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Umfrage: Entwickler-Interesse an Vision Pro, Frameworks, Vertriebswegen, Mac App Store

2024 sollte das Jahr des Spatial Computing werden, wenn Apples Pläne aufgegangen wären. Auch wenn Tim Cook täglich die Vision Pro benutzt und immer wieder Neues entdeckt, blieb der Erfolg doch weitestgehend aus. Eine Ursache besteht in den geringen Stückzahlen, welche Apple vom Spatial-Computing-Headset für über 4000 Euro absetzen konnte. Eine andere liegt im geringen Software-Angebot – viele Entwickler bieten keine native Version ihrer Software für visionOS an – und auf essenzielle "Killer-Apps" wartet man weiterhin. Eine Umfrage des Software-Entwicklungsstudios MacPaw hat nun Mac-Entwickler gefragt, wie ihre Strategie zu Apples Headset ist. Das Fazit: Lediglich ein Fünftel plane oder entwickle aktiv für visionOS.


419 aktive Mac-Entwickler aus vorwiegend westlichen Ländern haben die Umfrage des Softwarehauses im Frühjahr 2024 beantwortet. Acht Prozent der Befragten haben zu diesem Zeitpunkt eine visionOS-App entwickelt oder für das neue Bedieninterface optimiert; weitere 12 Prozent planten dergleichen noch für dieses Jahr. Der größte Anteil, nämlich 45 Prozent, war noch unentschlossen, während 35 Prozent sich bereits dagegen entschieden haben.

Unter Mac-Entwicklern herrscht wenig Begeisterung für Apples vor.

Nur ein Fünftel Mac-App-Store-exklusiv
Weitere Fragen drehten sich um die Verbreitungsformen, welche Mac-Entwickler für ihre Software nutzen. Lediglich 20 Prozent aller Befragten setzen vollständig auf den Mac App Store. Immerhin 44 Prozent nutzen Apples ins System eingebauten Softwarevertrieb parallel zu anderen Lösungen, während 36 Prozent komplett auf den Mac App Store (MAS) verzichten. Für Entwickler, die zweigleisig fahren, zahlt es sich aus: Im Schnitt erzielen sie 48 Prozent ihrer Erlöse über den MAS.

Die meisten Mac-Entwickler fahren zweigleisig und nutzen Apples Mac App Store als zusätzliche Einnahmequelle.

AppKit weiterhin vor SwiftUI
Auch nach den verwendeten Frameworks fragte MacPaw. Apple hat im Jahr 2019 SwiftUI angekündigt als plattformübergreifendes Framework für Bedienschnittstellen. Mittlerweile ist diese Neuentwicklung auf Platz zwei angekommen, lediglich überflügelt vom Mac-spezifischen Vorgänger AppKit. Als Drittes folgt Electron, ein JavaScript-basiertes Cross-Plattform-Framework.
Bei Frameworks liegt AppKit weiterhin vorn, doch SwiftUI holt auf.

Weitere Fragen zu KI, App Stores und Bezahlmöglichkeiten
In weiteren Fragen dreht es sich um Nutzung von KI-Werkzeugen beim Programmieren, Integration von Large Language Models in die eigenen Produkte sowie um alternative iOS-App-Stores, wie sie in der EU mittlerweile erlaubt sind. MacPaw hat dabei ein gewisses Eigeninteresse: Mit Setapp vertreibt das Softwarehaus ein Software-Abonnement für macOS und iOS und hat im Mai mit Setapp mobile einen eigenen iOS-App-Marktplatz lanciert.

Kommentare

piik
piik10.12.24 20:22
imi
Für Entwickler, die zweigleisig fahren, zahlt es sich aus: Im Schnitt erzielen sie 48 Prozent ihrer Erlöse über den MAS.
Um das so sagen zu können (dass es sich auszahlt), müsste man wissen, welchen Gesamtumsatz diese Firmen ohne MAS haben würden. Es könnte ja sein, dass abzüglich der Apple-Tax das Gleiche oder sogar mehr rumkommt. Doch da das nicht sauber empirisch untersucht ist, ist diese Behauptung nicht haltbar, aber durchaus denkbar.
+2
dan@mac
dan@mac10.12.24 21:55
piik
Um das so sagen zu können (dass es sich auszahlt), müsste man wissen, welchen Gesamtumsatz diese Firmen ohne MAS haben würden. (...)
Ja. Allerdings, viele Apps werden von Kunden erst über den App Store entdeckt. Und auch außerhalb des App Stores fallen gerade für kleine Entwickler Kosten an. Bei einer 10 Euro App über Paddle oder Lemonsqueezy zum Beispiel 10% (statt 15% Small Business Programm bei Apple). Bei einer 5 Euro App sind es ebenfalls 15% + der Extra-Aufwand bei der Lizenzierung etc.
+1
Nebula
Nebula10.12.24 23:40
Es gibt auch genug Leute, die Apps nur kaufen, wenn sie im App Store verfügbar sind.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+3

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