Umfangreiche Patentklage gegen Apple: Angeblich zahlreiche Technologien widerrechtlich genutzt
Apple sieht sich einer Klage wegen potenzieller Patentverletzungen ausgesetzt. Maxell hat kürzlich eine entsprechende Klageschrift beim U.S. District Court des Western District of Texas eingereicht. Schon vor einem Jahr ging das japanische Unternehmen, das Nutzer in Deutschland unter Umständen noch als Hersteller von VHS-Leerkassetten kennen, auf ähnliche Weise juristisch gegen Apple vor. Auch damals wurden Patentverstöße moniert. Zusammen mit der neuen Klage beziehen sich die von Maxell genannten mutmaßlichen Rechtsverletzungen von Apple auf 15 einzelne Patente.
Zahlreiche Technologien von Apple-Produkten betroffenDas von Maxell angestoßene Gerichtsverfahren deckt diverse Technologien ab, bei denen Apple – laut der Vorwürfe – geschützte Patente verletzt habe. Mobile Kommunikation zählt ebenso dazu wie das Entsperren von Geräten, kabelloses Teilen von Videos mit anderen Nutzern, Gesichtserkennung in Fotoalben und Einstellungen zum Weißabgleich bei Bildern.
Die Klageschrift bezieht sich beispielsweise auf die Funktion der Fotos-App, Gesichter abgebildeter Personen zu analysieren und die entsprechende Information bei zukünftigen Bildern erneut zu verwenden, sodass Personen automatisch erkannt werden. Maxell
zufolge ist die Vorgehensweise von einem der eigenen
Patente („Recording and reproducing apparatus and method thereof“) geschützt und daher lizenzgebührenpflichtig.
Ein weiteres Beispiel aus der Anklage ist der Umgang mit WLAN-Verbindungen. Es geht um Methoden, bei instabilen Verbindungen anhand verschiedener Faktoren automatisch zwischen unterschiedlichen Kommunikationstechnologien die stabilste auszuwählen. Apple nutzt solche Technologien für das Feature „Wi-Fi Assist“. Maxell beruft sich hier ebenso auf ein
Patent („Mobile communication terminal device“), auf das Apple laut Klage keine Rücksicht nimmt. Auch Apple-Technologien bei AirPlay, Bluetooth und Bearbeitungswerkzeugen der Kamera-App werden bemängelt. Zu den beanstandeten Apple-Produkten zählen Gerätereihen vom iPhone 7 bis hin zum MacBook Pro (16 Zoll).
Maxell verlangt richterliche Verfügungen gegen Apple-ProdukteMaxell verlangt ein Verfahren vor einem Geschworenengericht. Zudem soll Apple Kompensationszahlungen leisten und das Gericht Verfügungen gegen betroffene Apple-Geräte erlassen. Maxells erstes Patentverfahren gegen Apple ist ebenfalls noch nicht abgeschlossen.