt).
D.h. für mich, dass sie den Preis ungefähr vervierfacht haben, wenn nicht mehr.
Das steht einfach in keinem Verhältnis..
Wo soll da der Mehrwert im Vergleich zur Vollpreisversion herkommen?

Ich hatte tatsächlich vor kurzem überlegt von Scrivener zu Ulysses zu wechseln und mir schonmal ne Testversion runtergeladen.. bin noch nicht dazu gekommen mich damit ausführlich zu beschäftigen.. werd ich jetzt auch nicht mehr tun..
+2
cps11.08.17 16:15
Und dann ist da noch die Preisgestaltung für das Abo-Modell. Die ist - IMHO - ganz schön sportlich. Die iOS-Version kostet jetzt mindesten 40 € bei jährlicher Zahlungsweise im Abo. Wenn man den schon ein Abo macht, warum muss dann auch gleich versucht werden den Preis der Kaufversion jetzt fast Jährlich einzunehmen?
0
Antagonist17511.08.17 17:43
Abomodelle mögen sich ja für den Entwickler evtl. lohnen, aber für den Nutzer wird es meistens deutlich teurer. Da gilt es zu prüfen, ob es einem das Wert ist. Ein Beispiel bei privat Nutzung: Office kostet im Abo 5€/Monat. Ich schreibe max. 12 Dokumente im Jahr und arbeite mit 5 Excel Tabellen. Also kostet mich das rund 3,50€ pro Nutzung... möööp zu teuer, mach ich bestimmt nicht! Jaja da ist noch Schnickschnack dabei, den nutze ich aber nicht.
Da liegt für mich das Problem im Abomodell, es macht keinen Sinn für eine Software regelmäßig zu zahlen, die man nur marginal nutzt.
Ich könnte mir vorstellen pro Nutzung zu zahlen, aber nur wenn der Preis stimmt. Doch was wäre ein fairer Preis? Oder man greift zur Freeware und ist damit glücklich.Solange es das noch gibt. Ein Grund wieso der Apfel auch für mich immer attraktiver geworden ist. Es ist vieles in halbwegs brauchbarer Qualität dabei.
0
fabisworld
fabisworld11.08.17 19:09
Metti
Wo ich mir gerade die aktuelle Version von Papyrus ansehe, scheint es mir nicht (mehr) das für mich sinvollste Programm zu sein.

Welches Programm ist für die Erstellung eines Handbuches für Software sinnvoll.
Anforderungen:
Einfache Texteingabe mit Rechtschreibkorrektur.
Einfache Platzierung von Bildern incl. Umfluss.
Automatische Erstellung von Inhalts- und Stichwortverzeichnis.
Erzeugung einer PDF-Version, die Links vom Inhalts-/Stichwortverzeichnis auf die Textstellen bietet.
Hab isch etwas vergessen?

Vorschläge?

Metti
Wieso gehst Du denn davon aus, dass die von Dir genannten Anforderungen mit der aktuellen Version von Papyrus Autor nicht zu realisieren sind bzw. warum erscheint Dir das Progamm als nicht mehr sinnvoll genug dafür?
0
herzfleisch11.08.17 19:33
Also es gibt eigentlich keinen "Besitz" von Software; mit dem Kauf erwirbt man lediglich die Nutzungsrechte. Das ist genauso wie mit Musik etc., auch hier kauft man konkret den Datenträger, falls es eine CD oder Vinyl oder so etwas ist, aber nicht den Inhalt. Wie gesagt, hier erwirbt man nur dessen Nutzung.

Der Besitz ist also nur Einbildung, der Widerstand hiergegen wohl vor allem ein emotionaler oder psychologischer. Tatsächlich ist das Abo-Modell im Grunde konsequent, ändert nichts an den Besitzverhältnissen, garantiert dem Verkäufer eine absehbare Einnahme und dem Käufer immer die neuste Version.

Was Ulysses betrifft, so habe ich seinerzeit im Jahr 2007 - also vor 10 Jahren, die Nutzung für 79€ erworben; es folgte ein Update 2009 mit 24,99€, eine IOS-App 2011 für 17,99€ und eine Erneuerung derselben 2016 für 24,99.

In der Summe bin ich also bei aufgerundet 150€ in 10 Jahren. Das neue Abo-Modell kostet auf den gleichen Zeitraum berechnet 399€, ist also mehr als doppelt so teuer. Fände ich aber gerechtfertigt, denn Preissteigerungen habe ich bei meinen eigenen Honoraren schließlich auch alle 2 Jahre.

Wie geschrieben, das Problem für die meisten, die das Abo-Modell kritisieren, dürfte psychologisch sein. Davon sollte man sich freimachen. Eine rationale Kritik gibt es eigentlich nicht ausser der Preissteigerung. Aber die hat ja mit dem Abo nichts zu tun, stattdessen würden dann die nächsten Updates einfach teurer gemacht und vermutlich ohne große Gegenwehr akzeptiert werden.
-2
herzfleisch11.08.17 19:36
BeeOne
Abos sind eine Seuche. Ich will Software, die ich nutze, besitzen. Und ich bin gerne auch bereit für Software und Updates zu zahlen. Aus diesem Grund versuche ich auch mich so oft wie möglich außerhalb des App-Stores auf den Entwicklerseiten zu bewegen.
Letztendlich ist es ja so: jedes Programm ist ersetzbar. Wer mich also in ein Abo zwingt, fliegt.
Du kannst Software nur besitzen, indem du sie selbst schreibst. Ansonsten erwirbst du nur die Nutzungsrechte an Software. Der "Besitz" ist Irrtum und Einbildung.
0
herzfleisch11.08.17 19:40
Oft heißt es ja: "Wenn ich die Software gekauft habe, kann ich sie ja solange benutzen, wie ich will!" Tatsächlich, das geht eine Weile, aber nur solange der Rechner bzw. das System dabei mitmachen. Spätestes nach einigen grundlegenden Updates des Systems bzw. nach einem Computerneukauf, auf dem alte Software dann systembedingt nicht mehr installiert werden kann, hat sich die unendlich lange Benutzung erledigt. Tatsächlich umging damit die Computerindustrie die Tatsache, dass man eben nur die Nutzung erwirbt und sorgte stattdessen dadurch für das - letztlich dennoch zeitlich begrenzte - Gefühl des Besitzes.
0
Freudensprung11.08.17 19:45
Da ist der Name Programm, Odysseus ist auf einer Irrfahrt. Ich kaufe und nutze, hier geht es nicht um Raketentechnik sondern um ein simples Schreibprogramm. Läuft es nicht mehr unter einer von mir gewünschten OS Version, greife ich in die Tasche und kaufe die aktuelle Version. Ebenso bei mir wichtigen Neuerungen.
+2
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