Umfangreicher Datendiebstahl beim Projekt Titan: Ex-Apple-Ingenieur wandert ins Gefängnis
Es ereignete sich im Jahre 2018, dass der Apple-Ingenieur Xiaolang Zhang das erste Mal mit dem Diebstahl von geistigem Eigentum des kalifornischen Unternehmens in Verbindung gebracht wurde. Zhang habe sich zu jenem Zeitpunkt im Rahmen einer Elternzeit in China befunden, als sich die Hinweise des FBI gegen ihn verdichteten. Er machte Apple schon bald klar, dass er seine Rückreise nicht mehr antreten werde und entschloss sich dazu, seinen Lebensmittelpunkt nach China zu verlagern. Dort folgte er dem Ruf eines ansässigen Startups namens XMotors und betätigte sich wieder in seinem gewohnten Berufsfeld: autonome Technologien für Fahrzeuge.
Apples schnelle Eingreiftruppe lieferte BeweiseIn Cupertino jedoch stellte man Ungereimtheiten während des Ausscheidens des Ingenieurs fest: Zhang zeigte ein ausweichendes Verhalten. Das rief das „New Product Security Team“ des Unternehmens auf den Plan, welches den Fall nun genauer unter die Lupe nahm und Zhangs Netzwerkaktivitäten sowie die ehemaligen Apple-Gerätschaften untersuchte. Hauptaugenmerk seiner Beschäftigung bei Apple war die Technologie für selbstfahrende Autos im Zusammenhang mit „Projekt Titan“. Die Ermittler wurden schnell fündig: Zahlreiche Dokumente, hierunter ein 25-seitiges Exemplar eines Konstruktionsplans eines Schaltkreises für ein autonomes Fahrzeug, befanden sich im unerlaubten Besitz des Ex-Angestellten (
wir berichteten). Als daraufhin noch im selben Jahr Anklage erhoben wurde,
wies Zhang jegliche Vorwürfe ab. Vier Jahre später jedoch, im Jahre 2022,
bekannte er sich schließlich für schuldig.
Letztes Wort gesprochenIn der vergangenen Woche, knapp ein Jahr später, wurde der ehemalige Apple-Ingenieur ganz offiziell verurteilt. Er musste sich der Tatsache des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen aus dem „Projekt Titan“ stellen und nahm seine Strafe in Höhe von 120 Tagen Freiheitsentzug mit anschließendem dreijährigen, überwachten Freigang entgegen. Zusätzlich ist von seiner Seite eine Entschädigung in Höhe von 146.984 Dollar zu leisten. Ursprünglich war von der Bundesstaatsanwaltschaft Kaliforniens eine einjährige Haftstrafe gefordert worden (siehe
). Der Beklagte hat sich dem Gerichtsurteil zufolge bis zum 19. Juni 2024 bei den US-Marshals einzufinden. Derzeit befinde er sich auf freiem Fuß und soll Gerichtsunterlagen zufolge mit seiner Familie in der Nähe von San Jose in Kalifornien leben.