Umsätze: Mac & iPad fallen hinter »Dienste« zurück
Einst war der Mac das große Produkt im Hause Apple. Inzwischen ist längst das iPhone zum mit Abstand größten Geldproduzenten des Unternehmens geworden. Auch im vergangenen Quartal erwirtschaftete Apple fast zwei Drittel des Gesamtumsatzes mit dem Smartphone. Doch auf den dahinterliegenden Plätzen zeigen sich deutliche Verschiebungen: Anders als die drei Hardware-Sparten iPhone, iPad und Mac erzielte die »Dienste«-Sparte zuletzt ein Umsatz-Plus - um satte 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ging es nach oben (von knapp 5 auf knapp 6 Milliarden US-Dollar).
Dienstleistungen als größter Apple-Erfolg im abgelaufenen QuartalDamit rückten Apples Dienstleistungen im Umsatz-Ranking auf Platz 2 nach dem iPhone vor und ließ sowohl Macs (gut 5 Milliarden Dollar) als auch iPads (4,4 Milliarden Dollar) hinter sich. Apples Ausbau von Internetdienstleistungen wie zuletzt Apple Music und Apple Pay, aber auch schon vorher durch die verschiedenen App Stores, iCloud, iTunes Store, iBooks Store und so weiter zahlen sich offensichtlich aus. Zuletzt war bekannt geworden, dass Apple in diesen Bereichen
Margen von unglaublichen 40 bis 95 Prozent erwirtschafte.
Den größten Umsatzwachstum innerhalb der Dienste verzeichnete übrigens der App Store mit einem Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch iCloud wuchs überdurchschnittlich. Sehr zufrieden zeigte sich Apples CFO Luca Maestri gestern auch mit Apple Pay, wenngleich hier bislang »noch keine nennenswerten Finanzbeiträge« erwirtschaftet werden. Das Wachstum von Apple Pay geht unzweifelhaft mit der geographischen Ausbreitung des bargeldlosen Bezahldienstes einher. In Kontinentaleuropa etwa ist der Dienst noch gar nicht verfügbar.
Der Mac hält sich wacker in unruhigen ZeitenDie inzwischen auf Platz Drei verbannte Mac-Sparte musste zwar im Jahresvergleich ein Umsatz-Minus von knapp 10 Prozent verkraften, schlägt sich im Vergleich zur übrigen PC-Industrie jedoch noch wacker und kann relativ zu den anderen sogar Marktanteile hinzugewinnen. Neue Modellgenerationen, ausgestattet mit der aktuellen Technik, könnten dem oft vorhergesagten Untergang des Macs in Zukunft weiter trotzen. Zuletzt hatte Apple vergangene Woche das 12-Zoll-MacBook aktualisiert und stattete das Gerät etwa mit einem Skylake-Prozessor aus (einen ausführlichen Vergleich zwischen den MacBook-Generationen 2015 und 2016 finden Sie hier:
).
Die Krise des iPadDas iPad dagegen steht vor noch größeren Problemen - Minus 20 Prozent hieß es diesmal beim Umsatz. Mit den beiden iPad-Pro-Modellen will Apple dem Trend abnehmender Tablet-Verkäufe entgegenwirken. Ob der Rückgang dieses Marktes durch fehlenden Bedarf, unzureichendem Fortschritt bei neuen Modellen oder eher an längerer Produkthaltbarkeit liegt, muss dahingestellt bleiben.
Sonstige Produkte im AufschwungNeben der »Dienste«-Sparte konnten einzig die sogenannten »Sonstigen Produkte« ein Umsatzwachstum hinlegen. 30 Prozent ging es für die Gesamtheit von Apple Watch, Apple TV, Beats-Produkten, iPods und Drittherstellerzubehör nach oben, wenngleich der Gesamtumsatz mit gut 2 Milliarden Dollar noch klar hinter allen anderen Sparten liegt. Welches Produkt genau hier der Wachstumstreiber ist, darüber schweigt sich Apple aus. Konsequent verweigert der Konzern eine eigene Angabe über den Erfolg der Apple Watch, die als Letztes einen »One More Thing«-Moment erhielt.